Sigrid Probst - Kindheitserinnerungen - VHS, 11.12.06, 19.30 Uhr
- Donnerstag, 07. Dezember 2006 01:00
- Frieder Schöbel
Serie WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS
Veranstaltungsreihe des Friedenszentrums und des Bündnisses für den Frieden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Braunschweig Sigrid Probst erzählt und liest aus ihrer Kriegskinderzeit.
Viele Menschen haben noch Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Sie könnten sie alle erzählen. Zeitzeugenberichte sind nicht nur als Quelle der historischen Forschung, sondern auch und gerade für eine direkte Auseinandersetzung mit der Geschichte wichtig.
Schon Kinder verhielten sich solidarisch, weil Erwachsene vieles nicht sehen wollten. Alles Verbrecherische, was die Kriegsideologie ausmachte, konzentrierte sich auf einen kleinen Ort. Sigrid Probst erlebte die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges als Kind. Sie hat überlebt.
VHS Alte Waage
Montag, 11.12; 19.30Uhr
Eintrittspreis: ohne
Infos und Fragen 0531 - 351147
Selenz' Kommentar -
- Dienstag, 28. November 2006 01:00
- Hans-Joachim Selenz
Mr. Bond - James Bond natürlich - zeigt uns, wie man die Welt rettet. Er hat die Lizenz zum Töten. Keine Gesetze. Keine Fragen. Die Walther PPK regelt selbst schwierigste Fälle. Problemlos, legal! Warum, so fragt sich der moderne Bürger, machen wir das in unserem Staat nicht ebenso? Es muss ja nicht gleich Killen sein. Doch gemach. Die Lizenz zum Betrügen ist in unserem Lande durchaus schon weit verbreitet. Schichtenweise sozusagen. Man muss nur ein wenig genauer hinschauen. In Teilen der deutschen Justiz sind wir nämlich bereits den entscheidenden Schritt weiter. Quasi „legal“. Frei nach dem Motto: Von Bond lernen, heißt siegen lernen.
Zugegeben - es gibt sie noch, die Querulanten, Nachfahren von Michael Kohlhaas, die tatsächlich meinen, Gesetze seien dazu da, eingehalten zu werden. Und zwar von allen Bürgern. Welch altmodische Narretei. Gesetze gelten heutzutage bestenfalls noch für das Prekariat, Subproletariat, sozial Deklassierte. Politisch unkorrekt: Die Unterschicht. Die hat es nicht besser verdient. Keine rotarischen Freunde bei Staatsanwälten und Richtern. Ganz schlechte Karten also. Ist man erst einmal unten angekommen, kann man eh nicht mehr tiefer rutschen. Also was soll`s. Ein Bankräuber, der sich seine 10.000 Euro unternehmerisch und mit vollem körperlichem Einsatz erarbeitet hat und danach erwischt wird, brummt bis dato. 6 Jahre - mindestens. Und die hart erarbeitete Kohle muss er - trotz Geständnis - auch abliefern. Bewährung? Wieso? Unterschicht!
Traumstoffe oder die Metamorphose vom Tanzschuh zum Filzpantoffel (Teil 24)
- Samstag, 25. November 2006 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
1976, gut dreißig Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, beschenkte Oswald Mathias Ungers die Stadt Braunschweig mit einer großartigen analytischen Studie zur Morphologie der Stadt und des Schlossparkareals sowie mit Vorschlägen zur weiteren Entwicklung. Ungers bespielte, besser noch: betanzte den höfischen Grund des Schlossgartens mit archetypischen Grundformen und entwarf einen Strauß von schwebend leichten Alternativen für eine Durchformung des Parkareals mit Bepflanzungen und architektonischen Bauelementen im Geiste der höfischen Kultur. Auf einem hier wiedergegebenen Deckblatt der Studie hat er dann auch den Grundriss und die Lage des Schlossgartens innerhalb des Okerringes mit einem Tanzschuh markiert. (P.S. Die Grafik-Collage ist etwas unglücklich geraten: Die waagerechten Beschriftungen und die Form des Schlossparkareals links unten mit dazu passendem Schuhwerk sind Hinzufügungen von mir. Dies auf einem Deckblatt der Studie von Ungers, Kollhoff und Will, das den Okerverlauf über Planquadraten zeigt, darin den Umriss des Schlossparks mit einem Ballettschuh und senkrechter Schrift hervorhebtt. K. E.)
