Neues Reiserecht: Nicht nur Vorteile für Verbraucher
- Mittwoch, 27. Juni 2018 12:24
- Irina Prosenok Beratungsstelle Braunschweig
Was die neuen Regelungen für Urlauber bedeuten
- Reform macht Reiserecht internettauglich und schafft mehr Klarheit bei der Buchung
- Deutsche Verbraucherschutzstandards bleiben nicht in allen Bereichen erhalten
- Größtes Manko: Mehr Spielraum für nachträgliche Leistungsänderungen
Braunschweig, 26.06.2018 – Durch die Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie ändert sich das deutsche Reiserecht zum 1. Juli 2018 – nicht nur zu Gunsten der Verbraucher. Die Buchung von Ferienhäusern und Tagesreisen bis 500 Euro fallen zukünftig nicht mehr unter das Reiserecht. Auch erhalten Anbieter mehr Freiheiten, gebuchte Leistungen nachträglich zu verändern. Positiv: Die Reform schafft mehr Klarheit bei der Buchung, Onlineportale werden Reisebüros gleichgestellt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, was die Änderungen für Urlauber bedeuten.
Landesmuseum: Lippenstifte für kleine Mädchen
- Dienstag, 26. Juni 2018 19:02
- Klaus Knodt
Das Braunschweigische Landesmuseum lädt am Sonntag sogar Kinder ein, ihre eigene Kosmetiklinie herzustellen. Foto: © A. Pröhle, BLM
Beim Familiensonntag am 1. Juli 2018 von 10 bis 17 Uhr dreht sich im Braunschweigischen Landesmuseum alles um das Thema Schönheit und Styling in der Menschheitsgeschichte. Im Rahmen der Ausstellung „Evas Beauty Case“ können Kinder (Zielansprache wohl überwiegend weibliche) ihre eigenen Lippenstifte und Seifen herstellen, ein Make-up oder Hairstyling „to go“ über sich ergehen lassen oder eine Fotobooth erstellen. Wer bei einschlägigen Massenmarkt-Ketten „seinen“ speziellen Duft nicht findet, darf sein eigenes Parfum kreieren. Das absolute Must-have Schmink-Event für Girlies!
Kaum behandelt werden in der Schau leider die Fragen, auf welcher sexualevolutionären Hintergrundfolie Kosmetik entstand und welche Auswirkungen die Kosmetikindustrie auf unsere Umwelt hat (Monokulturen, Microplastik, Artenraub). Die Ausstellung bewegt sich – gleich ihrem Sujet – an der schönen Oberfläche.
Eintrittspreis: Erwachsene 7,- €, Kinder und Jugendliche 3,-€. Kundinnen und Kunden der Öffentlichen Versicherung Braunschweig und der Braunschweigischen Landessparkasse erhalten 50% Ermäßigung; Douglas-TreuepunktesammlerInnen nicht.
Verstehen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?
- Dienstag, 26. Juni 2018 17:50
- Bettina Mikhail und Martin Markwort – Verbund Leichte Sprache
Ein Gespräch zwischen Arzt und Patient dauert gerade einmal 8 Minuten. In dieser Zeit müssen Untersuchung, Diagnose und Informationen über Krankheit und Behandlungsmethode unter einen Hut gebracht werden. Gut, wenn sich das medizinische Fachpersonal verständlich ausdrücken und sich die Patienten in Gesundheitsdingen auskennen würden. Doch mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat nur eine eingeschränkte „Gesundheitskompetenz“. Es fällt ihnen schwer, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Politik und Gesundheitswesen haben das erkannt und verschiedene Projekte auf den Weg gebracht. Medizinisches Fach- und Pflegepersonal, Krankenhäuser, Krankenkassen, Apotheken, Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen sowie die Behörden von Bund und Ländern sollen für gut verständliche Informationen sorgen. Lesen Sie in der Neuen Leichtpost, wie Leichte und Einfache Sprache dabei helfen können.
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85 Jahre Riesebergmorde – DGB und Stadt Braunschweig laden zu Gedenkveranstaltungen am 4. Juli 2018 ein
- Dienstag, 26. Juni 2018 10:26
- Michael Kleber, DGB-Region Niedersachsen-Mitte
Am 4. Juli 1933 wurden in Rieseberg zehn Gewerkschafter und ein Student von den Nationalsozialisten ermordet. Aus diesem Anlass lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund Region SüdOstNiedersachsen gemeinsam mit der Stadt Braunschweig zu Gedenkveranstaltungen ein.
Die Ehrungen beginnen am 4. Juli um 16.30 Uhr am Heinrich-Jasper-Denkmal am Ruhfäutchenplatz in Braunschweig. Gegen 17.00 Uhr findet eine Kranzniederlegung vor den Gräbern der Riesebergopfer auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof statt.
