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Der vollständige Leserbrief von Volker Mewes

Ein Leserbrief von Volker Mewes zum Thema TTIP, wurde in der Braunschweiger Zeitung in der heutigen Ausgabe abgedruckt - leider nur teilweise. Aus diesem Grunde, und weil aus Mewes' Sicht wichtige Passagen weggelassen wurden, veröffentlicht der B-S den Leserbrief vollständig. (red)

Leserbrief zum Artikel „Das Abkommen wird Jobs schaffen“ am 29.10.15

Was soll das, Herr Professor Leßmann? Sie können doch nicht so tun, als beginne der Handel zwischen Europa und der Welt erst, wenn wir mit den USA das TTIP-Abkommen unterschrieben haben. Die Statistiken über die heutigen Handelsbeziehungen beweisen doch etwas anderes. Als eine der führenden Exportnationen profitiert besonders Deutschland längst von weitgehend liberalisierten Märkten, auch zeigt der akute Mangel an Fachkräften doch, dass Produktion und Absatz florieren, ohne TTIP.
Auch sollte niemand so tun, als stünde die Globalisierung erst bevor und ohne TTIP würden wir überrollt. Wenn diese Legende Substanz hätte, wären wir doch längst platt.


In der Spezialisierung der beteiligten Staaten auf bestimmte Produkte sieht Prof. Leßmann einen weiteren Vorteil, ich halte das eher für eine große Gefahr für deren dauerhafte wirtschaftliche Stabilität.
Von den Befürchtungen um unsere sozialen und umweltpolitischen Standards, die in Berlin mehr als 200.000 auf die Straße gebracht haben, muss hier nicht mehr gesprochen werden. Der Hinweis auf die Abgasnormen in den USA und den VW-Dieselmotor zeugt von bedenklicher Unkenntnis von Prof. Leßmann über das Umweltverhalten der Amerikaner.
Dass die Bildung des größten Freihandelsraumes der Welt auch Verlierer produziert, erwähnt Prof. Leßmann selbst, vergisst aber zu erwähnen, dass das nicht zum Versiegen der weltweiten Flüchtlingsströme führen wird, sondern zum Gegenteil.
Dafür, dass „das Abkommen Jobs schaffen wird“, fehlt jeder Beweis, auch Sigmar Gabriel behauptet das nicht mehr, zuerst würden erst einmal zigtausend europäische Zöllner arbeitslos.

Wenn die USA am Ende das ausgehandelte TTIP-Abkommen unterschreiben, dann hat Europa etwas falsch gemacht. Ich erwarte von der US-Regierung nicht, dass sie Verträge zum Nutzen Europas abschließt, weil ihr Interesse in der Erweiterung und Absicherung der eigenen wirtschaftlichen Macht besteht.
Die Europäer sollten bedenken, dass nicht die USA, sondern Russland ihr natürlicher Nachbar ist. Die Wiederherstellung und Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen ist für das Überleben unseres Kontinents wichtiger als der Ausdehnung kapitalistischer Gier Vorschub zu leisten.

Volker Mewes
29.10.2015

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