Befreiung vom Nazi-Terror vor 70 Jahren: Und die sog. "Kriegsverräter"?

Nicht nur die 70 Jahre nach der Befreiung geben Anlass zum Rückblick. Im Grunde gibt seit 70 Jahren jeder Tag Anlass den Befreiern dankbar zu sein. Mit vielen Tätern liessen uns die Alliierten alleine, sie kamen zu höchsten Posten und Ehren. Und nicht nur das, sie versuchten eine ehrliche und notwendige Aufarbeitung zu verhindern.

 

Besonders deutlich wurde es im Bereich des Rechtswesens. Kein Nazi-Jurist wurde je verurteilt. Es fiel jedoch äusserst schwer, die sog. "Kriegsverbrecher", abgeurteilt von Nazi-Richtern, in der aufstrebenden Bundesrepublik zu rehabilitieren. Von diesen Schwierigkeiten handelt die Publikation von Dr. Helmut Kramer aus Wolfenbüttel im Braunschweig-Spiegel. Es ist ein beeindruckendes Zeitdokument der jüngeren Geschichte über Geschichtsfälschung im Dienst der Politik. Lesen Sie: Der Streit um die Kriegsverräter. (um) 

Von besonderem Interesse darf in der Publikation der Fall Elser betrachtet werden. Der Film über ihn kommt diese Tage ins Kino. 70 Jahre nach Kriegsende erfährt Georg Elser Anerkennung als Widerstandskämpfer. Können die "kleinen Leute" keine Widerstandskämpfer sein? So ist es erkennbar in der Adenauerära und später, als es um Wiedergutmachung ging. Haben wir alle in der Schule was von Georg Elser gehört, der am 8. November das Attentat auf Hitler begehen wollte? Aber sicher habe wir vernommen vom Grafen Stauffenberg und vom 20. Juli. Der entschied sich mit seinen Mitverschwörern das Attentat auf Hitler zu begehen, nachdem der Krieg erkennbar verloren war. Das nennt man heute nach Helmut Kramer eine "verzögerte Moral der Eliten".

In Braunschweig vor der Magnikirche:

DENK-MAL an den unbekannten Deserteur 

DENK-MAL: Andacht vor St. Magni – „Die Vergangenheit ist Gegenwärtig“