Erdogan spaltet EUropa – Wer rettet die “Lifeline”?
- Dienstag, 26. Juni 2018 07:36
- Lost in Europe
Man hätte sich eine klare, eindeutige Antwort auf die Machtergreifung in der Türkei gewünscht. Stattdessen ist es Sultan Erdogan wieder einmal gelungen, EUropa zu spalten. Dies zeigt die Reaktion auf seine offenbar manipulierte Wiederwahl.
Die Nato gratulierte prompt, die EU wünscht sich einen “engagierten Partner“, Kanzlerin Merkel setzt auf “konstruktive Arbeitsbeziehungen”. Einziges Zeichen des Protests: Sie zögerte ihren Glückwunsch ein wenig heraus. Na und? Putin haben sie ja auch gratuliert, könnte man einwenden. Das stimmt aber nicht. Nur Juncker schickte einen Glückwunsch nach Moskau – aber so verschämt, dass es kaum einer merkte. Ratspräsident Tusk schwieg.
„Solidarität statt Heimat“: Ein Aufruf gegen Rassismus und massive Kritik an diesem Aufruf
- Dienstag, 26. Juni 2018 01:00
- Pressenza-Berlin
Das Institut Solidarische Moderne (ISM), medico international und kritnet fordern eine klare Positionierung gegen Rassismus und wenden sich gegen eine Politik des Ressentiments. Zahlreiche Personen unterstützen den Aufruf.
Die Initiatoren setzen mit dem Aufruf ein notwendiges Zeichen gegen die zunehmende Polarisierung von rechts in den Debatten um Migration und Asyl. Sie fordern, Rassismus und Entrechtung klar beim Namen zu nennen und eine solidarische und humanitäre Position gegen den Rechtsruck zu verteidigen. Der Erziehungswissenschaftler und Publizist Prof. Dr. Micha Brumlik, die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Naika Foroutan, die Intendantin des Hamburger Theaters Kampnagel, Amelie Deuflhard, der Autor Georg Diez, die Soziologin Prof. Dr. Sabine Hark und weitere Wissenschaftler und Kulturschaffende sind Erstunterzeichner. Originalbeitrag
Dieser Aufruf erntete im Netz massive inhaltliche Krtik. Lesen sie "Zusammenführen statt spalten. Eine Kritik des Aufrufs „Solidarität statt Heimat“" von Hans Werner Horn
Die unterschlagene Nachricht – der Kampf um Al Hudaida
- Dienstag, 26. Juni 2018 00:38
- Bernd Krauss
Immer wieder gibt es massive Kritik an den Medien, weil sie die Auswahl der Themen nach Kriterien selektieren, die nur schwer nachvollziehbar sind. Besonders schwerwiegend sind die Kriege, die unserer westlichen Wertegemeinschaft zugeordnet werden und unserer sog. Verbündeten, den Emiraten und Saudi Arabien. Diese "Freunde" beliefern wir ja sogar mit Waffen. (UM)
Es werden Informationen weitgehend unterschlagen:
Nachrichtenplattformen außerhalb der Leitmedien berichten: Im Jemen tobt seit Tagen ein verschärfter Krieg um die Stadt Al Hudaida (400.000 Einwohner im Jahr 2004). Der Hafen der Stadt ist von strategischer Bedeutung am Roten Meer und wird daher von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) begehrt. Dieser Kampf wird äußerst brutal von diesen Staaten geführt. Die Koalition von Saudi-Arabien und VAE werden wegen wahlloser und unverhältnismäßiger Luftangriffe im Jemen, willkürlicher Inhaftierung, Folter und Verschwindenlassen beschuldigt. Saudi-Arabien bombardiert den wichtigsten Hafen für den Import von Lebensmittel mit katastrophalen Folgen. Die Waffen dafür erhalten sie aus der USA und Westeuropa.
Klimaschutz nur ohne Kohle
- Montag, 25. Juni 2018 23:13
- Marlis Zoschke
Am Sonntag war wieder Demo in Berlin. Das ist für Berlin nicht neu, doch die Themen sind immer wieder wichtig und betreffen alle. Diesmal ging es um den Kohleausstieg.
Es gibt hierfür auch wieder eine Kommission, die sich „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ nennt. Hier treffen sich 31 Kommissionsmitglieder, - von denen 28 stimmberechtigt sind -, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit tagen. Wieder einmal ist alles vertraulich und wird hinter geschlossenen Türen verhandelt. Ergebnisse sollen nicht in die Öffntlichkeit.
Die erste Sitzung soll nun schon Dienstag sein, und deshalb riefen Campact, Greenpeace und BUND recht kurzfristig zur Demonstration auf.