2006, dreißig Jahre später, finden wir unter der Ägide von Dr. Gert Hoffmann und seinem Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink den Schlossgarten mit einem riesigen, unförmigen Einkaufzentrum zugetrampelt, dass sich über dem Areal wie ein grober, klobiger Filzpantoffel breit macht. Aber Adel verpflichtet - und wie zum Hohn hat man dem Filzpantoffel in trunkenem Übermut mit der Schlossfassade die karnevalistische Adelsmaske eines so genannten "Faschingsprinzen" vor die Hühneraugen gehängt.
(Im Bild: Ein kleines visuelles Zitat aus einem Bild der unfertigen, unverfugten Fassade während der Enthüllungsfeier - Link)
Gehen wir weiter von der Form zum Stoff aus dem die Träume sind, in diesem Fall zum Filz, in dem man es sich bekanntlich so recht pantoffelgemütlich einrichten kann.
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Siemens ist überall!
- Freitag, 24. November 2006 01:00
- Administrator
von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
Siemens ist überall!
Die Finanzaffäre bei Siemens nimmt von Tag zu Tag monströsere Dimensionen an. Anfangs ging man noch von Schwarzgeld in Höhe von 20 Mio. Euro aus. Inzwischen wird bereits von 200 Mio. Euro berichtet. Schwarzgeld, das in Teilen von einem Angestellten "in bar" nach Österreich verbracht wurde. Ermittler der Staatsanwaltschaft München hatten im Rahmen einer Großrazzia die Konzernzentrale und dort auch Vorstandsbüros durchsucht. Selbst Siemens-Chef Kleinfeld - bereits seit Monaten in den Schlagzeilen - wurde gefilzt. Angeblich wusste man auf der Siemens-Chefetage schon seit knapp einem Jahr von den Vorwürfen. Anzeigen gegen die Beteiligten wurden indes nicht erstattet. Manager, die in Deutschland auf diesen Schmutz aufmerksam machten, wurden stets als "Nestbeschmutzer" bezeichnet. Eine bis dato übliche Verdrehung der kriminellen Zusammenhänge. Wer das kriminelle "Schließen von Löchern in der Konzernbilanz" verweigerte, wurde gefeuert. Otto Normalverbraucher steht fassungslos vor diesem Sumpf. Wie ist so etwas überhaupt möglich? In welchem Land leben wir eigentlich?
Eine europäische Nahost-Politik ist notwendig
- Donnerstag, 23. November 2006 01:00
- Administrator
von Ingeborg Gerlach
Eine europäische Nahost-Politik ist notwendig
Zu den Vorträgen von Reuven Moskovitch und Raif Hussein und zum fehlenden Echo in der lokalen Presse
Von zwei verschiedenen Seiten bekam man es in den letzten Tagen zu hören, dass Europa in den israelisch-palästinensischen Konflikt eingreifen sollte, aber nicht militärisch, sondern politisch, indem es sich endlich vom diplomatischen Schlepptau der USA losmache. Reuven Moskovitch, der betagte israelische Friedensaktivist, sagte es am 16. November im Landesmuseum, und der Palästinenser Raif Hussein, der auf Einladung des Friedensbündnisses in der Volkshochschulreihe "Wege zu einer Kultur des Friedens" referierte, wiederholte die Ermahnung. Beide betonten, dass Europa und damit vor allem Deutschland ihre Chancen versäumten.
Wollte München Stadtbaurat Zwafelink wirklich?
