Ein Fritz Bauer-Jahr in Braunschweig
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- Veröffentlicht: Freitag, 30. Dezember 2011 00:57
- Geschrieben von Uwe Meier
Nun wenige Spuren erinnern bisher in Braunschweig an den großen Juristen Fritz Bauer. Das soll sich 2012 ändern. Dieses Jahr soll zu einem Fritz Bauer-Jahr werden.
Sucht man nach Fritz Bauer im Internet eröffnen sich unzählige Zitate und Veröffentlichungen. So findet man das Fritz Bauer-Institut oder den Fritz Bauer Preis, dessen letzter Preisträger Dr. Helmut Kramer aus Wolfenbüttel war. Filme wurden gedreht und Wissenschaftler haben sich mit ihm befasst. Straßen und Gebäude wurden nach ihm benannt, Symposien veranstaltet und Arbeitskreise gegründet.
Auch in Braunschweig wird immer wieder von ihm berichtet. So von Ann Claire Richter und Henning Noske in der Braunschweiger Zeitung (zuletzt am 23.12.2011). Der Braunschweig-Spiegel setzte sich in acht Folgen intensiv mit Fritz Bauer auseinander und Udo Dittmann ist aktiv in einem nach Fritz Bauer benannten Freundeskreis.
In Stein gemeißelt an der Braunschweiger Staatsanwaltschaft am Domplatz
All diese Aktivitäten sind einem Menschen und Humanisten gewidmet, der unter größten Widerständen für Deutschland nach dem Krieg Großes geleistet hat. Dort wo er als Staatsanwalt wirkte und entschieden dem Recht wieder zu Ansehen in Deutschland verhalf, so in Braunschweig und in Frankfurt, ließ er den Artikel 1 aus unserem Grundgesetz anbringen, der damals wie heute hohe Aktualität hat: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Artikel 1 GG an der Frankfurter Staatanwaltschaft
Das Jahr 2012 soll in Braunschweig ein Fritz Bauer-Jahr werden. Es ist sehr zu begrüßen und ich freue mich aufrichtig, dass der heutige Generalstaatsanwalt Norbert Wolf 2012 eine Ausstellung über Fritz Bauer und den Remer-Prozess (60 Jahre Remer-Prozess) plant und der Landgerichtspräsident Wolfgang Scheibel sowie Generalstaatsanwalt a.D. Heinrich Kintzi dieses Vorhaben unterstützen werden (BZ v. 23.12.11). Unterstützung haben auch der damalige Probst Hofer und Prof. Biegel zugesagt. Ein Leserforum über Fritz Bauer und sein Wirken will die Braunschweiger Zeitung durchführen, die über Herrn Noske das ganze Projekt massiv befördert. Für die Veranstaltung suchen wir noch Zeitzeugen, die sich auch an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden können.
Nun stellt sich noch die Frage nach der Braunschweiger SPD. Fritz Bauer war schließlich SPD-Mitglied und hat im Exil mit Willy Brandt und anderen die Zeitschrift Sozialistische Tribüne gegründet. Zielführend wäre es, wenn auch die SPD in Braunschweig sich seiner erinnern und einen Beitrag zur Ehrung dieses großen SPD-Mitgliedes leisten würde. Oder sollen das andere machen, wie im August 2011 die Ehrung von Heinrich Jasper.
Vielleicht hat die SPD einen guten Vorschlag welches Gebäude oder welche Straße oder Platz nach Fritz Bauer benannt werden soll. Denn diese Ehrung soll im Fritz Bauer-Jahr auch noch realisiert werden.