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Der Ilex (Ein Nachruf zu Lebzeiten)

Die etwa 10 Meter hohe Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) steht an den Wendenstraße; stadtauswärts zwischen der ehemaligen Gearbox und der Shisha-Lounge, die wahrscheinlich auch dem Abriss geweiht ist. Der stattliche Baum, der mit seinen dunkelgrünen Blättern den Blick des Betrachters vor allem im Winter erfreut, ist, wie die umgebenden Gebäude, ein Kind der Nachkriegszeit.

Stechpalmen wachsen sehr langsam. Der besagte Ilex muss also schon recht betagt sein und wird etwa 300 Jahre alt. Geplant war er nicht; etwas schief wächst er, eingezwängt zwischen die beiden Gebäuden. Irgendwann vor fünfzig oder sechzig  Jahren hat wohl ein Vogel  ein Samenkorn dort fallen gelassen. Man ließ den Keimling wachsen – bis heute.

Jetzt wird dringend Platz für Studentenwohnungen gebraucht, und damit ist das Schicksal der Nachkriegsbauten und damit auch des Ilex besiegelt. Brecht würde vielleicht ein Gedicht auf ihn schreiben, der so tapfer in der Steinwüste ausgeharrt hat und dem Betrachter zeigte, wie schön ein Baum sein kann. Aber es gibt keinen Brecht in unsere Stadt, und die Baumschutzsatzung wird ihn wohl auch nicht retten. Ein Stück Nachkriegsgeschichte wird unwiderruflich verschwinden.

Ach, bevor ich`s vergess`: Die Stechpalme ist geschützt.

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