Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


NABU fragt: Will sich Greenpeace Energy aus der Verantwortung stehlen?

Seeadler in Hohenrode, © NABU/Kathy Büscher

NABU NIEDERSACHSEN-PRESSEMITTEILUNG | NR 95/18 | 29. JUNI 2018

Investor beabsichtigt anscheinend die genehmigten Windkraftanlagen in Westendorf nach dem Bau weiter zu verkaufen

Landkreis Schaumburg, Hannover – Nach wie vor ist das Windkraftprojekt in Westendorf hochumstritten, unbeirrt halten Greenpeace Energy sowie das Tochterunternehmen Planet Energy am Bau der genehmigten Anlagen fest. „Daran scheint auch das derzeit laufende Mediationsverfahren nichts zu ändern“, wie Dr. Nick Büscher, stell ver­tretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, feststellt. Dabei bleibt der Investor einige wichtige Antworten schuldig.

So wird seitens Greenpeace Energy behauptet, dass man das Risiko für den im Wesertal heimisch gewordenen Seeadler als derart gering einschätze und mit einem Gutachten abgesichert habe, dass man guten Gewissens die beiden Windkraftanlagen bauen lassen werde. Dabei wird der Investor nicht müde zu betonen, dass diese beiden Windkraftanlagen im Wesertal ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende sei.

Auenlandschaft Hohenrode: © NABU/Kathy Büscher

„Wir schätzen dies komplett anders ein, sowohl die Gefahr für die heimische Tierwelt als auch die Bedeutung für die Energiewende“, wie Büscher ausführt. Sowohl der Standort in  einer wenig windhöffigen Gegend als auch in einem sensiblen Naturraum machen diesen Bereich für die Windenergienutzung indiskutabel. Und anscheinend ist Greenpeace Energy sich der Sache auch nicht mehr so sicher, wie Büscher mutmaßt: An den NABU ist von mehreren Seiten und unabhängig voneinander herangetragen worden, dass die Windkraftanlagen in Westendorf Dritten zum Kauf angeboten sein sollen. „Wenn dies stimmen sollte, macht sich Greenpeace Energy völlig unglaubwürdig“, wie der stellvertretende Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen bekräftigt.

Beim NABU Niedersachsen fragt man sich, ob sich der Investor hier aus der Verantwortung stehlen will: „Will man vielleicht doch nicht dafür zur Rechenschaft gezogen werden, wenn eines Tages ein toter Seeadler unter den Anlagen in Westendorf liegt?“, so Büscher auch in Hinblick auf die Beteuerungen von Greenpeace Energy, dass man langfristig und nachhaltig im Wesertal investieren wolle. Für den NABU scheint in diesem Fall genau das Umgekehrte der Fall zu sein: „Man forciert den Anlagenbau, um die Windkraftanlagen mit Gewinn verkaufen zu können und hinterher nichts mehr damit zu tun haben zu müssen – dies ist alles andere als nachhaltig!“ Mit dem Verkauf der Anlagen gebe man jede Möglichkeit der Einflussnahme und damit auch jede Form der Gestaltungsmöglichkeit ab.

Geht es darum, so fragt der NABU weiter, das schlechte Gewissen zu beruhigen? Nach dem Verursacherprinzip gelte für den NABU die Verantwortung des Investors, sodass dieses fragwürdige Projekt mit dem Namen Greenpeace Energy auch nach einem möglichen Verkauf der Anlagen verbunden bleibe. Für Büscher gibt es nur eine mögliche Lösung: „Wir appellieren an das ökologische Gewissen des Investors, dieses Projekt im Wesertal sofort zu beenden –  man sollte jetzt noch die Reißleine ziehen, bevor der letzte Rest an Glaubwürdigkeit verspielt wird.“ Seitens des NABU hoffe man auf ein Einlenken im Sinne von Mensch und Natur, um zukünftig mit weniger umstrittenen Projekten die Energiewende zu gestalten.

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.