Kreativpionier: Das "Holodeckstudio" des Alexander Pojda
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 21. September 2016 10:05
- Geschrieben von Alexander Pojda
Alexander Pojda bei der Preisverleihung zum "Kreativpionier" durch die Staatssekretärin Daniela Behrends. Foto: William Veder
Der Braunschweig-Spiegel berichtete bisher über die Braunschweiger Kreativpioniere und über die HARZKIND-Initiative. Er stellt hier mit dem Toningenieur Alexander Pojda einen ungewöhnlichen Kreativpionier aus Oldenburg vor:
Die Arbeit des Toningenieurs Alexander Pojda im "Holodeckstudio" beginnt weit vor Mikrofon, Mischpult und blinkender Studiotechnik. Wenn Musiker sich beim Musizieren in einem Raum gegenseitig sehen und hören, fühlen sie ihre Musik am intensivsten – die Rahmenbedingungen dafür gilt es zu schaffen. Diesen Ansatz fand auch die Jury des Wettberwerbs "Kreativpioniere 2016" des u-instituts des Niedersächsischen Ministeriums für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr bemerkenswert. Mit der Auszeichnung als "Kreativpionier" wurde Alexanders Arbeit honoriert.

Fotograf: Lars Kämpf
“Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht die Ehrlichkeit, die Liveaufnahmen ausstrahlen, in meinen Produktionen hörbar zu machen. Ich möchte die Emotionen und Kräfte, die in jeder Musikrichtung stecken, sei es Doom Metal, Folk oder Pop, authentisch überliefern. Musik "live" an akustisch kuriosen Orten aufzunehmen, bringt einen frischen und lebendigen Geist zurück in eine perfektionistische Tontechnikwelt, die zunehmend versucht Musik unter Laborbedingungen zu schaffen. Im Holodeckstudio darf die Band, Band bleiben. Wo sie will und wie sie will. Dabei ist das Holodeckstudio eigentlich kein physisches Studio. Das Studio bin Ich!“
"Der Name Holodeckstudio kam durch die Oldenburger Post-Rock Band CMDR RIKR zustande, die ein Wohnzimmerkonzert in meiner ehemaligen WG spielten. Ich hatte das Wohnzimmer zu einer Art Studioraum umgebaut, welcher aus verwinkelten weißen Trockenbauplatten eine futuristische Form erhielt. Die Band witzelte mit Bezug auf die Serie STAR TREK, dass der Raum aussehe wie das "Holodeck" bei STAR TREK. Ein Holodeck ist ein holografischer Umgebungssimulator an Bord eines Raumschiffes. Dieses Prinzip fand ich ansprechend, da es sich auf meine Arbeit als Toningenieur übertragen lässt.
Ich arbeite am liebsten an kuriosen Orten und mache sie zum Studio - dabei kann das alles sein, ein Waldstück, eine Lagerhalle, eine alte Scheune, ein Dachboden, was auch immer genug Platz für Band und Equipment bietet. Das macht Aufnahmen viel spannender und atmosphärischer und erleichtert der Band sich in die "Zone" zu begeben, wo ihre Kreativität und Musikalität am besten fließen kann.
"Alexander Pojda, 24, hat Hörtechnik und Audiologie in Oldenburg studiert und arbeitet unter dem Namen Holodeckstudio als freiberuflicher Toningenieur und Sounddesigner.
Auf meiner Webseite www.holodeckstudio.de finden sie in der Sektion "Portfolio" Klangbeispiele und Links zu den jeweiligen Bandcamp-Seiten der Künstler die ich aufgenommen habe.