Heute vor einem Jahr: Schlosspark wird vernichtet
- Donnerstag, 18. Mai 2006 02:00
- Holger Pump-Uhlmann
Foto: Enda Warecka
Im Gedenken an den Schlosspark
Die blühenden Bäume des Schlossparks wurden heute vor einem Jahr innerhalb eines einzigen Tages vernichtet. Mindestens 32.000 (davon 24.028 Wahlberechtigte) Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger- nämlich die, die das Bürgerbegehren für den Erhalt des Schlossparks unterzeichnet hatten, hofften vergebens auf Einsicht und Gehör in der Stadtverwaltung.
Aus der Abteilung "Umweltschutz" im Stadtplanungsamt wurde den Schlossparkfreunden mitgeteilt, dass ein Tag zuvor ein Antrag auf Befreiung von artenschutzrechtlichen Verboten gemäß § 62 Bundesnaturschutzgesetz gestellt wurde. Dieser Antrag wurde in rekordverdächtigter Zeit - nämlich noch am gleichen Tag - genehmigt. Am selben Tag (17.05.) hatte Stadtbaurat Zwafelink allerdings auf eine Anfrage der Ratsfraktion der GRÜNEN erklärt, dass ein solcher Antrag noch nicht vorläge.
Am 10. September ist Kommunalwahl. Die Zahl der Befürworter des Bürgerbegehrens würde - eine ähnliche Wahlbeteiligung wie vor fünf Jahren vorausgesetzt - einen Stimmenanteil von 25,68 % ergeben. Dies macht die Bäume des Schlossparks zwar nicht wieder lebendig, verdeutlicht aber, welche Macht diese Menschen bei der kommenden Kommunalwahl besitzen.
BI Waggum bittet dringend um Mithilfe für den Erhalt des Querumer Forstes
- Donnerstag, 18. Mai 2006 02:00
- Administrator
Die BI Waggum teilt mit:
Im Erörterungstermin vom 19.-21.12.2005 zum Planfeststellungsverfahren für den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg wurde erstmals das ornithologische Gutachten bekannt, das im Auftrag der Flughafengesellschaft Braunschweig-Wolfsburg erstellt wurde und das bereits seit Oktober 2005 vorlag.
Aufgrund dieses Gutachtens, das das betreffende Gebiet sinngemäß für unantastbar einstuft, versucht nach Auffassung der BI Waggum die Stadt Braunschweig nunmehr, das betreffende Gebiet in eigener Regie für eine Landebahnverlängerung herzurichten.
Nieders. Umweltministerium erstellt Aktionsplan zur Luftreinhaltung
- Freitag, 12. Mai 2006 02:00
- Michael Kaps
Am 07.04.2006 reichte das Bündnis für saubere Luft (mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe und im Auftrag von zwei Bohlweganwohnern) beim Verwaltungsgericht Braunschweig Klage ein gegen das Land Niedersachsen mit dem Ziel, das Niedersächsische Umweltministerium dazu zu bewegen "einen Aktionsplan zur Luftreinhaltung für Braunschweig, insbesondere für den Bohlweg [...] aufzustellen, der festlegt, welche geeigneten Maßnahmen kurzfristig zu ergreifen sind, um die Gefahr der überschreitung des Immissionsgrenzwerte für Feinstaubpartikel [...] zu verringern."
Berater(un)wesen
- Donnerstag, 11. Mai 2006 02:00
- Holger Pump-Uhlmann
Wie die Beispiele der jüngsten Privatisierungen von kommunalem Eigentum in der Stadt Braunschweig beweisen, werden solche Geschäfte von gut bezahlten Beraterfirmen ersonnen und tatkräftig forciert. Derartige Enteignungsprozesse einer Bürgerschaft sind allerdings kein lokales, nur die Stadt Braunschweig betreffendes Phänomen, sondern ein vielerorts zu beobachtendes (Un)wesen.
So hat Thomas Leif, Chefreporter Fernsehen beim SWR und Vorsitzender des Netzwerk Recherche e.V., in seinem Buch "Beraten und verkauft. Mc. Kinsey & Co. - der große Bluff der Unternehmensberater" den Schleier des Schweigens von McKinsey, Roland Berger, KPMG und Co. gezogen und die Methodik dieser Unternehmen offengelegt. Einen Einblick in die wesentlichen Ergebnisse seines Buches bietet er in dem Artikel "Das teure Hokuspokus" (Frankfurter Rundschau vom 10. Mai 2006).
Ob sein Buch an dem zur Krisenbewältigung des Gemeinwesens untauglichen Allheilmittel des "schlanken Staats und der fetten Berater" etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Zumindest blättert der Lack an einer bis vor kurzem noch unantastbaren Beraterkaste.
Weitere Veranstaltungen zum Thema TSCHERNOBYL
- Donnerstag, 11. Mai 2006 02:00
- Peter Dickel (AG Schacht Konrad)
Am 26. April 2006 jährte sich zum 20. Mal die Katastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Auch im Mai finden deshalb zu diesem wichtigen Thema mehrere Veranstaltungen in der Region Braunschweig statt.
Nähere Informationen dazu in der Rubrik Termine.
Für weitere Informationen zum Thema lohnt sich ein Blick auf diese Homepages: www.ag-schacht-konrad.de (Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad) sowie www.Tschernobyl-Initiative.welcomes-you.com (Tschernobyl-Initiative der Propstei Schöppenstedt)
Organ 2/ASLSP: Klangwechsel in Halberstadt erfolgreich durchgeführt.
