Zu den Plänen der Stadt, ein "Schlossmuseum" einzurichten und zu finanzieren

- Zutiefst undemokratisch

Da gibt es einen Oberbürgermeister, der mit dem neoliberalen Zeitgeist auf Du und Du steht. Das öffentliche Eigentum seiner Stadt, sofern noch vorhanden, privatisiert er konsequent und lässt sich dafür republikweit als Vorbild anpreisen. Nun weiß er aber als ein mit allen Wassern gewaschener Kopf, dass Macht auch durch weiche Werte, z.B. Kultur, abgestützt werden muss, wenn sie emotional ankommen soll.

Aber eine Kultur des Neoliberalismus existiert nicht. Die strenge Kunst der Moderne ist zu asketisch, zu reflektiert und selbstkritisch. Und die bunte Beliebigkeit der Postmoderne, das multikulturelle “Anything goes“ eignet sich noch weniger als Ausdruck einer Macht, die dank konsequenter Durchökonomisierung aller Lebensbereiche zu schrankenlos Herrschaft tendiert. Also greift er zurück zu längst historisch gewordenen Formen: der Wilhelminismus lässt grüßen mit Pomp und Gloria.

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Debatte im Rat - 4. IGS nach Volkmarode - keine 5. IGS

alt Man war sich einig im Rat der Stadt – die 4. IGS kommt, und sie kommt nach Braunschweig Volkmarode, an den Stadtrand, im äußersten Nordosten. Das war`s auch schon mit der Einigkeit. Dass die 4. IGS kommt war klar, der Elternwille war bei der Umfrage überraschend deutlich. So deutlich, dass sogar die CDU eingestehen musste, dass eine 5. IGS durchaus möglich wäre.

Die von der SPD beantragte Sondersitzung, war auch eine Sitzung des Abrechnens und der Forderung nach einer 5. IGS durch die vier Oppositionsparteien gegenüber den CDU/FDP-Mehrheitsfraktionen und der Verwaltung. Die 5. IGS wurde abgelehnt. Mit Volkmarode als Standort wurde fast einstimmig (eine Enthaltung) der Verwaltungsvorschlag angenommen, um die 4. IGS nicht zu gefährden (Motto: lieber den Spatz in der Hand als...).

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Wer oder was ist "Aviso"?

 

Berichterstattung in der Braunschweiger Zeitung zum Aviso-Tag im Dom und in der "Schloss-Lounge" am 16.01.2009

Vor einiger Zeit wussten auch die informierten MitbürgerInnen nicht was das zu bedeuten hat. Seit gestern wissen es die Zeitungsleser/Innen ganz genau, denn seitenweise werden sie mit Artikeln und Bildern überflutet. 400 Jahre Aviso im Braunschweiger Dom. 1000 Gäste waren geladen.

Herr Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, somit auch Chef der Braunschweiger Zeitung war schon erstaunt, wie locker auch diese Event-Kultur im weltberühmten Sakralbau stattfinden kann. In seiner Rede führte er einige Punkte auf, bei denen Anwesende der Pressezunft hier in unserer Stadt heiß und kalt werden musste. Vier aufgezeichnete „Sünden“, kann man als Leser immer wieder erkennen.

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Freude bei Eltern, Schülern und Lehrern in den Grundschulen

Elternbefragung zur 4. IGS: Hoher Bedarf für Gesamtschulen nachgewiesen.

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Die Messlatte liegt hoch. So hoch, dass die CDU/FDP-Landesregierung auf ein Scheitern für neu geplante Integrierte Gesamtschulen hofft. Diese Hoffnung hat sich in Braunschweig und in vielen anderen Kommunen Niedersachsens zerschlagen. Die Eltern wissen um das Versagen des von CDU/FDP favorisierten dreigliedrigen Schulsystems. Für Braunschweig steht nach der Elternbefragung fest: Die für Niedersachsen festgelegte Mindestzahl von 534 möglichen Anmeldungen pro Jahrgang für alle vier aktuellen Grundschuljahrgänge wurde deutlich erreicht! „Das Ergebnis der Befragung dokumentiert eindeutig den Bedarf einer weiteren IGS. Im Norden und Nordosten der Stadt gibt es ebenso wie im Süden und Westen Braunschweigs eine zum Teil hohe Nachfrage nach IGS-Plätzen“, so die Stadt (siehe Presseerklärung mit den angefügten Grafiken).

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"Blick in Kaisers Weihnachtszimmer - Militärisches Spielzeug für die Prinzen"

Leserbrief zum Artikel von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel, neue Braunschweiger v. 24.12.2008. *

Auf dem Bild wird uns eine Weihnachtsidylle der Kaiserfamilie gezeigt. Die spätere Herzogin von Braunschweig, Prinzessin Victoria Luise hält eine Soldatenfigur in den Händen, sie wäre so gern ein Junge gewesen. Die Prinzen wurden mit militärischem Spielzeug beschenkt.

Matrosenkleidung war schick. Es wurde eine Marine- Begeisterung unter die Menschen gebracht. Der Kaiser stimmte sein Volk auf seine irrsinnige Hochrüstung der Kriegsmarine ein. Seine kaiserliche Flotte wurde zum größenwahnsinnigen Flopp.

