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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Beide Seiten müssen sich einbringen

Zwei große Artikel in der Braunschweiger Zeitung am 23. und 25. 9. und einer in der Neuen Braunschweiger berichten über den Besuch des Oberbürgermeisters zum Fastenbrechen in der Milli- Görürs-Moschee. Es sollen Vorurteile abgebaut werden. In seiner ersten Berliner Rede hat der damalige Bundespräsident Johannes Rau erstmals ganz deutlich beschrieben, dass es ein beiderseitiger Prozess ist, nur so kann Integration hilfreich sein.

Einige Moschee-Gemeinden sind undemokratisch ausgerichtet und sehr schwer in unser Grundgesetz einzubinden. Weiterhin dürfen Mädchen nicht am Schwimmunterricht und an Klassenfahrten teilnehmen und vieles andere mehr.

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Hansetage und Handelstage nicht verhanseln

Ich als Zugereister bin ja mit der sog. "Braunschweiger Kultur" nicht ganz so vertraut, weiß also nicht, was man in Braunschweig bzw. als BraunschweigerIn unter "Kultur" so landläufig versteht. Merkwürdig finde ich nur, dass sich, sobald man sich bei den derzeitigen kulturellen "Attraktionen" etwas in die Materie einarbeitet, herausschält, dass man uns hier irgendwas Zusammengewürfeltes zu präsentieren sucht. Weshalb eigentlich? Sei es nun Brunonia, Handelstag oder Otto IV. Was nicht passt, wird eben passend gemacht!

Braunschweig schweigt auch hier

Genauso merkwürdig ist, dass sich hier die sog. "Kulturbeauftragten" und profunde Historiker bzw. Heimatpfleger so wenig zu Wort melden. Es scheint, dass diese Events einzig und allein stattfinden bzw. teilweise mit fragwürdigen "Attraktionen" angefüllt werden, um die Handelsbilanz der Stadt ins rechte Licht zu rücken. Hauptsache, der Laden läuft und diese Sub-"Kultur" bringt genügend Gewinn. Das sei mir auch recht, dass Braunschweigs Handel läuft, muss es jedoch so frei fantasievoll garniert werden? Gibt es denn nicht genügend echte Historie, die sich neben den Einkaufevents mindestens ebenso fantasievoll präsentieren könnte?

Bürgergeschichte und -nähe wenig gefragt

Dass dabei bürgerliche Geschichte so reduziert dargeboten wird bzw. kaum Erwähnung findet, ist die Folge. Aber das scheint nicht von Bedeutung. Dabei zersetzt dieser einseitige, auf Wirtschaftlichkeit bezogene Historismus unser Bürgerbewusstsein, unser Selbstbewusstsein schlechthin und unsere Identität. Wäre es nicht sinnvoller, die einkaufenden Bürger ebenfalls mit in die Konzepte einzubeziehen - historisch wie marktwirtschaftlich?

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Erleuchtung im Rittersaal

Wozu ein solcher Tag des offenen Denkmals nicht alles gut ist! Da wandere ich mal wieder durch den Rittersaal der Burg, dieses ganz und gar nicht authentische Gebäude, das die nostalgischen Bedürfnisse der Zeitgenossen am Ende des 19. Jahrhundert befriedigen sollte. Und lese auf einer Platte an der Wand in einer pseudo-mittelalterlichen Schrift:

„Albrecht Prinz von Preußen, Regent in Braunschweig 1885-1906, gesegneten Angedenkens [sic!], ließ die verfallene Burg Heinrichs des Löwen in neuem Glanze wieder errichten.“

Mit einem Schlag wurde mir klar, was sich Regenten in ihrem tiefsten Herzen wünschen: eine entsprechende Tafel an einer Schlossfassade.

Wem nützt es? - "FDP fordert ehrlichere Schulnoten"

(Braunschweiger Zeitung vom 12.09.2008 - Aufmacher) - Was in aller Welt bewegt die FDP im Landtag dazu, sich auf ein Randthema zu stürzen, wo doch der Lehrermangel zum Himmel schreit? Erklären kann man sich diese „Enthüllungspolitik“ nur mit dem Bestreben, der Wirtschaft und dem Handwerk ein Alibi zu liefern, wenn sie zu wenige Lehrlinge einstellen. Dann heißt es, die Schulabgänger seien zu wenig qualifiziert. Im gleichen Atemzug klagt die Wirtschaft über Facharbeitermangel. Aber haben sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, warum die Schüler immer weniger motiviert sind? Warum die Hauptschüler - und oft auch schon die Realschüler - schon in der siebten Klasse innerlich abschalten und die Wochenenden (und nicht nur sie) mit Alkohol verbringen?

