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Veröffentlicht: Mittwoch, 27. März 2013 23:24
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Geschrieben von Dorothea Härlin

Von Dorothea Härlin
Liebe Wasserfreundinnen und Wasserfreunde!
Wasser fließt überall und bahnt sich immer seinen Weg.
So auch der Widerstand gegen alle, die versuchen uns dieses Lebenselixier zu nehmen, er wächst global.
Ich meine damit nicht nur die Privatisierung unserer Wasserwerke, ich verstehe darunter auch alles, was uns das Wasser abgräbt: Flaschenwasser für die Ärmsten der Armen, Megastaudämme, Agrobusiness, Verschmutzung der Flüsse, Seen und Meere bis hin zum Grundwasser durch Fracking, Braunkohleabbau und Pestizide.
Ende dieses Monats trifft sich die Wasserfriedensbewegung in Tunis auf dem WSF (Weltsozialforum) und sie werden beraten, wie wir uns in unserem Widerstand noch besser gegenseitig unterstützen können.
Die Basis dieser globalen Wasserbewegung sind die lokalen Kämpfe. Der Berliner Wassertisch, für den ich hier spreche, trägt einen kleinen Puzzlestein bei in diesem Mosaik. Unser gewonnener Volksentscheid im Februar 2011 hat vielen in anderen Ländern Mut gemacht und sie blicken seitdem auch auf uns in Berlin und fragen, wie geht es bei euch weiter?
Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir nach den Akteuren fragen und nach ihren Motiven. Dass Konzerne ins Wassergeschäft einsteigen, um hohe Gewinne zu machen, das ist klar, ihre Aufgabe ist es, die Aktionäre zu befriedigen. Aber warum lassen PolitikerInnen zu, dass diese sich in unsere lebensnotwendige Grundversorgung überhaupt einkaufen?
Ich will nur einen Grund nennen, natürlich gibt es viel mehr, aber die Zeit ist knapp. Eine radikale Marktideologie hat sich in ihren Köpfen breit gemacht, die Argumente der Wasserlobby fallen da auf fruchtbaren Boden. Dass PolitikerInnn dem Gemeinwohl verpflichtet sind, bezahlt durch unsere Steuern, das scheint vergessen, leider auch immer mehr im öffentlichen Bewusstsein.
Und hier beginnt unser Part als Akteure. Wer, wenn nicht wir, können dem Gemeinwohlgedanken wieder eine Stimme geben? Aber wie?
Und hier komme ich zurück nach Berlin, nicht nur, weil wir hier leben, sondern auch, weil am Beispiel der Berliner Wasserbetriebe live studiert werden kann, wozu die neuen Konzessionsrichtlinien der EZ führen:
Weiterlesen: Rede zum Weltwassertag, 22.3.2013