An diesem Samstag, dem 23. Oktober: Deutschlandweite Proteste gegen Atommülltransporte
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- Veröffentlicht: Freitag, 22. Oktober 2010 08:24
- Geschrieben von Peter Dickel
Treck zum CASTOR vom "Weltatomerbe Braunscheiger Land" ins Wendland - mit Kundgebung in Braunschweig
Aus dem "Weltatomerbe Braunschweiger Land" wird ein Anti-Atom-Treck ins Wendland fahren. Inspiriert durch den Anti-Atom-Treck 2009, der vom Wendland über Braunschweig, Schacht KONRAD, Asse II, Morsleben nach Berlin führte. Von den Schächten KONRAD (grüne Strecke) und Asse II (rote Strecke) geht es erst getrennt zum "Vorhängeschloss" nach Braunschweig. Nach einem kurzen Stopp mit Kundgebung (10.00 bis 10.30 Uhr) geht es weiter (blaue Strecke) über Wolfsburg, Uelzen und Lüchow nach Dannenberg. Dort gehen wir in das Camp "Splietau", dass neben dem Gelände für die Auftaktkundgebung liegt.
Weitere Informationen auch über die Abfahrtzeiten und Abfahrtsorte.
Zusätzlich 500 Castoren mit hochradioaktiver Fracht bei Laufzeitverlängerung
Am kommenden Samstag, 23.10.2010, findet bundesweit der Castor-Strecken-Aktionstag statt. An über 100 Stellen entlang der Transportrouten der Castorbehälter wollen Atomkraftgegner gegen die von CDU und FDP angestrebte Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke mobil machen und auf das ungelöste Entsorgungsproblem hinweisen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz begründeten die Organisatoren des Protestes ihre Beweggründe.
Castor für Castor wächst der strahlende Müllberg, sagt Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg. Mit den Aktionen wollen wir der Regierung zeigen: Die Bevölkerung hat genug von der Risikotechnologie Atomkraft.
Wer ohne Entsorgungsnachweis noch mehr Atommüll produziert, handelt nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Frieß erläutert, dass pro Betriebsjahr ca. 450 Tonnen Strahlenmüll anfallen. In 12 Jahren Laufzeitverlängerung kämen zusätzlich 5000 Tonnen hochradioaktiven Atommüll oder mehr als 500 Castorbehälter dazu.
Der Protest geht in die Fläche, sagt Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD aus Braunschweig, einer der Koordinatoren des Castor-Strecken-Aktionstages. Dickel erläutert das Konzept der dezentralen Aktionen: Es werden sich viele Menschen beteiligen, die aus vielerlei Gründen nicht zu zentralen Großveranstaltungen fahren. Am Streckenaktionstag kann jeder auch im unmittelbaren Wohnumfeld mit seinen eigenen Mitteln und Formen zeigen, dass er Atomenergie ablehnt. Dickel möchte, dass auf diese Weise verstärkt die konkreten Gefahren der Atomenergie in den Mittelpunkt gerückt werden und nicht nur über abstrakte Zahlen und Begriffe wie Laufzeitverlängerung diskutiert werden.
Aktuell wird Anfang November ein Castortransport aus dem französischen La Hague erwartet, wo Brennelemente aus deutschen Atkomkraftwerken aufbereitet wurden. Am Aktionstag, zwei Wochen vor dem eigentlichen Transport, sollen entlang dreier Transportrouten von Wörth über Karlsruhe nach Gorleben, von Karlsruhe nach Lubmin und von Jülich nach Ahaus die Proteste stattfinden.
Grundsätzlich kritisieren die Organisatoren, dass bis heute weltweit noch kein Endlager für die gefährliche Hinterlassenschaft der Atomenergie gefunden wurde. Stattdessen lagere der Atommüll in Castorbehälter verpackt auf dem Gelände der Atomkraftanlagen oder in zentralen, oberirdischen Zwischenlagern z. B. in Gorleben oder Greifswald.