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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Dem Gestern zugewandt. Steinerner Gral deutscher Wesenstreue TEIL I

Unpolitische Gebäude gibt es nicht. Architektur diente schon immer als Projektionsfläche ihrer Zeit. In Frankfurt am Main hat man das 1974 im Stil des Brutalismus errichtete Rathaus abgerissen und so das 7000 qm große „Römer Areal“ geschaffen. Dort sind neben Neubauten auch 15 Rekonstruktionen entstanden.

Stephan Trüby hat bundesweit Debatten ausgelöst, als er die Frankfurter Altstadtrekonstruktion auf eine Initiative der neuen Rechten zurückgeführt hat. Seit April leitet der Architekt das Stuttgarter Institut für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen. Lesen Sie hier „Rechte Räume“ in KONTEXT.

"Platz der Republik" oder die missbräuchliche Bezeichnung "Schloss" platz

Schlossfassade in Braunschweig. Ist das etwa kein Schloss und der Platz davor etwa kein Schlossplatz?  Foto Uwe Meier

Wenn Sie es genau lesen wollen was es mit dem "Schloss" auf sich hat, dann lesen Sie das: "Das wird keine Fassade für ein Einkaufscenter, das wird ein richtiges Schloss" (1. Folge)

 Denunzierung des Namens "Platz der Republik" und die miss-bräuchliche Bezeichnung Schloss durch Pastor a. D. Joachim Vahrmeyer in der BZ vom 12.10.18.

Heute habe ich im "Braunschweiger Schloss" ein Eis geleckt. Das ist in Schlössern strengstens verboten. Die "Schloss-Arkaden" haben eine Gesamtfläche von 55.481 qm, davon entfallen 13.300 qm auf Büroflächen, Stadtarchiv und -bibliothek sowie das Schlossmuseum. Vom Haupteingang gleich rechts ist ein Kiosk mit Lotto-Annahme, links ein CafeShop-Filialist und über 30.000 qm weitere Verkaufsflächen. Das Schlossmuseum mit 600 qm (1,1%) vermittelt in den "Schloss-Arkaden" ganz versteckt das Schloss-Ambiente.

Eine unvollständig rekonstruierte Schlossfassade und das wohl kleinste Schlossmuseum in Europa, als Schloss zu bezeichnen, ist irreführend. Es ist ein Konsumpalast fürs Volk. Einmalig in Europa. Wo es kein Schloss gibt, gibt es auch keinen Schlossplatz, den es auch auf historischen Stadtplänen nie gegeben hat.

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Seilgarten im Kennelbad soll erhalten bleiben

Die BIBS-Fraktion setzt sich für den Erhalt des Seilgartens im Kennelbad ein. Nachdem der derzeitige Betreiber des viel genutzten Seilgartens angekündigt hat, sich zurückziehen zu wollen, besteht Unklarheit darüber, wie es weitergeht.

„Nun hat sich ein möglicher Betreiber aus Salzgitter an die Stadt gewandt. Er will den Teil des Geländes pachten, auf dem sich der 2010 eröffnete Seilgarten befindet, um den Seilgarten künftig weiter betreiben zu können. Das unterstützen wir,“ erklärt BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum.

 Der Seilgarten im Kennelbad bietet insbesondere Schulen und gemeinnützigen und karikativen Einrichtungen aus Braunschweig und Umgebung die Möglichkeit, erlebnisreiche Angebote zu schaffen, die in einem außerschulischen Lernort die Klassengemeinschaft stärken und soziale Kompetenz fördern. Nach Angaben des interessierten Betreibers aus Salzgitter, der dort schon in Kooperation mit einer Berufsbildenden Schule und der Stadt einen pädagogischen Seilgarten betreibt, durchlaufen jährlich bis zu 2.400 SchülerInnen bzw. 120 Gruppen unterschiedlichster Ausrichtungen Programme im Seilgarten des Kennelbads.

Auf Grund des pädagogischen Konzeptes erachtet es die BIBS-Fraktion als wichtig, wenn die Stadt zur Errichtung und Instandsetzung der Anlage den Betreiber finanziell unterstützt. Für die Haushaltsberatungen hat die BIBS-Fraktion deshalb beantragt, dem Betreiber eine einmalige, projektbezogene Förderung zu gewähren.

Landesmuseum: So brutal war der Brutalismus doch gar nicht – oder?

