TTIP - Können wir wirklich mehr Arbeitsplätze erwarten? - Presseerklärung der Bürgerinitiative "kein frack in wf"


Abbenrode. Im Zusammenhang mit dem viel diskutierten „Freihandelsabkommen“ zwischen Europa und den USA (TTIP) verweisen die Befürworter aus Politik und Wirtschaft gern auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Aktuelle Studien lassen dies aber fraglich erscheinen. Gemäß einer Studie der amerikanischen Tufts-Universität aus Boston muss in der EU sogar mit nachteiligen Effekten gerechnet werden. Allein für Deutschland wird dazu der Verlust von 134.000 Arbeitsplätzen prognostiziert, daneben auch weitere ungünstige Wirtschaftszahlen.

Zudem hat das österreichische Forschungsinstitut ÖFSE die vorliegenden Studien wirtschaftsfreundlicher Institute einer eingehenden Prüfung unterzogen und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass diese auf der Basis unrealistischer Annahmen erstellt und wichtige Kriterien bei der Bewertung vernachlässigt worden sind. Dementsprechend ist viel eher davon auszugehen, dass nicht einmal die ohnehin nur geringen Erwartungen (zusätzliches Wirtschaftswachstum <0,1%/Jahr) erfüllt werden können und sich letztendlich negative Effekte ergeben. Dies wird auch durch Untersuchungen zu den Auswirkungen des analogen nordamerikanischen Handelsabkommens NAFTA zwischen den USA, Kanada und Mexiko untermauert. Statt des erhofften Arbeitplatzbooms sind infolgedessen in den ersten Jahren bis zu 10% aller Arbeitsplätze in diesen Ländern weggefallen.

Nach Auffassung von „kein frack in wf“ dürfen diese kritischen Aspekte nicht unter den Tisch fallen. Es gilt, die politischen Entscheidungsträger auf diese Umstände hinzuweisen und sie damit an ihre Verantwortung zu erinnern, zumal das geplante Abkommen vielfältige Risiken für unsere demokratischen Grundrechte sowie unsere sozialen und ökologischen Standards beinhaltet. Weitergehende Informationen sowie Links zu den Studien finden sich unter http://www.kein-frack-in-wf.blogspot.de/.