- Mittwoch, 10. Mai 2006 02:00
- Gabriele Uhlmann
Die Buchstaben stehen für As SLow aS Possible, so langsam wie möglich. 639 Jahre (!) wird das Orgelstück von John Cage in der Burchardikirche in Halberstadt aufgeführt.
Am 5. Mai war es wieder soweit: Der Klang wechselte von a’, c’’, fis’’ auf e, e’. Das Ereignis wurde von einem ganztägigen Festprogramm mit Konzert, Vortrag und Ausstellung begleitet. Schließlich wird der Klang erst wieder in zwei Jahren am 5.7.2008 verhallen und durch einen neuen abgelöst.
Die Hintergründe des rekordverdächtigen Projektes sind wesentlich schneller erzählt. 1985 entstand ASLSP in einer Fassung für Klavier, 1987 bearbeitete John Cage das Stück auf Anregung des Organisten Gerd Zacher für Orgel. Am 5. September 2001, dem 89. Geburtstag des Avantgarde-Komponisten und Künstlers, begann das Konzert mit einer furiosen, anderthalbjährigen Pause. Zu hören war der Lärm der Stille, nur manchmal durchbrochen von einem vorbeifahrenden Auto oder Vogelgezwitscher.
Mehr über das inzwischen weltweit beachtete Projekt ist auf der Homepage www.john-cage.halberstadt.de nachzulesen.
Kinderschutzbund nimmt Kriegsschiffs-Taufgeschenk an...
- Dienstag, 09. Mai 2006 02:00
- Gabriele Uhlmann
...oder: Geld stinkt nicht.
Die Taufpatin des Kriegsschiffes "Braunschweig" Doris Hoffmann hat der Vorsitzenden des Ortsverbandes des Kinderschutzbundes Dr. Regina Olshausen einen Scheck in Höhe von 1500 Euro überreicht. Frau Hoffmann hatte zuvor das Geld als Taufgeschenk erhalten.
Terre des Hommes schreibt zum Thema Kinder und Krieg:
"In mehr als 40 Staaten herrscht derzeit Krieg oder Bürgerkrieg. Das in der Genfer Konventionen niedergelegte Prinzip der Unterscheidung zwischen Soldaten und Zivilisten wird in den heutigen Kriegen weitgehend missachtet. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts waren 95 Prozent der Kriegsopfer Soldaten. Inzwischen stieg der Anteil der zivilen Opfer auf 90 Prozent. Im vergangenen Jahrzehnt starben zwei Millionen Kinder in Kriegen und durch bewaffneten Konflikte. Mehr als dreimal so viele wurden verletzt oder trugen Behinderungen davon. Immer wieder werden diese Verletzungen der Menschen- und Kinderrechte von den Verantwortlichen als »Kollateralschäden« verharmlost. Häufig werden sie aber auch als unvermeidlich und notwendig zur Erreichung von »übergeordneten Kriegszielen« dargestellt."
08./10.05.06 Der Mörder ist immer der Architekt oder die Verschiebung von Wahrheit (Teil 9)
- Sonntag, 07. Mai 2006 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
.... fragt sich nur welcher Architekt? - Am 6. April brachte die Braunschweiger Zeitung einen Artikel, der an eine folgenreiche Weichenstellung für die Stadt erinnerte. Vor 60 Jahren, im Mai 1946, begann die geordnete Räumung der zum größten Teil zerstörten Braunschweiger Innenstadt vom Trümmerschutt des Bombenkriegs. Link
Damit begann auch der planvolle Wiederaufbau der Stadt. Schon ein Jahr zuvor, "im Sommer 1945", habe der Architekt Friedrich Wilhelm Kraemer den Plan für "die Verwirklichung eines neuen Stadtgrundrisses .... der britischen Besatzungsmacht vorgelegt. .... Doch damit begann ein 'Häusermord', der sich viele Jahre hinzog und schmerzliche Wunden ins Stadtbild riss."
Initiative "Trinken im Unterricht"
- Sonntag, 07. Mai 2006 02:00
- Gabriele Uhlmann
Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis hat die Schirmherrschaft über die Initiative "Trinken im Unterricht" übernommen. Die von der deutschen Mineralwasser-Branche ins Leben gerufene Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, dass Schülern im Unterricht das Trinken erlaubt wird, um auf diese Weise eine gesunde Ernährung und damit auch Konzentration und Leistungsfähigkeit zu fördern. Frau Simonis, Vorsitzende der deutschen Sektion des Kinderhilfswerks UNICEF, sagte am Mittwoch vor Journalisten in Hamburg: "Die richtige Ernährung von Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiges Thema auf der politischen Agenda. Die Initiative Trinken im Unterricht leistet einen Beitrag dazu und aus diesem Grund habe ich diesem Projekt meine Unterstützung zugesagt."
Ein Mittel, das Krankheitserreger zähmt
- Sonntag, 07. Mai 2006 02:00
- Gabriele Uhlmann
Medikament AZM stört Informationsfluss zwischen Pseudomonas-Bakterien
Das Medikament Azithromycin (kurz: AZM) kann krankheitserregende Bakterien im Zaum halten: Es wirkt auf Keime der Gattung Pseudomonas aeruginosa, die besonders für lungenkranke Menschen gefährlich sind, und hindert sie daran, aggressiv und zerstörerisch zu werden. Das haben Wissenschaftler der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig jetzt herausgefunden. AZM blockiert den Mechanismus, mit dem die Bakterien „messen“, wie viele sie sind. Ergebnis: Die Erreger bekommen sozusagen gar nicht mit, wie zahlreich und stark sie bereits geworden sind – und schieben den großen Angriff weiter hinaus.
Mehr dazu siehe Website der GBF
Im Bild: Pseudomonas Aeruginosa (Quelle: GBF)