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Stadtbahnausbau: Güldenstraße - der bessere Weg!

Die westliche Innenstadtstrecke ist wichtig, da sind sich wohl alle Fraktionen im Rat der Stadt Braunschweig einig. Doch wo genau soll sie verlaufen? Die Verwaltung präferiert in ihrer Mitteilung den Weg durch die Gördelinger-/Brabandstraße. Das sehen wir von der Piratenfraktion jedoch anders.

„Ein Verlauf durch die Güldenstraße ist die bessere Alternative", fasst Ratsherr Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann die Meinung der Fraktion zusammen. „Und wenn man sich die Argumente der Verwaltung ansieht, ist es für uns nicht nachvollziehbar, wie sie zu ihrer Entscheidung kommt."

Während bei anderen Korridoren, wie z. B. am Madamenweg, die Enge der Straße als Argument gegen eine Stadtbahntrasse angeführt wird, scheint dies bei einer Führung über Gördelinger- und Brabandstraße nicht ins Gewicht zu fallen. Dabei behindert der enge Straßenraum – gerade am Gewandhaus – jetzt schon die gemeinsame Nutzung durch die aktuellen Verkehrsteilnehmer. Ein weiteres Verkehrsmittel, welches zudem noch an Schienen gebunden ist, würde die Situation deutlich verschlechtern und neues Konfliktpotential schaffen. Hier können die Vorteile einer Straßenbahn definitv nicht ausgeschöpft werden. Auch die Begleitumstände am Gewandhaus und am Altstadtmarkt sind nicht unproblematisch, denn mehrere Gebäude dieses historisch-bedeutsamen Ensembles unterliegen dem Denkmalschutz. Hier könnten erhebliche Kosten z.B. für Prüfungen der Bausubstanz entstehen.

Ganz anders verhält es sich mit einer Trasse über die Güldenstraße – die Vorteile liegen auf der Hand: „Es gibt mutige Entwürfe wie z.B. vom Stadtplaner Leonard Pröttel, die konsequent auf eine positive und hochwertige Entwicklung der
westlichen Innenstadt setzen. Auf der Güldenstraße ist eine Verkehrsführung im konfliktarmen Miteinander verschiedener
Verkehrsteilnehmer gut umsetzbar", so Schicke-Uffmann weiter. „Das Argument der Verwaltung, dass nur mit einer Strassenbahnführung durch die Gördelingerstraße der Individualverkehr aufrecht zu halten sei, trifft jedenfalls nicht zu."

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aufwertung der Sonnenstraße und des Gebietes um den Altstadtmarkt. In den derzeitigen Baumaßnahmen wird die Sanierung der Sonnenstraße mit der höchsten Priorität bewertet. Dieses Gebiet nun durch eine Trasse über die Gördelingerstraße von der Innenstadt abzutrennen, unterläuft die Bemühungen der Verwaltung, das Gebiet aufzuwerten und stärker an die Innenstadt und die Tweten anzubinden. Ein Großteil der Tweten, die Gördelingerstraße und die Brabandtstraße sind bereits saniert worden, eine Aufwertung des Friedrich-Wilhelm-Platzes fand ebenfalls statt.

Wenn die Verwaltung nun ihre Pläne umsetzen will, werden bereits sanierte Flächen erneut angefasst/aufgerissen werden müssen, um die Schienen zu verlegen und ggf. neue Haltestellen für die Straßenbahn zu schaffen. Stattdessen wäre eine sinnvolle Anbindung der Sonnenstraße besser. So könnten auch die bisherigen Sanierungen zu einem durchdachten
Abschluss gebracht werden. Im Interesse des steuerzahlenden Bürgers und der Finanzlage der Stadt Braunschweig ist eine genauere Untersuchung der Trasse durch die Güldenstraße also unabdingbar.

 


Kommentare   
 
+1 #2 Roland Sellien 2014-12-04 23:11
Teil 2/2

Ein finanzielles Desaster für uns Steuerzahler und die Verkehrs-GmbH wird es, wenn die Stadtbahn (wie auch der Bus) nicht optimal die Verkehrsbedürfn isse von uns Bürgern erfüllen kann, weil sie zu weit an den Zielen der Menschen vorbeifährt. Denn dann können auch keine neuen zahlenden Kunden für den öffentlichen Personennahverk ehr gewonnen werden. Im Gegenteil, es wandern vielleicht einige wieder zurück zum Auto.
Daher meine Bitte/Frage: Warum kann eine Stadtbahn durch die Güldenstraße ihre verkehrliche Funktion besser erfüllen und damit langfristig wirtschaftlich erfolgreicher sein (mehr zahlende Kunden gewinnen, Autoverkehr reduzieren), als eine durch die Gördelinger-/Br abandtstraße? Ich – und sicher auch die Verwaltung – lasse mich gerne durch gute Argumente überzeugen.

Danke und viele Grüße
Roland Sellien

 
+1 #1 Roland Sellien 2014-12-04 23:10
Teil 1/2:

Halten dort, wo die Menschen sind.

Sehr geehrter Herr Schicke-Uffmann!

Ich habe in Ihrem Artikel leider keine Argumente für die von Ihnen favorisierte Güldenstraße gefunden. Eine Stadtbahn ist kein Sanierungsmitte l für Straßen oder Gebiete. Sie hat einen Verkehrszweck zu erfüllen. Die Menschen fahren keine Stadtbahn (keinen Bus), weil sie städtebaulich sanierte Straßen oder Gebiete sehen wollen, sondern weil sie an ein bestimmtes Ziel wollen. Dass eine Stadtbahn städebaulich gut eingebunden werden sollte, ist eine andere Frage.
Beim Gewandhaus sprechen Sie die Enge an und das Problem eines zusätzlichen Verkehrsmittels . Ein zusätzliches Verkehrsmittel ist nicht das Problem, zusätzliche Fahrten sind es. Die Enge ist stadtplanerisch nicht einfach, keine Frage. Doch dafür gibt es ausgewählte Fachleute, die nicht nur „standard“ planen können, sondern auch „anspruchsvoll“ , vielleicht sogar mit einem mutigen Entwurf.
 
 

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