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Verbrannt? Zwischenruf von Meinhard Miegel

Erst die Bayern, jetzt die Hamburger. Die einen verwahren sich gegen die olympischen Winterspiele 2022 in München und Umgebung, die anderen gegen die olympischen Sommerspiele 2024. Und wie nicht anders zu erwarten, wird dies von der Bundeskanzlerin bis hin zu den zuständigen Bürgermeistern bedauert.

"Was ist los mit den Deutschen?" titeln so oder ähnlich die unterschiedlichsten Kommentatoren. Ist das vielleicht Ausdruck eines saturierten überalterten Landes, das von nichts mehr in seiner Ruhe gestört werden will, auch nicht von Olympia? Wohl kaum. Denn bei anderen Gelegenheiten zeigt sich eben dieses Land erstaunlich frisch und vital.

 

Was aber ist es dann? Die nüchterne Wirklichkeit ist: Sportliche Großereignisse wie diese sind in ihrem Kern verrottet. Sie sind ausgehöhlt worden von Geld, Gier und einer erschreckenden Gewissenlosigkeit vieler Funktionäre. Die Sportler sind nur noch Staffage. Werbeträger für das Land X und die Stadt Y. Folgerichtig heißt es dann in einer großen deutschen Tageszeitung, die Entscheidung von Hamburg sei eine "Niederlage für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland".

Darum also geht es. Wo Leistungssport drauf steht, sind beinharte Geschäfts-interessen drin. Sie sollen mit bunten Inszenierungen gefördert werden. Da sollte es nicht wundern, wenn sich die Begeisterung wachsender Bevölkerungskreise hierüber in Grenzen hält. Münchner und Hamburger - so heißt es - haben Olympia für Deutschland auf Jahrzehnte verbrannt. Das wäre vielleicht nicht das Schlechteste, wenn aus der Asche etwas Neues, etwas wirklich Sportliches sprießen würde.

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