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Abholzungen im Vogelschutzgebiet Querumer Holz und was die BZ daraus macht

Anfang Oktober begannen die Waldarbeiten im Querumer Forst und am 9. Oktober 2007 wurden die Reste der gefällten Bäume abtransportiert. Trotz sofortiger Ansprache benötigte Herr Dr. Norbert Jonscher, Redakteur der „Bürgerzeitung“, rund 14 Tage, um sich offenbar nach oben, rechts und links absichernd am 22.10.2007 die Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs über das Ereignis zu unterrichten.

Aber dann kam es wie gewohnt:

  • Jonscher schreibt: „Flughafengegner fürchten um Bäume im Vogelschutzgebiet“. Tatsächlich gibt es aber gar keine Flughafengegner, sondern nur Gegner einer beabsichtigten und nach wie vor betriebstechnisch, wirtschaftlich und strukturpolitisch unbegründeten Verlängerung der Start-/Landebahn des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg auf Kosten der Umwelt, der Natur, der BürgerInnen und der öffentlichen Finanzen. Nicht umsonst weist die am Flughafen aufgestellte Informationstafel aus: „Forschung JA - Startbahnverlängerung NEIN“.

  • Jonscher schreibt: „Es könne sich um einen nicht vereinbarten, vorzeitigen Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses vom Januar 2006 handeln“. Tatsächlich stammt der Planfeststellungsbeschluss jedoch vom 15.1.2007.

  • Jonscher schreibt: „Es handelt sich zum einen um „normale Durchforstungshiebe“ in einem Eichenwaldbestand, die von der Revierförsterei Riddagshausen vorgenommen wurden.“ Tatsächlich wurden die Arbeiten jedoch vom Geschäftsbereich „Bundesforst“ der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben veranlasst, die allein für das zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) gehörende Waldgebiet zuständig ist.

  • Jonscher schreibt: „Achim Hördler von der Bundesanstalt für Immobilien“. Eine solche Bundesanstalt gibt es gar nicht. Es gibt jedoch eine Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, innerhalb derer „Bundesforst“ einer von 5 Geschäftsbereichen ist.

  • Jonscher schreibt: „ ... im Auftrag der Eigentümerin, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ...“. Tatsächlich ist das DLR jedoch nur Pächter des betreffenden Waldgebiets, der bei Verkauf bzw. Enteignung der Immobilie im Falle der beabsichtigten Verlängerung der Start-/Landebahn nicht die maßgebende Rolle spielt.

  • Jonscher schreibt: „Das sei aber keine Nacht- und Nebelaktion gewesen“. Tatsache ist, dass die beiden letzten Bilder der Fotoaufnahmen den Abtransport der Baumstämme in der Dunkelheit belegen.

Aber genug zu Jonscher.

Auf Einladung der Bürgerinitiativen Flughafen Braunschweig-Wolfsburg fand am 17.10.2007 mit je einem Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde (Umweltamt Braunschweig) und des Geschäftsbereichs „Bundesforst“ der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ein Ortstermin in dem betreffenden Waldgebiet statt. Dabei ergab sich:

  • Die Waldarbeiten dienten dem Erhalt und der Entwicklung des Waldgebiets mit einer Schaffung von Lebensraum für starke „Zukunftsbäume“ und mit einem allmählichen Umbau des Waldes von einem Kiefern- zu einem Laubwald. Treibende Kraft ist aber letztlich die Renditeerwartung des Eigentümers.

  • Da es keinen Managementplan für das betreffende Gebiet gibt, entscheidet „Bundesforst“ über die zu treffenden Maßnahmen individuell. Das entscheidende Stichwort ist hier aber „Sensibilität“.

  • Eine Störung des Vogelschutzes liegt vor. Allerdings wurde dem Vogelschutz u.a. dadurch Rechnung getragen, dass erkennbare Horst- und Höhlenbäume mit einem grünen „H“ gekennzeichnet und damit von der Fällaktion ausgenommen wurden. Es darf jedoch bezweifelt werden, ob Rückegassen alle 20 Meter für Erntemaschinen (Harvester) und ein Wendehammer für schwere LKWs in dem betreffenden Gebiet dem Vogelschutz dienen. Die Untere Naturschutzbehörde, die von der Fällaktion erst durch die Bürgerinitiativen Flughafen Braunschweig-Wolfsburg informiert wurde, behält sich andererseits aber eine besondere Erlaubnis für die Durchführung sportlicher, kultureller und freizeitorientierter Gemeinschaftsveranstaltungen jeder Art mit mehr als 25 Teilnehmern außerhalb der dafür vorgesehenen Plätze und Anlagen, die ein Verlassen der Wege bedingen, vor.

  • Es bestand Einvernehmen, dass die beim Ortstermin vertretenen Institutionen manches bisher Unbekannte gelernt, bestimmte Fehleinschätzungen korrigiert haben und in Zukunft eine verbesserte Kommunikation untereinander praktizieren wollen.

Ralf Beyer

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