 

Museumsdirektorin Dr. Heike Pöppelmann vor einem Foto des Braunschweiger Bahnhofs. Er sollte Roma Termini nachempfunden werden, steht aber bis heute an der falschen Stelle. Foto: Klaus Knodt

Mit der Ausstellung „SOS Brutalismus – Rettet die Betonmonster“ trat das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt/M. Ende 2017 eine kulturhistorische Debatte los. War das wirklich alles schlecht, was zwischen 1960 und 1980 in unseren Städten, gern in öffentlichen Bauten, aus Rohbeton (dem „beton brut“, daher der Name) gegossen wurde? Sind die Rathäuser, Kliniken, Universitäten, Bahnhöfe, Schulen, Wohn- „Fabriken“ und sogar Kirchen aus jener Zeit notwendige Anpassungen an neue Funktionalitäten, Ökonomien – oder einfach nur abrissbedürftige Scheusslichkeiten?

Das Braunschweigische Landesmuseum spürt den lokalen Bauten jener Zeit in seiner neuen Ausstellung „BRUTAL MODERN – Bauen und Leben in den 60er und 70er Jahren“ nach. Im klassizistischen Viehweghaus mit seinen knarrenden Holzböden; nicht etwa im brutalistischen Turm der TU. Museumsdirektorin Dr. Heike Pöppelmann betont: „Wir haben uns in eineinhalb Jahren bemüht, hier keine reine Archtekturausstellung zu schaffen. Sondern wir wollten die Menschen mit einbeziehen, die in dieser Zeit und mit dieser Architektur lebten.“

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100 Jahre Novemberrevolution mit Gabi Fechtner

Flyer

Die Veranstaltung "100 Jahre Novemberrevolution - 50 Jahre Parteiaufbau neuen Typs" mit der Parteivorsitzenden der MLPD findet am

Montag den 15.10.2018 um 19 Uhr im Vereinsheim des KGV Eichtal in der Varrentrappstraße 25

in Braunschweig statt. Einlass ist ab 18:30Uhr.



Eröffnet: frauenORT Minna Faßhauer

v. links: Marion Övermöhle-Mühlbach, Michael Kleber (DGB), Lisa Simon, Heide Janicki, Marion Lenz Foto: Peter Frank, d-welt.de

Es ist ein großer Tag. Darin waren sich alle Rednerinnen an der abendlichen Veranstaltung im Gewerkschaftshaus einig. Eine Frau wurde geehrt, die noch in jüngerer Vergangenheit Anlass zu kontroversen 'Diskussionen bot. In Braunschweig sollte sie nicht geehrt werden, so noch vor einigen Jahren der Rat. Ihre Büste des Künstlers Tobias Vergin steht noch heute im Foyer des Gewerkschaftshauses.

Doch nun ist einiges anders. Minna Faßhauer, die Revolutionärin, erste Ministerin in Deutschland, Volkskommissarin für Volksbildung und Widerstandskämpferin, wurde vom Landesfrauenrat Niedersachsen geehrt, indem in Braunschweig ein frauenORT mit ihr eröffnet wird.

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Schwerpunktthema "FRIEDEN" in der Ev. Akademie Abt Jerusalem

Mit der Veranstaltung "Selig sind die Frieden stiften - Evangelische Friedensethik in turbulenten Zeiten" beginnt die Akademie Abt Jerusalem der Ev. Landeskirche mit dem Schwerpunktthema "Frieden" eine Veranstaltungsserie.

Wir beginnen die Veranstaltungsreihe mit dem Friedensbeauftragten des Rates der EKD, Herrn Renke Brahms, 1. Schriftführer des Landes Bremen. So wird in Bremen der Bischof in typisch hanseatischer Untertreibung genannt. Am 24.10.2018 folgt Willy Wimmer, ehemaliger parlamentarischer Staassekretär im Bundesministerium der Verteidigung.

Montag 15.10.2018 im Franziskussaal des Theologischen Zentrums, Alter Zeughof 2/3 in 34100 Braunschweig

Referent: Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der EKD

Leitung: Dr. Uwe Meier, Mitglied des Konvents der Ev. Akademie

Evangelische Friedensethik wie in der EKD-Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 formuliert, geht vom Vorrang für zivile und gewaltfreie Konfliktlösung als erste Option (prima ratio) aus. Wie kann dieser Anspruch heute angesichts verschiedener Themen und Entwicklungen eingelöst werden? Deutschland und Europa sind umgeben von kriegerischen Konflikten, die zu großen Migrationsbewegungen führen. Wachsende ökonomische Ungleichheit zwischen reichen Nationen und globalem Süden wirkt ebenso konfliktverschärfend wie die Folgen des Klimawandels. In Deutschland hat eine Neubesinnung auf Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik als Folge der Rede des damaligen Bundespräsidenten Gauck auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2014 eingesetzt. Innerhalb der EU ist eine zunehmende Militarisierung zu beobachten.

