Tanklager Thune: ein Ort steht auf
- Details
- Veröffentlicht: Samstag, 25. April 2009 02:00
- Geschrieben von Peter Rosenbaum
Da waren die wachsamen Bürgerinnen und Bürger schneller als die Behörden: noch bevor das Gewerbeaufsichtsamt überhaupt einen Antrag auf Umnutzung des Tanklagers durch eine Harnstoff- und Industriereststoffe-Verwertungsfirma (Soepenberg) auf dem Tisch hat, ist seit ein paar Wochen schon ganz Thune auf den Beinen.
Innerhalb weniger Tage haben die Thuner Bürgerinnen und Bürger mit Ihrer Bürgerinitiative Tanklager Thune (BITT) über 900 Unterschriften gesammelt, alle nur von wahlberechtigten Thuner Bürgerinnen und Bürgern.
Bei insgesamt nur ca. 1.300 Wahlberechtigten in Thune wirklich eine stolze Leistung.
Das Dorfgemeinschaftshaus Thune platzte dann auch aus allen Nähten, denn es kamen zum Info-Abend ca. 400 Leute und fragten sehr fachkundig und unbeirrt nach den Umständen des anstehenden Verkaufs des BP-Tanklagers an die Fa. Soepenberg.
Die Bürgerinitiative hatte sich auf den Informationsabend sehr gut vorbereitet, wusste sowohl über die Vorgeschichte der Firma in Hünxe NRW Bescheid und bombardierte die VertreterInnen von Stadtverwaltung (Umweltamt) als auch Gewerbeaufsichtsamt mit Fragen: die reichten von Nachfragen der chemischen Stofflichkeiten bis hin umwelt- und genehmigungsrechtlichen Fragen
siehe zum konkreten Ergebnis des Informationsabends unter
http://bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-post-6794.html#6794
Nach zwei Stunden konzentrierter Diskussion fasste ein Vertreter der BITT das Ergebnis dahingehend zusammen:
die Befürchtungen einer massiven Verschlechterung der Lebensbedingungen in Thune und Umgebung wurden eher verdichtet, denn entkräftet;
die Weigerung des Geschäftsführers der Fa. Soepenberg, seine Zustimmung zu einem öffentlichen Verfahren zu erklären, haben das Misstrauen über die Absichten der Firma bezüglich der zu erwartenden Verwertungsabläufe mit industriellen Reststoffen zur Aufarbeitung für die Landwirtschaft nur noch verstärkt.
Die Firmen BP und Soepenberg hatten eingangs der Veranstaltung erklärt, sie wollten zur Beruhigung der Thuner Bevölkerung beitragen; dieses Ziel wurde gründlich verfehlt.