Wendland Demo: Die Lüge liegt im System
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- Veröffentlicht: Samstag, 26. November 2011 23:22
- Geschrieben von Uwe Meier
Hatte die Politik in Hannover und Berlin gehofft, dass sich durch den sog. Ausstiegsbeschluss aus der Atomenergie das Wendland beruhigt, so sah sie sich getäuscht. Das Wendland rief - und über 20.000 Menschen kamen nach Dannenberg, um den Castor zu "begrüßen", so er denn rechtzeitig kommen sollte.
Sie kamen aus der ganzen Bundesrepublik, um ihrem Protest und ihrer Wut (Jochen Stay) Ausdruck zu verleihen. Wie ein roter Leitfaden zog es sich durch alle Reden zahlreicher prominenter Redner: Wir glauben nichts mehr, die ganze Atompolitik ist ein System der Lüge, und das seit 35 Jahren.
Was ist im Moment los im Wendland: Castor -Ticker
Beginnend mit der erlogenen Begründung der damaligen (1978) Albrecht-Regierung als besten Standort Gorleben für ein Endlager vorzusehen, dann die absaufende Asse und Morsleben, dann die vermeintliche Sicherheit der Kernkraftwerke, dann die Strahlenwerte am Gorlebener Zwischenlager bis zur Suche neuer Endlagerstandstätten ohne Gorleben, weil erwiesen ungeeignet, rauszunehmen. Nichts stimme. Nichts sei gut im Wendland! Und darum werden die Proteste weitergehen bis alle Atomkraftwerke abgeschaltet sind! Es gäbe nicht den geringsten Grund. Auch wenn Umweltminister Röttgen (CDU) und Ministerpräsident Kretschmann (B90/Die Grünen) keinen Grund für Proteste mehr sehen; der erste Ausstiegsbeschluss von SPD und Grün hätte es gezeigt: die Proteste dürften nicht nachlassen, bis alles abgeschaltet ist. Es verwunderte nicht, dass Röttgen und Kretschmann derzeit die Watschenmänner der Anti-Atombewegung sind. Keine Rede, ohne diese beiden beim Namen zu nennen.
Trotzdem, der Protest war friedlich und von zahlreichen kleinen Veranstaltungen begleitet. Es ging geradezu fröhlich zu, so wie man es aus den vielen Anti-Atom-Demos kennt. Fröhlich und entschlossen! Unmissverständlich!
Sammeln vor der Demo in der Stadt Dannenberg.
Ruhe und Konzentration bevor es losgeht
Wer es nötig hatte, konnte auch seine Seele versorgen lassen.
Das Widerstands-Adventskreuz
Der Demozug führte durch die Stadt auf das große Veranstaltungsfeld, auf dem sich die zwei weiteren Demozüge trafen. In der Bahnhofstraße ging es nur in eine Richtung. Am Wegesrand war immer was los.
Der kleine Anti-Atom-Castor-Demo-Terrier musste auch mit.
Mit wendland-net war man immer auf dem Laufenden. Geschäftsleute hatten Monitore in die Schaufenster gestellt.
Der Hornbläser war eher am Üben. Aber er gab sich unglaublich Mühe.
Eine der vielen Musikgruppen
Die Region Braunschweig war besonders stark vertreten. Kein Wunder bei den radioaktiven Problemen in unserer Region.
Und natürlich Sambaattac. Die brachten Stimmung in den Zug. Die Demonstraten waren mal wieder begeistert von der engagierten Musikgruppe aus Braunschweig.
Die Organisation war hervorragend. Es wird immer perfekter! Hier eine der Volxküchen.
Es war an alles gedacht.
Besonders auffällig waren die vielen jungen Menschen, die an der Demo teilnahmen. Unter denen fiel besonders die große Anzahl an jungen Frauen und Mädchen auf.
Die Clowns dürfen auf keiner Demo fehlen.
Auf dem Veranstaltungsfeld trafen sich die drei Gruppen und es ging los mit dem Programm.
Es begrüßte als die große Dame des Widerstands Kerstin Rudek von der BI Lüchow Dannerberg Gorleben (leider kein Foto). Hier ihre Rede.
Dann kam Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND)
Jochen Stay von .ausgestrahlt, eine mit entscheidende Stütze des Widerstandes
Greenpeace lud eine Japanerin aus Fukushima ein. Tief berührt berichtete sie über ihr altes und neues Leben vor und nach dem Supergau.
Die obligatorische Landmaschinenschau fehlte auch nicht. 463 Traktoren versammelten sich auf dem Demoacker. Die Bäuerliche Notgemeinschaft ist seit 35 Jahren im Widerstand.
Phantasie ohne Grenzen: Junge Mädchen legten mit Maisstoppeln "X Atomkraft nein danke"
Aus Bayern eine Grußadresse. Die Kinder auf der Bühne hatten ihren Spaß bei ihrem Anti-Atomkraftlied.
Ausklang der Veranstaltung: eine Trommlergruppe aus dem Wendland.
Ein Castor-Gruß nach Frankreich
+++ Castor -Ticker +++