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Gorleben: Das Kartenhaus fällt zusammen

Neue Studie: Gorleben kann kein Endlager sein.  In der Studie bewertet der frühere, langjährige Leiter der Entsorgungsabteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz, Ulrich Kleemann, den Salzstock Gorleben als ungeeignet. Er liege in einer „aktiven Störungszone“. Unter dem Salzstock verlaufe eine „potenziell gasführende Schicht“, darüber fehle eine schützende Tonschicht. Der Geologe warnt ausdrücklich vor einer möglichen Gasexplosion.

Eindrucksvolles Theater der gerufenen Geister in den Wäldern vor dem Endlager Gorleben.

Kleemann, der bis April 2010 als Fachbereichsleiter im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die Endlagerung zuständig war, kommt zu dem eindeutigen Schluss: Gorleben erfüllt nicht einmal die vom Arbeitskreis Endlager (AKEnd) entwickelten Mindestkriterien. Bei einem ergebnisoffenen Standortvergleich käme der Salzstock nicht in die engere Wahl. Kleemann kritisiert in der Untersuchung auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Sie habe in ihrer Bewertung der Erkundungsergebnisse in Gorleben die Standortnachteile weitgehend ausgeblendet und kritische Publikationen nicht berücksichtigt.

Die Studie war im Auftrag der „Rechtshilfe Gorleben“ erstellt worden, die sich seit Jahrzehnten gegen Atomkraft engagiert. Sie soll heute Abend in Lüchow vorgestellt werden.

Die Bundesanstalt wies die Vorwürfe „entschieden zurück“ und widerspricht dem Gutachten insofern, indem es in einer Pressemitteilung darlegt: "Bis zum Ende der Erkundung und des Planfeststellungsverfahrens mit dem Langzeitsicherheitsnachweis kann weder von Eignung noch von Nicht-Eignung des Standortes gesprochen werden. . Vielmehr seien in zahlreichen Berichten die geologischen Verhältnisse am Standort Gorleben und in der Region detailliert dargestellt worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter der Bundesanstalt, Volkmar Bräuer. Die Behauptung, die BGR habe sich früh auf eine potenzielle Eignung des Salzstocks festgelegt, entspreche nicht den Tatsachen. Position der BGR sei und bleibe weiterhin, dass bis zum Ende der Erkundung und des Planfeststellungsverfahrens weder von Eignung noch von Nicht-Eignung des Standortes gesprochen werden könne.

Die Atomkraftgegner sehen sich durch ein neues Gutachten zum Salzstock Gorleben in ihrer Forderung nach Aufgabe des Endlagerstandorts im Wendland bestätigt. „Jeder weitere Euro, der in Gorleben versenkt wird, ist ein verlorener Euro“, sagte der Sprecher der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“, Jochen Stay, am Dienstag.

Stay bezeichnete die Rolle der BGR als „erschreckend“. Auch weil die Bundesanstalt schon in der Vergangenheit Warnungen bezüglich der Endlagerprojekte Asse und Morsleben ignoriert habe, disqualifiziere sie sich als Ratgeber für Entscheidungen zu Gorleben. Die BGR hat für die Bundesregierung bislang vier längere Stellungnahmen zu dem Salzstock verfasst.

Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg erklärte, das „Gorleben-Kartenhaus“ sei „nicht zu retten“. “Die BGR wurde erwischt und verteidigt sich nach vorne”, stellt die Bürgerinitiative fest.

 

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