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Die große Verschwendung .....

Ein neuer Dokumentarfilm "Taste the Waste" thematisiert die massive Nahrungsmittelverschwendung (ARD-Film). Das ist es jedoch nicht alleine. Die "versteckten" Verschwendungen von Ressourcen und Agrargütern sind mindestens ebenso dramatisch, zumal die Rohstoffe knapper und teurer werden. Dieses Thema greift die Abt Jerusalem zu Braunschweig auf und bietet am Wochenende den 14. und 15. Oktober 2011 eine umfassende Veranstaltung mit namhaften Referenten an.

Thema der Veranstaltung: „Verschwendung – unvermeidlich, aber begrenzbar“.

14.10. von 18.00 bis 21.30 Uhr und 15.10.2011 von 09.00 bis 13:00 Uhr

Erschreckend ist das Ausmaß des irreparablen Verbrauchs von Ressourcen in den Wohlstandsgesellschaften. Die massive Verschwendung von Ressourcen bei der Produktion ebenso wie im Verbraucherverhalten hat gravierende Folgen für Klima, globale Ernährung und regionale Entwicklung. Sie beeinträchtigt die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen.

Etwa ein Drittel der für den menschlichen Verbrauch produzierten Lebensmittel wird unverbraucht „entsorgt“. Hier ist Verschwendung offensichtlich. 80 Prozent der landwirtschaftlichen Primärproduktion (Pflanzenproduktion) dient nicht direkt der menschlichen Ernährung, sondern landet im Trog und wird zu tierischen Nahrungsmitteln „veredelt“. Der Veredlungsschritt, bei dem etwa 90 Prozent der Energie verloren gehen, ist eine versteckte Verschwendung von Energie.

Etwa die Hälfte der Ernährung der Weltbevölkerung hängt vom Einsatz von Mineraldüngern ab. Sie ergänzen die Stoffe, die dem Boden mit dem Erntegut entzogen werden. Der massive Einsatz von Stickstoff  als Dünger führt in der EU zu erheblichen Schäden an Mensch und Umwelt. Die entstehenden Kosten werden nach einer EU-Studie mit über 300 Milliarden Euro jährlich angegeben. Diese Kosten werden auf die Zukunft verlagert oder auf die Gesellschaft bzw. den Steuerzahler abgewälzt - die Kosten werden externalisiert.

Verschwendet werden aber auch begrenzt vorhandene Rohstoffe. Prominentestes Beispiel sind Phosphate. Die Phosphat-Vorräte sind wahrscheinlich schneller erschöpft als die von Erdöl und Gas - doch Phosphor ist lebensnotwendig für alle Lebewesen und nicht ersetzbar durch andere Stoffe. Es geht hier also um Überlebensfragen und nicht um Luxus.

Vorrangiges Ziel einer verantwortlich handelnden Gesellschaft muss daher die Minimierung der Verschwendung sein. Nur die „Kreislaufwirtschaft“ und verändertes Verbraucherverhalten bieten sich bisher als Lösungsstrategien an.

Referenten:
Prof. Dr. Ulrich Dämmgen, ehem. Leiter Institut für Agrarökologie der FAL Braunschweig
Prof. Dr. Hans-Peter Weikard, Agrarökonom und Philosoph, Universität Wageningen, NL
Dr. Dietrich Pradt, Frankfurt a. M., Industrieverband Agrar, Frankfurt
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Günter Altner, Berlin. Ev. Theologe und Biologe

Leitung: Dr. Uwe Meier

Anmeldung notwendig. Tagungsgebühr: 49.- Euro

 


Kommentare   
 
0 #5 Wilma 2011-10-04 21:41
Der Autor hat im letzten Absatz geschrieben:
Nur die „Kreislaufwirtschaft und verändertes Verbraucherverhalten bieten sich bisher als Lösungsstrategien an.

Betrachtet man das Ganze nur theoretisch und konsumiert so weiter wie bisher oder wird man konkret handeln?

Es würde sich doch anbieten, bei dieser Veranstaltung ein Zeichen zu setzen und Produkte aus ökologischem Anbau für das Mittagessen und den Abendimbiß zu verarbeiten und dazu Transfair-Biowein zum Abendessen zu genießen!
 
 
 
0 #4 Joachiom Casper 2011-10-04 17:29
@wilma .. es gibt auch konventionell produzierte landwirtschaftliche produkte die weder aus " agrarindustrieller " produktion noch aus ökölogischer produktion stammen, sondern einfach nur von regionalen kleinbäuerlichen betrieben. es gibt auch da eine ganz große zone die neben schwarz und weiß eben auch grau in allen schattierungen ist. als beispiel sei da www.slowfood.de genannt - viele der slow foodies sind in ökölogischen verbänden organisiert, aber eben auch ganz viele bewusst nicht.
 
 
 
0 #3 Dieter Rammler 2011-09-29 23:33
Ja, Schüler und Studenten haben freien Eintritt. Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen trotzdem erforderlich.
 
 
 
0 #2 Axel 2011-09-29 13:44
Gibt es Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Arbeitslose usw.? Die Tagungsgebühr von 49 Euro kann ich mir nicht leisten. Habe auf der Seite "www.abt-jerusalem-akademie.de " nichts gefunden.
 
 
 
0 #1 Wilma 2011-09-29 13:30
Habe gesehen, dass die Tagungsbesucher in der Abt Jerusalem Akademie auch zusammen Mittagessen
Welche Speisen gibt es?
Ökologische erzeugte Bio-Lebensmitte l aus einer "Kreislaufwirtschaft" oder konventionelle Produkte,
die unsere Agrarindustrie mit Kunstdünger und Pestiziden hergestellt hat- dazu vielleicht Fleisch aus Massentierhaltung?
 
 
 

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