Nationalsozialistischer Massenmord an Einwohnern des Landkreises Wolfenbüttel

"Es muss immer jemanden geben, der die Namen der Opfer aufschreibt, nicht als Wissenschaft, sondern weil er ihr Fehlen bemerkt und sich gefragt hat, wo sie geblieben sind."

Maja Linthe, Süddeutsche Zeitung, 24.5.2012


Nationalsozialistischer Massenmord an Einwohnern des Landkreises Wolfenbüttel (Sickte, seinerzeit Landkreis Braunschweig)

.... ihre Ermordung hieß "Euthanasie". (Aly, Götz, Die Belasteten, S. 298)

Die Heimbewohner von Neuerkerode sind nichts anderes als Bürger der Gemeinde Sickte, die mit einer Behinderung zu leben haben und denen wir übrigen Bürger normale Kontakte schulden. Pastor Joachim Klieme, ehemaliger Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, 1972-1989, in: 1000 Jahre Sickte, Sickte 1988, S. 442.

Aus den „Neuerkeröder Anstalten“ sind in der Zeit des Nationalsozialismus mehr als 130 Männer, Frauen und Kinder „weggebracht“ und im Rahmen der „Aktion T 4“, die Massentötung von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, ermordet worden oder sind durch menschenunwürdige Lebensbedingungen umgekommen. Unter ihnen befanden sich zwei der jüdischen Religion angehörenden Frauen und eine Frau und ein Mann sowie zwei Jugendliche aus christlichjüdischen Familien. Obwohl die Namen aller aus Neuerkerode „Weggebrachten“ bekannt sind, sind sie eher vergessen.

Die Dokumentation von Jürgen Kumlehn.

NS-Spurensuche

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