Solange die SchülerInnen nicht die Aussicht auf eine Lehrstelle (und möglichst auch auf einen Job) haben, werden sie immer früher anfangen, sich selbst aufzugeben. Erst wenn sie die Gewissheit besitzen, dass sie gebraucht werden (und angesichts der demografischen Entwicklung werden sie gebraucht!), lassen sie sich wieder motivieren. Dann benötigen sie individuelle Förderung durch mehr Lehrer und bessere Schulen. Wenn Wirtschaft, Handwerk und Universitäten es nicht schaffen, den jungen Menschen eine solche Garantie zu geben, dann ist der öffentliche Sektor gefordert.

Samstag: Samba-Trommelworkshop von Sambattac

Sambattac bietet am kommenden Samstag (13.9.) einen Workshop zum Reinschnuppern an.

14:00h -17:30 h im Bürgerpark am ehem. FBZ. Ob jung oder alt, musikalisch oder nicht: Jede(r) ist herzlich eingeladen. Natürlich kostenlos. Mehr zu Sambattac auf www.sambattac-bs.de.vu.

Anmeldung wegen der Instrumenteplanung notwendig: Matthias 0531 3499 592 oder 01577 1468300 oder Kristin 0531 3179047 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ansonsten sind Interessierte zu jeder Probe willkommen (mittwochs 18:00Uhr)

Gewalt gegen die Jugend - Jugendgewalt: das bildungspolitische Versagen

Zuerst das Positive: In Braunschweig schließen Hauptschulen!
Nun das Negative: Leider nicht alle!

Dramatisch sinkende Anmeldezahlen dokumentieren eine Abkehr von der Hauptschule, unabhängig von der Qualität. Die Eltern haben sich längst gegen diese Schulform entschieden. Und das ist gut so!

Doch nicht nur Eltern, auch namhafte Wissenschaftler unterschiedlicher Wissensbereiche fordern Ganztagsschulen mit pädagogischer Betreuung am Nachmittag. Sie fordern das Abschaffen der Selektion von Kindern nach der 4. Klasse und damit einhergehend die Aufhebung des dreigliedrigen Schulsystems. Sie fordern letztendlich den internationalen Schulstandard ein.

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Schulsanierungen: Fehlinformationen aus dem Rathaus

Leserbrief zum Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 01.08. "Wenn der Putz im Unterricht rieselt"

Am heutigen Tage bringt die Braunschweiger Zeitung eine Pressemeldung des Rathauses Zum Schulsanierungsprogramm der Stadt.

Stadt steckt im Sommer 6,3 Millionen Euro in ihre Schulen - Seit sieben Jahren läuft das millionenträchtige Schulsanierungsprogramm der Stadt, seit 2003 mit gesteigertem Finanzaufwand.

und zitiert den städtischen Pressespreche mit folgender Aussager:

Ursache des Sanierungsstaus in Braunschweig – wie in anderen Städten auch – sind zu geringe Haushaltsansätze in den 80er und 90er Jahren für die Erhaltung der Gebäude gewesen.

Die jährliche Investitions-Summe von 6,3 Mio. € als "gesteigerten Finanzaufwand" in der Zeit seit 2001 gegenüber den 80er Jahren zu bezeichnen, widerspricht den Tatsachen: So lauteten die Investitionszahlen für Schulen in Braunschweig vor zwanzig Jahren beispielsweise im Jahre 1985 auf 10,9 Mio. DM, 1986 auf 14,9 Mio.DM und 1987 auf 19,1 Mio.DM (nachzulesen in den städtischen Haushaltsplänen), und kein Putz rieselte damals im Unterricht. Das ist eine Errungenschaft der Ära Hoffmann.

Umgerechnet auf heutige Kaufkraft und Euro lagen die Investitionen für die genannten Beispiele in den 80-er Jahren rund doppelt so hoch wie die heutigen Ansätze. Sieht man genau hin, sollen die Schulsanierungen auf diese mageren 6,3 Mio.€ auch in den folgenden Jahren eingefroren werden.

