Kulturhauptstadt 2010: Alles oder nichts
- Montag, 19. April 2010 11:19
- Matthias Bosenick
Bekanntlich hat Braunschweig die Bewerbung zur "Kulturhauptstadt 2010" trotz aller redlicher Bemühungen nicht gewonnen. Stattdessen schmücken sich "Essen und das Ruhrgebiet" nun mit diesem Titel. Zu Recht: Auch ohne den Kulturhauptstadt-Status hat das Ruhrgebiet jede Menge zu bieten, mit nur umso mehr, und das auch noch breit gefächert. Deutlich breiter als die letzte deutsche Kulturhauptstadt Weimar im Jahre 1999 auf jeden Fall. Und deutlich breiter, als es Braunschweig mit dem Kulturhauptstadt-Status je auf die Beine gebracht hätte. Denn von einer Kulturhauptstadtbewerbung ist heute im Kulturgeschehen der Stadt nicht besonders viel wahrzunehmen.
Nun kann man sich als Verlierer dieses Auswahlverfahrens natürlich grämen und gekränkt zurückziehen. Oder man schließt sich mit den anderen nicht-genommenen Bewerberstädten zusammen und profitiert davon, dass man bereits Zeit und Geld in Kultur investiert hat und dass das Augenmerk in kulturellen Belangen, RUHR.2010 sei Dank, ohnehin auf Deutschland ruht.
In Essen erfährt man nun, dass es ein solches Bündnis wirklich gibt: "National Heroes" nennt es sich neudeutsch. Elf der 16 Bewerberstädte (minus Essen) beteiligen sich auf diese Weise am guten Gelingen der RUHR.2010. Nicht dabei ist: Braunschweig. Der zweite Platz ist wohl nicht genug, hm?
http://www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/national-heroes
http://braunschweig2010.de/