Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


KuMu Wolfsburg: Das dingliche Instagramm für Kulturbeflissene

Laden zum Mitmachen ein (v.links): Ute Lefarth-Polland (Leiterin Bildung KuMu WOB), Nathalie Stelmach (wiss. Volontärin), Museumsdirektor Dr. Ralf Beil, Laura Ludwig, Jan Stassen, Kira Krüger, Thomas Loos (Künstlergruppe Museum für Werte). Der Stoff-Fisch vorn links steht für den Wert „Freundschaft“. Foto: Klaus Knodt

Wie holt man sich Besucher ins Museum? Indem man sie mitmachen lässt bei den Ausstellungen. Solche interaktiven Formate sind in. Das Städtische Museum Braunschweig zeigt bis zum 29. August die Mitmachschau „Wohnzimmer Europa - Kitsch, Kultur und andere Fragen“, für die BürgerInnen 64 „Fundstücke“ als Exponat eingesandt haben. Das Kunstmuseum Wolfsburg legt jetzt noch eine Schippe drauf und guided die MitmacherInnen in die Sphäre des Undinglichen. Aus der Masse der Gesellschaft heraus sollen der Ausstellung symbolhafte Exponate für „Werte“ zufliessen; explizit: die Werte Respekt, Freundschaft und Toleranz.

Man „suche Geschichten“ für diese „Ausstellung mit einem interaktiven Element“, begründete Museumsdirektor Dr. Ralf Beil die frühe Vorstellung des Projekts, das am 19. Oktober seine Pforten für das Publikum öffnen will. Jan Stassen von der ausführenden Künstlergruppe „Museum für Werte“ (Berlin) konkretisiert das Konzept: „Wir gehen aus von der Fragestellung, was Werte überhaupt sind und bedeuten. Tatsächlich befinden sich Werte in einem ständigen Aushandlungsprozess mit anderen Menschen. Um sie ohne die übliche normative Definition („Freundschaft ist, wenn jemand...“) erfassbar und erlebbar zu machen, sollen sie durch Gegenstände und die Geschichten darum herum erfahrbar werden.“ Das heißt für interessierte MitmacherInnen: Senden Sie einen Gegenstand an das KuMu und erzählen Sie eine kurze Geschichte dazu, warum dieser dingliche Gegenstand für Sie persönlich Respekt, Freundschaft oder Toleranz symbolisiert. Die Zuschriften werden nicht redigiert oder gekürzt, sondern höchstens komplett abgelehnt.

 

Hinter diesen handelsüblichen Essstäbchen verbirgt sich die Geschichte des Respekts einer Deutschen vor ihren chinesischen Gastgebern. Das ist echtes fb-Erleben aus 1. Hand. Foto: Klaus Knodt

Solcherart „embodied, embedded“ und transponiert auf „emotional levels“ entstehe eine Aufforderung an das Publikum, eine Diskussion über Werte in Gang zu setzen – denn „darüber redet man im Alltag ebenso wenig wie über das Gehalt“, so die Macher. Und das Konzept funktioniert offenbar. Das zeigen nicht nur die Erfahrungen der „Werte“-Künstlergruppe, die schon ähnliche Projekte erfolgreich gelauncht hat.

Auch das Städtische Museum Braunschweig hat im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 BraunschweigerInnen eingeladen, persönliche und durchaus auch kitschige Souvenirs, Fotoschnappschüsse und Geschichten zum Thema Europa beizusteuern. Mit den Fundstücken entstand im Lichthof des Museums die "Wohnung Europa". Auch hier durften die BürgerInnen in erläuternden Texten ihre intimen Geschichtchen rund um die Erinnerungsstücke erzählen – vom Länderpüppchen über den Bleistiftanspitzer im Ritter-Outfit bis hin zur Pinocchio-Holzpfeife.

Das Städtische Museum Braunschweig zeigt gerade diese Trachtenpüppchen aus verschiedenen europäischen Ländern. „Sie wurden von den Schwiegereltern als Andenken aus ihren Urlauben mitgebracht“, so die Leihgeberin. Foto: © Dirk Scherer, Städtisches Museum Braunschweig 

Die Musentempel adaptieren hier offenbar die Facebook-, Instagramm- und Co-Kultur: Ich poste, also bin ich. Ein Snapshot garniert mit persönlichem Gefühls-Blaba, millionenfach verbreitet. Nun sogar im weihevollen Rahmen eines echten Museums. Eine schöne Spielart der Kunst, für die man nicht mal was können muss.

Wer sich im Kunstmuseum Wolfsburg darstellen möchte, sendet seine Geschichte zu den Themen Respekt, Freundschaft oder Toleranz (plus ein Foto des Exponats) bis zum 31. August an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Über das übliche Drumrumbrimborium (allfällige Schulprojekte, interaktive Führungen, Performances und KünstlerInnengespräche) informiert der braunschweig-spiegel zu gegebener Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto 1(Opener):

 

 

 

 

 

Foto 2:

Hinter diesen handelsüblichen Essstäbchen verbirgt sich die Geschichte des Respekts einer Deutschen vor ihren chinesischen Gastgebern. Das ist echtes fb-Erleben aus 1. Hand.

Foto: Klaus Knodt

 

 

 

Foto 3:

Das Städtische Museum Braunschweig zeigt gerade diese Trachtenpüppchen aus verschiedenen europäischen Ländern. „Sie wurden von den Schwiegereltern als Andenken aus ihren Urlauben mitgebracht“, so die Leihgeberin. Foto: © Dirk Scherer, Städtisches Museum Braunschweig

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.