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Fröhliches Weihnachtsfest

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Thron und Thronfolge: "Ja, ich habe Post bekommen"

 

  • Braunschweiger Zeitung, 04.05.2007. Gerd Biegel:
    "Uns war ein gemeinsamer Haupteingang durchs Portal versprochen worden, nun kommt man da bloß ins ECE. Bibliothek und Archiv betritt man durch den Seiteneingang." Den Welfen-Thron aus seinem Landesmuseum will er nun nicht mehr zur Verfügung stellen. "Es gibt ja gar keinen Thronsaal."
  • Braunschweiger Zeitung, 09.05.2008. Gert Hoffmann:
    ... Zum Jahreswechsel sollen die Arbeiten fertig sein. Ob freilich das Zentrum des Thronsaals, der Thron nämlich, dann in dem Raum stehen wird, ist noch ungewiss. Bisher ist er im Landesmuseum zu besichtigen. Hoffmann hielt sich bedeckt: "Fragen Sie mich noch einmal, wenn der Saal fertig ist."
  • Braunschweiger Zeitung, 09.05.2008. Gerd Biegel:
    "Wir werden uns nicht aus Prinzip verweigern. Aber der Thron gehört zu den Präsentations-Objekten, auf die wir verantwortungsvoll nicht verzichten können. Eine Alternative ist nicht sichtbar. Deshalb bleiben wir derzeit bei unserer Haltung, den Thron nicht zur Verfügung zu stellen."
  • neue Braunschweiger, 21.12.2008. Gerd Biegel:
    "Ja, ich habe Post bekommen", ...
  • neue Braunschweiger, 21.12.2008. Gert Hoffmann:
    "Damit ist der Weg frei für den Wechsel an der Spitze des Landesmuseums", sagte Hoffmann, "zugleich haben wir jetzt die große Chance, Herrn Professor Biegel für das große Projekt der Pflege der Braunschweigischen Identität und Geschichte voll einsetzen zu können."
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Vergl. dazu auch den Beitrag "Bonsai-Thronsaal für den Herzog von Braunschweig" und diverse Diskussionen im BIBS-Forum.

Anstrengungen und kein Ende

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11 Jahre ist es her, genauer: am 22.07.1997 veröffentlichte die Braunschweiger Zeitung einen Leserbrief von Sigrid Probst. In diesem Leserbrief, unter der Überschrift "Riesige Anstrengungen", kommentierte sie die Schulausschuss-Sitzung vom 27.06.97, indem sie unter Nennung der Bedarfszahlen darauf hinweist, wie notwendig eine 4. IGS in Braunschweig ist. Daran hat sich bis heute nichts geändert. 11 Jahre mussten ins Land gehen, 11 Jahre verpasste Bildungschancen, Eltern- und Kinderleid durch Abschulung und Sitzenbleiben; Millionen an Kosten sind dadurch entstanden. Jedoch auch 11 Jahre Bürgerengagement für größere Chancengleichheit. Zur Erinnerung: noch am 18.12.07 lehnte die CDU/FDP-Koalition und OB Hoffmann im Rat der Stadt eine 4. IGS ab.
Nun sehen wir nach vorne und warten auf das Resultat der Elternbefragung. Ich bin mir sicher, eine 5. IGS liegt für Braunschweig drin.
Eine Elternbefragung für eine vierte IGS hat begonnen. Infoabende am 3. und 8. Dezember 2008. Dazu die Pressemeldung der Stadt.

Und als die Prinzessin den Quadriga-Prinz küsste, verwandelte er sich in einen Frosch

Wie hat er das nur gemacht, der Dr. Gert Hoffmann, dieses Wunder von Braunschweig? - fragen sich viele weltweit, oder doch in ganz Deutschland: Soeben hatte die Stadt noch sehr viel Schulden und - schwuppdiewupp, welch ein Wunder! - schon hat sie auf einmal sehr viel Geld!

Dabei ist das finanzwirtschaftliche Rezept des Braunschweiger Oberbürgermeisters sehr einfach: Langfristiges städtisches Vermögen, Substanz wird verkauft und der Erlös wird verwendet für vergleichsweise kurzfristige Liquidität (ca. zwei Wahlperioden) und Investitionen in Image-Pflege, "Leuchtturmprojekte", teuer in Szene gesetzte Feuerwerke, die sicher stellen, dass man gesehen wird und die staunende Mitwelt sich verblüfft fragt: Wie macht er das nur, dieses Wunder?

Doch nicht alle sind von der Wunderrezeptur so begeistert wie Hoffmann selbst. Und wenn er jetzt verstärkt auf einen Ausbau des Zusammenschlusses zur Region drängt, bekommt er ein geteiltes Echo. Denn manche Nachbarn befürchten, unter dem Deckmäntelchen der Region sei der beherzte Griff in die Kassen der Nachbarn das Hauptmotiv für die grenzüberschreitenden Zukunftsträume des Braunschweiger Oberbürgermeisters.

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Schulstreik - eine Nachlese

Wenn 100.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland während der Unterrichtszeit auf die Straße gehen, um für mehr und bessere Bildung zu demonstrieren, dann ist das Lamento über die unpolitische Jugend, das allenthalben zu hören ist, völlig fehl am Platze. Dass Politikerinnen und Politiker, die für das deutsche Bildungsdesaster verantwortlich sind, sogleich von linker politischer Unterwanderung sprechen, zeigt entweder Hilflosigkeit durch fehlenden Durchblick, arrogante Ignoranz oder beides. Das Einteilen in links oder rechts, wie es in der Politik üblich ist, interessiert junge Menschen nicht. Sie sind weniger ideologisch festgelegt. Das macht sie schwer kalkulierbar. Das ist ihre Stärke.

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