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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Das Säge-Werk des Oberbürgermeisters

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Erinnerungen kommen auf – der Schlosspark störte und wurde zerstört, um Braunschweig zu „neuem Glanz“ zu verhelfen. Das Schloss sollte wieder her, so versprach der Oberbürgermeister Dr. Hoffmann seinen Bürgern – das Schloss 1x1 Original. Geworden ist daraus eine Fassade mit einem Warenhaus dahinter – die „Schlossarkaden“. Und auch das ist falsch, weder Schloss noch Arkaden sondern des „Kaisers neue Kleider“ wurden erbaut. Zur Erinnerung hier der Film vom Säge-Werk des OB Hoffmann, von der Vernichtung des Schlossparks.

Das Säge-Werk des Oberbürgermeisters wird fortgesetzt. Gestern in den Morgenstunden begann es. Nicht so spektakulär wie seinerzeit in der Innenstadt, sondern tief im Inneren des Querumer Waldes. Es ist der Beginn des Baus der Landebahnverlängerung.

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Die Sägen kreischen, im Minutentakt schafft der Harvester einen Baum – entastet, sortiert. Alles sehr ordentlich, professionell wird das Zerstörungswerk angegangen. Nur wenige sind da rausgegangen, in den Wald. Braunschweiger Zeitung (Herr Meyer) und als Gast Herr Zauner, der NDR, der verantwortliche CDU-Ratsherr und Vorsitzende der Flughafengesellschaft Herr Manlik, der Ratsherr Herr Rosenbaum (BIBS-Fraktion) und einige Gegner der Landebahnverlängerung, einige Demonstranten von der BI Hondelage-Dibbesdorf. Nur wenige freundliche Polizisten waren zu sehen, obwohl Busse an den Waldwegkreuzungen standen.

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Natürlich stehen auch bei diesem Zerstörungswerk Versprechungen im Raum. So soll wieder aufgeforstet werden, als Kompensationsmaßnahme  – irgendwo in dieser Region. Jeder und jede weiß, dass das rechtlich korrekt, jedoch ökologischer Nonsens ist. Für diesen alten und artenreichen Wald gibt es keinen Ausgleich, dem widerspricht jede naturwissenschaftliche Erkenntnis. Rechtlich, wie gesagt, alles korrekt, auch der naturwissenschaftliche Nonsens.

Versprochen werden Neuansiedlungen von Unternehmen und damit Arbeitsplätze, hochwertige besonders und damit Investitionen. Die Unternehmen, die derzeit bereit sind sich anzusiedeln, brauchen die verlängerte Landebahn nicht, so sagen die. Warum sollte den offiziellen Verlautbarungen geglaubt werden? Alles deutet darauf hin, dass VW aus Prestigegründen den „Flughafen Braunschweig-Wolfsburg“ haben möchte und natürlich auch eitle Kommunalpolitiker. VW wird es Glaubwürdigkeit kosten und der Stadt Braunschweig viel Geld – noch mehr als bisher.

Es ist halt nicht glaubwürdig auf Länder wie Indonesien oder Brasilien zu zeigen, wenn die in ihrer Not ihre Regelwälder abholzen, wenn vor der eigenen Haustür wertvolle, von der EU bestätigte Habitate vernichtet werden. Alle Befürworter der Habitatvernichtung  argumentieren mit ökonomischen Erfordernissen, mit Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Standortvorteilen und, und, und…. Bitte, wir wollen nicht auch noch belogen werden, es könnte zur Gewohnheit werden. Weihnacht- und Neujahrsansprachen, christliche, liberale und soziale Parteiprogramme, Klimagipfel, und Kampf dem Artensterben – es sind all die Worte und Sprüche, die wir über uns ergehen lassen müssen. Höhepunkt wird nächste Woche im Berliner Naturkundemuseum die Festrede von Angela Merkel zur Eröffnung des internationalen Jahrs der biologischen Vielfalt sein. Für die Habitatvernichtung zwischen Hondelage und Waggum konnte kein besserer Termin als das „Jahr der biologischen Vielfalt“ gefunden werden, weist er doch auf die unerträgliche Dampfplauderei unserer Verantwortlichen hin. Die Dame und die Herren Entscheidungsträger sollten auf diese Art der Selbstvermarkung verzichten, der Glaubwürdigkeit und der gesellschaftlich demokratischen Hygiene wegen.

Aber eines muss man dem Herrn Säge-Werker OB Hoffmann zugutehalten: in Sachen Umweltschutz hat er nie etwas versprochen, eine intakte Umwelt war nie sein Ziel. Und daran hält er sich!

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