Grüne korrigieren Zeitplan: Umstieg ins E-Mobil erst ab 2050

 

Autos an der Steckdose werden auch nach Vorstellung der Grünen erst in Jahrzehnten zum Normalzustand. Foto: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen korrigiert falsch wahr genommene Aussagen zur Elektromobilität. Man wolle kein Fahrverbot von Verbrennern ab 2030, sondern gehe davon aus, dass „der vollständige Umstieg auf die E-Mobilität bis ca. 2050 dauern“ werde, erklärte der Sprecher der Grünen-Bundesgeschäftsstelle, Hans-Christian Mrowietz, auf Anfrage des braunschweig-spiegel. Brief der Grünen.

Die von Spitzen-Grünen wie Cem Özdemir geforderte „E-Mobilität“ ab 2030 bedeute lediglich, dass es dann keine „Neuzulassungen von Pkws mit fossilem Verbrennungsmotor mehr gibt“, so die Bundesgeschäftsstelle. „Die heutige Fahrleistung von 45 Millionen PKW mit Verbrennungsmotoren in Deutschland durch E-Autos zu ersetzen, würde sehr kostspielig und würde einen viel größeren Ausbau der Kapazitäten Erneuerbarer Energien erfordern“, so der Sprecher der Grünen.

Inhaber von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor dürften nach Grünen-Plänen auch nach 2030 weiterhin auf deutschen Straßen fahren. Es handele sich bei der Forderung nach dem „Aus für den Verbrennungsmotor“ um ein Zulassungs- und kein Fahrverbot, so Mrowietz. Wer sich noch 2029 einen Verbrenner kaufe, dürfe diesen natürlich bis zum Ende seiner Lebensdauer nutzen. Damit liege die Grünen-Forderung im selben Zeitfenster wie Regelungen anderer westeuropäischer Länder (u.a. Österreich, Niederlande, Norwegen oder Frankreich).

Wie der künftige Strombedarf für E-Fahrzeuge gedeckt werden soll, werde von der Entwicklung der Verkehrsnachfrage abhängen. Deswegen werde die Energiewende im Verkehr nur gelingen, wenn gleichzeitig eine Verkehrswende eingeleitet und die Nutzung von Bahnen, Bussen, Carsharing und Radverkehr gestärkt werde.