Braunschweiger Land am Tschernobyl-Tag vor Schacht Konrad
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- Veröffentlicht: Montag, 25. April 2011 20:47
- Geschrieben von Uwe Meier
Die Konrad- Asse- und Morsleben-Initiativen hatten gerufen; und sie kamen aus dem ganzen Braunschweiger Land. Anlass war der Tschernobyl-Tag. Es sind 25 Jahren her: Tschernobyl steht für die größte Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie-Nutzung. In dem ukrainischen Atomkraftwerk kam es am 26. April 1986 zur Kernschmelze und damit zum SUPER-GAU. Eine Katastrophe, die laut Experten höchst unwahrscheinlich war und die weite Teile Europas mit Radioaktivität verseuchte. - Bis heute-!
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Die Demonstration im Braunschweiger Land stand natürlich auch im Zeichen von Fukushima. Die Hybris der allwissenden Experten, die Turmbauer zu Babel, die allzu leichtgläubigen und oft mit lukrativen Posten belohnten Politiker, wollen sich erheben über die Natur, wollen sie bezwingen. Welch ein nachhaltig tödlicher Irrtum, der immer noch anhält!
Die Demonstration vor dem Schacht Konrad (ein vorgesehenes Endlager) war eingebunden in einen bundesweiten Tschernobyl-Aktionstag zur Erinnerung und Mahnung und damit für den Atomausstieg. An allen Atomkraftwerkstandorten, dem Atomendlager-Dreieck Braunschweiger Land und Deutschlands größter Urananreicherungsanlage in Gronau, fanden zeitgleich die Demostrationen Stadt. 120 Tausend Menschen demonstrierten heute. Davon etwa 10.000 im Braunschweiger Land, 20.000 am AKW Grohnde und damit etwa so viele wie bei der legendären "Schlacht um Grohnde" und 20.000 waren gekommen zum erfolgreichen Atom-Brückenprotest wegen des AKWs in Fessenheim auf 11 Brücken zwischen Strasbourg und Konstanz.
Sehen Sie hier eine kleine Fotostrecke zur Demonstration im Atom-Dreieck Braunschweiger Land vor Schacht Konrad:
An zahlreichen organisierten Kontaktstellen in Braunschweig fanden sich Nachbarn und Freunde zusammen, um sich gemeinsam auf die Fahrradtour nach Salzgitter mit Essen und Spielen vorzubereiten. Hier das Frühstück in Gliesmarode.
Durch die Weststadt ging es in Richtung Geitelde und SZ-Thiede.
Vorbei an der Zukunft unter blühenden Apfelbäumen ...
...und hin zur Endstation Dino-Saurier-Technologie und einer machtvollen Demonstration.
Es wurde auf der Industriestrasse demonstriert, bei hervorragender Organisation und immer das Symbol von Schacht Konrad im Hintergrund. Nebenbei bemerkt: Die Schachtanlage zur vorgesehenen Einlagerung ist nicht an diesem Förderturm sondern Richtung Salzgitter auf dem Betriebsgelände der AG etwa 500 m entfernt. Macht aber nix - der Förderturm hat Symbolkraft.
Er waren wieder erfreulich viele junge Menschen dabei...
... und natürlich Gertrud (weit über 80 Jahre) von den DGB-Senioren. Sie trifft man überall, wenn es gegen Kernenergie geht - auch in Brokdorf bei der Menschenkette.
Und Thorsten war dabei, der es immer besonders weit hat und unermüdlich mit seinem Radl kommt.
Die Trecker sind inzwischen ein "Muss". Tschernobyl zeigte es auch in Deutschland deutlich: Besonders die Landwirte haben zu leiden, wenn es zur Freisetzung von Radioaktivität kommt. In Fukushima hat der erste Landwirt (Biobauer) Selbstmord begangen, wurde auf der Veranstaltung gesagt.
Zwischen den Treckern fand auch dieser geduldige Esel Platz und trabte der Demo entgegen.
Brav, der DEMO-ESEL. Aber leider ist ihm das Lachen vergangen. Kein Wunder.
Die Republik Freies Wendland sendet eine Grußadresse.
Und all die Dörfer um die Asse waren selbstverständich auch dabei.
Der Fantasie sind bei den Demos keine Grenzen gesetzt. Und dass Frieden bzw. Krieg (siehe das Buchsbaumfriedenssymbol) mit Atomenergie eng verbundes sind, sollte allen klar sein. Das gilt sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Jedes Atomkraftwerk und jede Endlagerstätte sind etwas Gewalttätiges.
Der Chef von der Braunschweiger Firma Solvis, Herr Jäger, sah heute vor seiner Rede ins Internet. Er stellte fest, dass der Strom heute alleine durch regenerative Energien erzeugt werden könnte.
Er verwies auf all die falschen Rechnungen und riesigen Subventionen für die Saurier-Technologien Atomkraft und Kohle, auf die Macht der 4 Stromriesen und verlangte den kompletten Umstieg auf regenerative Energien.
...und man verschwieg uns, dass die Erde eine Scheibe ist!
Hier geht es zum Pressedienst Schacht Konrad auf Tschernobyl25
und hier zu - ausgestrahlt -
Bericht von Henning Noske (Braunschweiger Zeitung)