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Der Fall SPD ist eine Tragödie der deutschen Nachkriegsgeschichte geworden

Es lohnte sich einige Stunden vor dem Fernseher bei dem Sender "Phoenix" zuzubringen und den Sonderparteitag der SPD zu verfolgen. Hat man doch ein politisches Schauspiel, genauer eine Tragödie der deutschen Nachkriegsgeschichte, beobachten können, die einem die Tränen in die Augen trieb. Alle waren sie gekommen, alle Sargnägeln der ehemaligen SPD-Spitze der letzten 20 Jahre. Nur Schröder war nicht erschienen, der Sargnagelverwalter; sogar Scharping war mal wieder sicht- und hörbar. Sie kämpften fast alle für ihren Vorsitzenden Martin Schulz, der einem leid tat bei seiner Rede für die Groko. Es fehlte ihm die innere Stärke, es kam nur zu knappen Gesten der Verzagtheit. Ohne die kämpfende Andrea Nahles und Malu Dreyer, wäre die Groko Geschichte und der SPD-Vorsitzende Schulz weg vom Fenster. Die beiden Frauen rissen ihn weg vom Fenster. Die Auftritte von Scholz und Weil waren eher von Verzweiflung getragen.

Die SPD nach dem Bonner Parteitag ist die Geschichte von Zwergen und Riesen. Nicht gerade klein ist seit diesem Tag die innerparteiliche Bedeutung vom Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert auf dem Sonderparteitag geworden. Sie wird auch noch weiter wachsen. In nur acht Minuten redete Kühnert sich in die Herzen der Delegierten; und er redete stärker als Parteichef Martin Schulz in 58 Minuten. Der Applaus war entsprechend. Was auch besagt, dass der Einfluss von Schulz immer kleiner wird.

Die Jusos wollen weiter Widerstand gegen eine große Koalition mobilisieren. „Für uns beginnt jetzt erst der große Teil der Arbeit. Wir wollen die Mitglieder davon überzeugen, dass unser Weg der richtige ist - und ich glaube, dass wir das schaffen können“, sagte der Wortführer der GroKo-Gegner, Juso-Chef Kevin Kühnert. Lesen Sie dazu auch "Volkspartei AfD" von Jakob Augstein, der von den anstehenden und zur SPD passenden Themen schreibt„...Vermögensteuer, Erbschaftsteuer, Spitzensteuersatz, Zumutbarkeitsklausel bei Hartz IV, Mieten, Mindestlohn, prekäre Beschäftigungsverhältnisse - es gibt genügend Aufgaben für eine sozialdemokratische Politik, die bei den Menschen ankommt. Die Selbstverzwergung beginnt bei den selbstauferlegten Denkverboten.“

 

 

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