Evangelische Friedensethik entwickelt sich auch im Kontext dieser Dynamiken weiter. Was genau meint das Leitbild des Gerechten Friedens? In welchem Verhältnis stehen prima ratio (als vorrangige Option für gewaltfreie Konfliktlösung) und ultima ratio (als die Anwendung von militärischer Gewalt als letztes Mittel)? Und wie können Gewaltfreiheit sowie zivile Lösungsansätze aussehen?

Berliner Compagnie: Die Sehnsucht nach dem Frühling

                    Mit nichts als Hoffnung im Gepäck 

                DIE SEHNSUCHT NACH DEM FRÜHLING 

                       Theaterstück der Berliner Compagnie über eine syrische Familie 

Die Berliner Compagnie gastiert am 22.Okt. um 19.30 und am 23.Okt. um 10.30 Uhr in dem Kulturzentrum Brunsviga, Karlstr. 65 

Was im März 2011 als friedlicher Protest gegen eine repressive Diktatur begann, wurde zum blutigsten Konflikt unserer Gegenwart. Der Krieg in  Syrien hat bisher fast eine halbe Million Todesopfer gefordert, 13 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Lebenserwartung ist um 20 Jahre gesunken, 11Millionen wurden in die Flucht getrieben. Die meisten der Geflüchteten fanden im Land selbst oder in den Nachbarländern Aufnahme, Hunderttausende gelangten nach Deutschland. Hier wurden sie von den einen mit Empathie und großem Engagement aufgenommen, von anderen mit Ablehnung, Hass oder gar mit tätlichen Angriffen.  

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Denunziation zur Rettung der Demokratie?

AfD schlägt Meldeplattform für Niedersachsen vor 

Die Niedersächsische AfD sieht die Neutralität der Lehrkräfte in Gefahr. An Schulen würde gegen die AfD Stimmung gemacht. Das sei nicht nur undemokratisch, sondern auch ungesetzlich und verlangt nach entsprechenden Maßnahmen. Die Lösung der AfD: Die Schaffung einer Internetplattform, bei der Lehrer gemeldet werden sollen, die gegen die AfD argumentieren.

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Zu Viel auf Einmal: „Zerrissene Zeiten“ im Städtischen Museum

 

Oberbürgermeister Ulrich Markurth (links) und Museumsdirektor Dr. Peter Joch vor einer der zahllosen Schautafeln im Museums-Lichthof. Foto: Klaus Knodt

Das Jahr 1918 markiert in Deutschland nicht nur das Ende des Ersten Weltkriegs, sondern zugleich den völligen Zusammenbruch des alten, monarchistischen Gesellschaftssystems und das Ringen um die Demokratie. Arbeiter und revolutionäre Kräfte in Braunschweig waren Triebkraft und Vorreiter dieser gesellschaftlichen Umwälzung. Sie zwangen am 8. November 1918 den Welfen-Herzog Ernst-August zur Abdankung und deklarierten 2 Tage später die Sozialistische Republik Braunschweig unter August Merges.

 

 

OB Markurth (links) und Museumsdirektor Dr. Peter Joch bewundern eine Wahlurne der Bayerischen Landtagswahl um 1819; mithin rund 100 Jahre vor der Revolurion in Braunschweig. Foto: Klaus Knodt

Das Städtische Museum Braunschweig (SMBS) hat sich der schwierigen Aufgabe angenommen, diese Zeitenwende mit der Ausstellung „Zerrissene Zeiten – Krieg. Revolution. Und dann?“ nachzuzeichnen. Ab Donnerstag, 4. November, ist sie als Höhepunkt des stadtweiten Projekts „Vom Herzogtum zum Freistaat – Braunschweigs Weg in die Demokratie 1916 – 1923“ im Haus Am Löwenwall zu sehen. Oberbürgermeister Ulrich Markurth strich während der Vorbesichtigung heraus: „Wir haben in den städtischen Gremien lange über diese Präsentation diskutiert.“ Die Ausstellung veranschauliche „ein Lehrstück, das heute hochaktuell ist. Es zeigt, wie verletzbar die Demokratie ist“ und sei somit „eine Mahnung für heute.“ Sie „erzählt von den Potenzialen jener Aufbruchszeit und dokumentiert die – letztlich gescheiterten - Versuche, nach der Revolution die Demokratie im Alltag und in der Gesellschaft zu verankern.“ Er hoffe, dass die Ausstellung besonders „für Schüler ein interessantes Projekt ist. Keine DIN-A-5-Fibel, sondern ein Stück Geschichte zum Anfassen.“

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