Warnung: Falsche Energieberater in Niedersachsen unterwegs

"Pressemitteilung"

Dubiose Vermittler versprechen hohe Einsparungen und kassieren 30.000 Euro für neue Heizungsanlage
Haustürgeschäfte, etwa untergeschobene Energielieferverträge, sind seit Jahren ein Problem. Jetzt versucht ein Energievermittler sogar, ganze Heizungsanlagen an der Haustür oder bei Verkaufsveranstaltungen zu veräußern. Die angeblichen Berater verlangen für ihre Leistungen bis zu 30.000 Euro. Meist überblicken die Verbraucher gar nicht, was sie unterschreiben – der finanzielle Schaden ist immens. Der Marktwächter Energie für Niedersachsen warnt davor, Verträge ungeprüft abzuschließen.
In Niedersachsen häufen sich Beschwerden über angebliche Energieberater. An der Haustür oder bei privaten Verkaufsveranstaltungen bieten sie komplette Heizungs-anlagen inklusive KfW-Förderung an. „Fachkenntnisse können sie in der Regel nicht nachweisen. Meist handelt es sich um angelernte Hausfrauen, die eine Art Verkaufsparty bei Verbrauchern organisieren“, erklärt Tiana Preuschoff, Energierechtsexpretin im Projekt Marktwächter Energie der Verbraucherzentrale Niedersachsen. „Mit kurzen, handschriftlich erstellten Wirtschaftlichkeitsrechnungen machen sie Hausbesitzern dann glaubhaft, es lasse sich innerhalb kurzer Zeit eine große Summe an Heizkosten sparen“, so Preuschoff.

Bei Prüfung der Unterlagen werde die mangelnde Qualität dann schnell deutlich. So lägen der Berechnung nicht die tatsächlichen Kosten einer neuen Heizung zu Grunde, sondern das vorhandene Budget des Verbrauchers. „Davon unabhängig werden große Versprechungen gemacht, obwohl die Amortisation oft Jahrzehnte dauert“, warnt die Rechtexpertin. Und auch die Vertragsgestaltung sei fragwürdig. Angeboten werde etwa der Einbau eines Mikro-KWK-Systems, inklusive Demontage und Entsorgung des Altgerätes sowie Erstellen von Förderanträgen. Die Kosten belaufen sich auf bis zu 30.000 Euro, vertraglich wird ein Abschlag von 15.000 Euro vereinbart. „Auf die vereinbarten Leistungen warten Kunden oft vergebens – während die Fristen für die KfW-Förderung verstreichen“, so Preuschoff. Am Ende bleibt der Kunde auf dem Schaden sitzen.
„Wir können Verbraucher nur eindringlich davor warnen, Verträge auf diese Art abzuschließen. Wer eine solche Investition plant, sollte sich unbedingt von Fachleuten beraten lassen“, sagt die Rechtsexpertin. Auch sollte sich niemand unter Druck setzen lassen: „Seriöse Anbieter werden Kunden immer Zeit einräumen, Verträge in Ruhe zu prüfen oder Vergleichsangebote einzuholen.“
Informationen zum Widerrufsrecht bei Haustürgeschäften unter: www.marktwaechter-energie.de/aerger-mit-energieversorgern/haustuergeschaefte/