Das Wetter war unangenehm, Nieselregen und kühl. Doch was ist dieses Wetter gegen die Folgen der Klimapolitik? Um 12.00 Uhr sollte es losgehen und um 11.30 war es noch recht leer vor dem Bundeskanzleramt. Von der Regierung ließ sich selbstverständlich niemand blicken, doch die Linke und die Grünen hatten einen Stand aufgebaut und Herr Hofreiter mischte sich unter das Volk. Die vielen bunten Fahnen sah man von weitem und lockten immer mehr Leute an. Die meisten Demonstranten waren sicher Berliner oder aus der näheren Umgebung. Demos zu diesem Anlass gab es nämlich über 38 mal in ganz Deutschland in Klein- und Großstadten.
Es waren alle Altersgruppen vertreten. Das zeigt auch wie wichtig das Thema für uns alle ist. Um 12.00 Uhr ging es dann richtig los. Wie ein Lindwurm zog sich die Menschenmenge durch das Regierungsviertel mit Musik und Trommeln und lauten Rufen nach dem Kohleausstieg.
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass jeder Spass hat, doch der Ernst der Lage ist nicht zu übersehen.
Deutschland steht an erster Stelle mit Verbrennung von Braunkohle, und die ist sehr klimaschädlich. Die Zunahme von Überschwemmungen, Stürmen und großer Hitze ist nicht zu übersehen. Meistens wird abgewunken mit den Worten:“Das hat es schon immer gegeben.“ Aber nicht so oft, und alle wußten wann Frühling und Winter wirklich beginnen.
Es geht auch nicht nur um das Klima, die großen Bagger für den Braunkohleabbau zerstören Landschaften, gewachsene soziale Strukturen und Natur. Lebensräume für Pflanzen und Tiere werden umwiederbringlich zerstört.
Der Ausstieg aus der Braunkohle sollte schnellstens beginnen und nicht erst 2030.
Aktions-Fahrradtour für eine ökologische Landwirtschaft am 30. Juni
- Montag, 25. Juni 2018 15:04
- Kampagne gegen Tierfabriken
Am 30. Juni 2018 möchten wir euch zu einer Aktions-Fahrradtour durch das Braunschweiger Land einladen. Gemeinsam wollen wir vier Standorte der Tierausbeutungs-/Agrarindustrie in der Region anfahren. Wir werden verschiedene Glieder der Produktionsketten - von der Futtermittelproduktion, über die Aufzucht, bis zur Verarbeitung und den Verkauf - besuchen und gegen diese protestieren. Vor den Standorten wird es jeweils eine kurze Kundgebung mit Redebeitrag geben, um einerseits über die ausbeuterischen Geschäftspraxen dieser Unternehmen zu informieren und unseren Protest gegen die alltägliche Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur deutlich zu machen.
Unsere Tour wird um 09:30 Uhr an der Marth Darmfabrik in Braunschweig-Rüningen (Böttgerstraße 7) beginnen. Diese verarbeitet pro Jahr rund 160 Millionen Meter Därme und beliefert damit bundesweite und internationale Kunden.
Die fast vergessene Revolution 1918: DGB erinnert an die Anfänge unserer Demokratie
- Sonntag, 24. Juni 2018 09:27
- Klaus Knodt
DGB-Sekretär Hansi Volkmann (rechts) präsentierte gemeinsam mit Susanne Hesch und Gerhard Wysocki die DGB-Wanderausstellung „100 Jahre Novemberrevolution Braunschweig“ Foto: Klaus Knodt
Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Die Jahreszahl 1918 markiert aber weit mehr als nur das Ende des ersten Maschinenkriegs der Geschichte. Erst durch den Sturz der alten gesellschaftlichen Ordnung in den Nachkriegs-Revolutionstagen des November 1918 konnten die Grundsteine für unseren heutigen demokratischen Rechtsstaat gelegt werden.
Allgemeines gleiches Wahlrecht, Frauenwahlrecht, große Teile unserer Sozialgesetzgebung, des Arbeits- und Streikrechts – diese heute selbstverständlichen Bestandteile des politischen Lebens wurden erst in den Novembertagen 1918 erkämpft, so Hansi Volkmann, Sekretär des DGB Südostniedersachsen. Er stellte jetzt die Ausstellung der Gewerkschaften zum Thema „100 Jahre Novemberrevolution Braunschweig“ vor. „Sie ist als mobile Wanderausstellung konzipiert und zeigt die Chronologie und Ereignisse um den 8./9. November 1918 in Braunschweig, sowie die weitere Entwicklung bis zur Besetzung Braunschweigs durch die Freikorps-Truppen von General Maerker im April 1919.“ Vor Allem Schulen, Betriebe und Bildungsträger der Region sind eingeladen, die mobile Ausstellung für ihre Räumlichkeiten zu buchen.
