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Die Klostergärtnerei in Riddagshausen - ein Rückblick mit Perspektiven

Vorweihnachtliche Stimmung in der Klostergärtnerei Riddagshausen

Vor zweieinhalb Jahren, im Mai 2014, wurde sie eröffnet, die Klostergärtnerei in Riddagshausen, die zu den "Neuerkeröder Werkstätten GmbH" gehören. Der Braunschweig-Spiegel befragte den Betriebsleiter der Gärtnerei, Herrn Olaf Redlin, wie es denn so war in der Anfangszeit, wie die Gärtnerei aufgestellt und was noch geplant ist.

Herr Olaf Redlin verpackt Weihnachtsbäume. Es sind echte Nordmanntannen (Abies nordmanniana) Im Vordergrund im Topf die Schneerose, Christrose, Weihnachtsrose oder Schwarze Nieswurz (Helleborus niger)

Es ist Winter eingekehrt in der Gärtnerei neben der Klosterkirche in Riddagshausen. Die Tore auf dem Betriebshof stehen weit offen. Weihnachtsdekorationen unterschiedlichster Art können hier gekauft werden - und Tannenbäume natürlich. Die Bäume haben ein Label: "Fair Forest", heißt das Label. Wer sich auskennt im Labeldschungel, weiß was das heißt. Die Bäume sind schlicht gesetzeskonform erzeugt worden. Das ist ja wohl das Selbstverständliche, und bedarf eigentlich kein eigenes Label.

Aber egal, es ist Weihnachten, und da wollen wir nicht zu scharf kritisieren, zumal die Gärtnerei in ihrer Produktion von Gemüse nach EU-BIO-Richtlinie produziert. Die Fachleute wissen, wie schwierig das ist - zumal, wenn von der Kundschaft auch gute äußere Qualitäten erwartet werden.

Wichtig ist beim Gemüse immer der Geschmack. Doch der ist hauptsächlich abhängig von der Sorte. Das wissen Olaf Redlin und seine hauptberuflichen Gärtner auf dem Gelände, und bauen vor allem auch alte Tomatensorten, z. B. "Harzfeuer", an. Wert legen die Gärtner aber vor allem auf gesunde Sorten, denn gespritzt werden darf ja nicht. Letztes Jahr wurden allein an Tomaten 600 kg verkauft. Verkauft wird das Gemüse an Schulkantinen und auch in die Kantine der Stiftung Neuerkerode.

Trockengestecke in der Gärtnerei aus fachkundiger Hand

Neben der Gemüseproduktion als Jungpflanze und als fertiges Produkt, ist die Produktion von Zierpflanzen der ein Schwerpunkt. Beet- und Balkonpflanzen sind der Hit. Diese und Kräuter machen etwa 50 % des Umsatzes aus. Ab Mitte Mai quillt das Angebot an diversen Zierpflanzen über. Und immer bleibt noch Zeit für einen Schwatz oder einen Erfahrungsaustausch, denn über Pflanzen kann man immer reden. Natürlich auch über Wühlmause, Blattläuse und andere Wettbewerber im Nahrungsangebot. Bänke laden zum Ausruhen und Erfahrungsaustausch mit einem Pott Kaffee ein.

Olaf Redlin ist hoch zufrieden. Aber nicht nur was die Produktion angeht. Denn die ist nur ein Standbein. Wichtiger ist die sinnvolle Beschäftigung von behinderten Menschen. Derzeit, in der Aufbauphase, sind 12 von ihnen beschäftigt, zukünftig sollen es bis zu 24 sein, die in der Gärtnerei sinnvoll beschäftigt werden. Olaf Redlin meint, dass das Projekt Gärtnerei bei der Stiftung Neuerkerode, einen hohen Stellenwert genießt, die Bevölkerung die Gärtnerei hoch willkommen heißt, und die Mitarbeiter sehr zufrieden sind. Man kann im Grunde von einer vierfachen "WIN-Situation" sprechen. Gewonnen haben Neuerkerode, die Bevölkerung, die Behinderten und die Umwelt (Bio-Produktion). Auch das ist Fairer Handel und Faire Produktion.

Und die Zukunft, was wird geplant? Der Garten- und Landschaftsbau soll verstärkt werden und auch die Bio-Gemüseproduktion. Ein spannender Geschäftszweig ist die Eventkultur. Hochzeiten können ausgerichtet werden. Dafür gibt es die Kirche nebenan und für die Feier die Gewächshausverbinder. Natürlich ist auch Platz für den Hochzeits- oder Erinnerungsbaum. Ein geschienter Gingko und ein Apfelbaum stehen schon da.

Wenn man sieht, was schon geschafft wurde und mensch erkennt, welche Leistung dahinter steht, dann muss mensch kein Optimist sein: Das ist schon jetzt eine tolle Gärtnerei mit Event-Charakter und mit guter Zukunft. Diese Gärtnerei, zusammen mit der Klosterkirche, der großen Freifläche mit den Obstbäumen und der ökologisch wertvollen Mauer, der große Kräutergarten mit den kleinen Themengärten, ist jederzeit einen Ausflug wert. Es ist schön zu sehen, wie sich langsam Wertvolles entwickelt.

 

 

 

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