Friedensfeier am Hiroshimaweg
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- Veröffentlicht: Freitag, 09. August 2013 23:29
- Geschrieben von Uwe Meier
Helmut Weidemeier der langjährige Friedenskämpfer und Initiator des Braunschweiger Hiroshimatages an der Oker mit Ute Lampe vom Friedensbündnis. "Zum Hiroshima-Ufer" wird nach dem Bezirksratbeschluss der Weg zwischen den Okerbrücken am Theater und am Botanischen Garten heißen.
Seit 2005 organisieren das Friedenszentrum und das Friedensbündnis die Friedensfeier am Ufer der Oker in Höhe der Theaterbrücke. In der Abenddämmerung werden Lichter auf der Oker ausgesetzt, die wie in Hiroshima die Seelen der durch den Atombombenangriff Verstorbenen auf dem Fluss symbolisieren.
Brennendes Friedenssymbol auf der Oker
Es war ein würdevolles und beeindruckendes Gedenken an die Toten und Verwundeten von Hiroshima und Nagasaki. Die Kerzen brannten auf der Oker in Form eines Friedenszeichens. Knapp 100 Menschen waren dem Aufruf der Braunschweiger Friedensaktiven gefolgt. Sie erlebten ein beeindruckendes Kulturprogramm und waren tief berührt von dem Augenzeugenbericht über die Todesstunden vieler Menschen. Frau Brigitte Constein-Gülde las mit ihrer ausdrucksvollen Stimme als Erste vor.
Frau Brigitte Constein-Gülde las: "6. August 1945 - 8:15."
Der Blick in die explodierende Bombe. Ein Augenzeugenbericht aus Hiroshima von Helmut Erlinghagen" Seite 1 und Seite 2
DER JAPANISCHE FISCHER, dieses Gedicht von Nazim Hikmet (1956) trug anschließend Angela Vorwerk vor. Das Gedicht beeindruckte durch seine Kürze, die Vortragsweise von Frau Vorwerk und den ungeschminkten Text.
"Der Fischer, den eine Wolke auf dem Meer tötete, war ein junger Mann. Dieses Lied hörte ich von seinen Freunden. Es war ein totenbleicher Abend auf dem Pazifik," trug Angela Vorwerk vor.
Ebenso beeindruckend war die Lesung von dem Schauspieler Andreas Jäger: Er las über die Medien und deren damaligen Reaktionen auf die Atombombenabwürfe sowohl in Japan als auch in den USA. Seite 1, Seite 2, Seite 3, Seite 4, Seite 5
Abschließend kam der Schauspieler, Regisseur und Autor Andreas Hartmann zu Wort. Er trug einen Text von Sankichi Toge vor. Der 6. August (1945) von Sankichi Toge. Toge, 1917 in Japan geboren, begann mit 18 Gedichte zu schreiben. Zum Zeitpunkt des Abwurfs der Atombombe war er 28 Jahre alt. Zwölf Jahre später starb er an Leukämie als Folge der radioaktiven Verstrahlung.
Doch Hartmann begann trocken mit einem Auszug aus einem Lexikon: "Hiroshima: Japanische Hafenstadt auf Hondo, 1,05 Millionen Einwohner, Bumwoll- und Seidenindustrie, Werften. Am 6. August 1945 Abwurf der ersten Atombombe über Hiroshima. Mehr sagt das Lexikon nicht.
Es war noch nicht zu Ende was Herr Hartmann vorzutragen hatte. Es folgte die Vernehmung von Julius Robert Oppenheimer, den Vater der US-amerikanischen Atombombe. Eine auch noch heute spannende Lektüre über die Verantwortung der Wissenschaft für das Leben der Menschen - und auch den Tod. Die zwei Seiten mit dem Text wurden gelöscht, weil Urheberrechte berührt wurden.
Zum Schluss kam von Herrn Hartmann die Friedenserklärung der Stadt Hiroshima