Vorstellung des Buches "Feldpostbriefe"
- Montag, 27. Oktober 2014 21:43
- Wilfried Steen
Johann Heinrich Wicke – Feldpostbriefe
Von Wilfried Steen
Das Buch „Feldpostbriefe" wird am Sonntag, 2. November 2014 in der Magnikirche in Braunschweig vorgestellt.
Dabei sein wird auch der Historiker und Philosoph Vladimir Rochmistrov aus St. Petersburg:
10 Uhr Einführungsgottesdienst mit Pfarrer Böger,
10.30 Uhr Vorstellung des Buches (Peter Wicke und Dietrich Kuessner)
Johann Heinrich Wicke mit 65 Jahren
Vor 75 Jahren begann Deutschland den Krieg mit Polen. In den Reihen deutscher Soldaten unter Hitlers Kommando waren über 100 Pfarrer und Vikare der Braunschweigischen ev.-luth. Landeskirche. Feldpostbriefe sind eine Quelle ersten Ranges, um einen Blick auf das Denken und Verhalten dieser Pfarrer zu werfen. Peter Wicke hat die Feldpostbriefe seines Vaters Johann Heinrich Wicke zur Verfügung gestellt. Diese werden in Auswahl veröffentlicht und von Dietrich Kuessner kommentiert. Kuessners Darstellung des Lebensbildes von Johann Heinrich Wicke und sensible Deutung der Feldpostbriefe von Wicke und anderen sind eine spannende Lektüre. Nicht nur für uns Deutsche, sondern auch für die Russen. Da Wicke bei der Belagerung Leningrads im Einsatz war, sind diese Briefe auch in die russischen historischen Forschungen einbezogen und in einem Buch veröffentlicht worden.
Auch in diesem Werk zeigt sich Kuessners profunde Kenntnis nicht nur kirchenhistorischer sondern auch kulturgeschichtlicher Zusammenhänge. Das macht dieses Buch sehr lesenswert.
Ich habe mich bei der Lektüre gefragt: Warum waren selbst Pfarrer mit so hohem Ethos wie Johann Heinrich Wicke nationalistisch ausgerichtet? Warum konnten sie trotz tiefer christlicher Überzeugung gern Soldat sein?
Nach dem Kriege ist Johann Heinrich Wicke durch sein Leben und seine überzeugende Arbeit als Pfarrer und Bürger der Stadt Braunschweig Vorbild für viele geworden. Nicht nur durch den Wiederaufbau der Magnikirche hat er Zeichen für eine Kirche gesetzt, die nahe bei den Menschen ist.
0 #1 Dirk Lukas 2014-12-09 19:20
Ich habe Pastor Wicke durch meine ältere Schwester, die im (Turm) Club war, kennen gelernt. Wir haben oben in den Türmen 2 Räume gehabt in denen man Tischtennis spielen konnte oder auch Musik hören und tanzen. Es war ein Ort wo man sich getroffen hat und aufhalten konnte. Jeden Freitag Abend war der "BOSS"!! dort und es waren immer sehr, sehr viele dort. Er hat uns dass Gefühl gegeben, das er uns versteht und seine Sichtweise erklärt. Leider bin ich zu spät dazu gekommen, war ja der Jüngste und bin auch schon frühzeitig aus Braunschweig weggezogen. Ich habe nie wieder einen Geistlichen getroffen, der mir so sympathisch war. Ich habe sehr oft an ihn und die Zeit im Turm gedacht und habe schon oft meinen Freunden und Bekannten davon erzählt. Viele Grüße nach BS vom Bodensee. Dirk Lukas