Der Investitionsstau in städtischen Schulen ist also gewollt, hausgemacht und selbst herbeigeführt und hat einen Namen: mit einer "Machbarkeitsstudie" zur Behebung des Sanierungsstaus städtischer Immobilien bereitet das Rathaus einen weiteren Schritt zur Privatisierung auch der städtischen Immobilien vor.

Hauptschule als Sorgenkind - die Eltern sind schuld!

Der städtische Kulturdezernent Wolfgang Laczny hat Sorgen. Viele Eltern wählen für ihre Kinder den höherwertigen Bildungsweg, schreibt Ralph-Herbert Meyer in der Braunschweiger Zeitung, und folgen damit nicht der Schulempfehlung.

Das Problem definiert die Stadt damit deutlich: Das Problem sind die Eltern, die für ihre Kinder das Beste wollen, nämlich die höherwertige Bildung und das nachweislich Schlechteste meiden, nämlich die Hauptschule. Zweifel an der Weisheit der kommunalen Schulpolitik sind nicht erkennbar, schließlich „konnten alle Schulformwünsche des aktuellen Jahrgangs… erfüllt werden“, mit „Ausnahme der 388 Kinder, die auf eine Integrierte Gesamtschule (IGS) gehen wollten, aber wegen mangelnder Kapazität eine Absage erhielten,…“. Durch die Planung einer neuen IGS wird sich die Situation entspannen, so die Stadt. Na schön, dann ist ja alles in Ordnung könnte man meinen, die Stadt und ihr Bote R.-H. Meyer kümmern sich.

Es bedarf schon einer erheblichen Portion an elitärem Zynismus, das Problem bei den Eltern zu sehen, die für ihre Kinder eine höherwertige Bildung anstreben. Das Füllen der Hauptschulen scheint bei der Stadt eine höhere Priorität zu haben als die Bildung ihrer jungen Bürger.

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Anmerkungen zum so genannten "Schenkungsvertrag" über die Quadriga

Nachdem BIBS Ratsfrau Heidi Wanzelius Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann im Verwaltungsausschuss wohlwollend und eindringlich ermahnt hatte, den Beschluss über die Quadrigaverträge doch tunlichst dem Rat zu überlassen, ließ Hoffmann den Ausschuss darüber abstimmen. Dagegen wandte sich SPD Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek: "Eine solche Beschlussfassung ist unzulässig."

In einem offenen Brief an Pesditschek antwortete ihm Hoffmann: „Der Verwaltungsausschuß war nach der NGO für die Beschlußfassung über den Quadriga-Vertrag unstrittig zuständig.“ Der Beschluss sei "offensichtlich rechtmäßig", und er sei "sicher", dass Pesditschek seine rechtlichen Bedenken nicht länger aufrechterhalten würde. Bezeichnend ist, dass Hoffmann auf keine konkrete rechtliche Grundlage aus der NGO verweisen kann, die seine Auffassung - der Verwaltungsausschuss sei "unstrittig" für den Quadriga-Vertrag zuständig - stützen könnte. Stattdessen wie so oft: Mangelnde Begründung wird kompensiert durch ein Zurschautragen übersteigerter Selbstsicherheit.

Denn zuständig ist der Rat nach NGO § 40 Abs. 1 Nr. 17: "Der Rat beschließt ausschließlich über ... die Übernahme neuer Aufgaben, für die keine gesetzliche Verpflichtung besteht."

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Der Ausverkauf geht weiter

Die Miete für die Kultureinrichtungen im so genannten "Schloss" ist bekanntlich hoch. Um sie zu begleichen, wird städtisches Eigentum verkauft – zunächst das Kulturinstitut, die „Brücke“, und demnächst die ehemalige Öffentliche Bücherei. Im ersten Anlauf war dies nicht zu realisieren, nun sollen die Ausschreibung eines Architekten-Wettbewerbs und größeres Entgegenkommen der Planer helfen.

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Um vielleicht doch noch zu verhindern, dass in diesem Zusammenhang auch noch der letzte kleine Innenstadt-Park verschwindet, hat der BUND sich mit einem Schreiben an die Verantwortlichen gewandt.

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