- Mittwoch, 22. November 2006 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
München will Stadtbaurat Zwafelink - jubelte der unübertreffliche Ralph Herbert Meyer in der Braunschweiger Zeitung. Aber wollte München Zwafelink wirklich?
Das Echo, dass seine Vorstellung in München beim Münchner Forum für Stadtplanung fand, besagt zwar etwas anderes, nur 6,8 Prozent konnten sich ihn als Stadtbaurat von München vorstellen. Damit wurde er aber immerhin 5. Sieger bei der Vorstellung.
Dabei fällt auf, dass er sich zwar mit dem Projekt der "Sozialen Stadt" schmückt, dem "größten Projekt Niedersachsens" - für das er wirklich nichts kann; aber die so genannten "Schloss-Arkaden", diese großkotzige städtebauliche Rüpelei schamhaft verschweigt. Dieses Schamgefühl spricht für ihn, denn so scheint ihm ein gewisses Feingefühl doch nicht ganz abzugehen. Und dafür hat er sich dann auch den 5. Siegesplatz redlich verdient, drei Kandidaten fanden noch weniger Zuspruch.
Grünes Stiftungsratsmitglied distanziert sich von ECE-Stiftung "Lebendige Stadt"
- Mittwoch, 22. November 2006 01:00
- Administrator
Auch die Hamburgerin Krista Sager trennt sich von der dubiosen Stiftung, die - wie heute leider fast eine gängige, schmutzige Praxis - als Marketing-Instrument missbraucht wird, für teilweise monströse städtebauliche Sünden. Braunschweig ist eines der besten Beispiele.
"Angriff auf die City" - ECE und die Angst vor der Wahrheit
- Mittwoch, 22. November 2006 01:00
- Administrator
ECE versucht, mit einer einstweiligen Verfügung gegen das Buch
Siehe zur Presseerklärung des Droste Verlags
Das Buch wurde hier schon vor längerer Zeit empfohlen
auch im Zusammenhang mit weiteren Schriften zum Thema ECE.
Es bleibt zu hoffen, dass die Braunschweiger Buchhändler es in ausreichender Menge vorrätig haben.
Der Porsche-Piech-Deal
- Mittwoch, 22. November 2006 01:00
- Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz
von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
Porsche übernimmt 20 Prozent von VW. Die Nachricht geht am Samstag, den 24. September über die Ticker. Als exklusive SPIEGEL-Meldung. Tags darauf, am 25. September, bestätigt Porsche-Chef Wendelin Wiedeking die Aktion. Das Ziel: Die Abwendung einer "feindlichen" übernahme von VW zusammen mit Merril-Lynch.
19./30.11.06 "Ich bin die Stadt!" oder die Verschiebung des Gleichgewichts der Macht (Teil 23)
- Sonntag, 19. November 2006 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
In der konstituierenden Sitzung des Rates beschrieb Dr. Gert Hoffmann den Rat als eines von drei Entscheidungsorganen, welche die niedersächsische Verfassung zur Ausübung der Selbstverwaltung der Gemeinden vorgesehen hat. Neben dem Rat gibt es noch den Verwaltungsausschuss und den Oberbürgermeister. Was Hoffmann jedoch in dem Zusammenhang vergaß, war der einleitende Satz des Teiles der Gemeindeordnung, der das Verhältnis der drei Entscheidungsorgane zu einander beschreibt. Sehr klar und eindeutig heißt es in § 31 NGO: Der Rat ist das Hauptorgan der Gemeinde. - d.h., über dem Oberbürgermeister von Braunschweig gibt es noch den Rat; was denn nun eine Wahrheit beschreibt, wie er sie wohl nicht so gerne leiden mag: dass der Rat aufgrund seiner "Überordnung über die anderen Organe (eines davon: der Oberbürgermeister, K.E.) das Hauptorgan der Gemeinde" ist (Thiele, 7. Aufl. 2004).