Spielkultur?

 

Es ist gerade eine Woche her: eine Fangemeinde des größten und populärsten Vereins der Stadt Braunschweig und der Region fordert nach dem Motto „Wir sind Eintracht“ einträchtig ihre Vereinsführung heraus, in einem vereinsinternen Match vorzuzeigen und zu präsentieren, was sie gemacht hat und was sie kann.

Wie verteidigt sich die Vereinführung? Mit gekonnten Tacklings, Kontervorstößen über die Flügel, artistischen Dribblings, raumöffnenden Flanken? Nein, sie zelebriert eine ganz eigene Spielkultur. Sie stibitzt einfach den Ball, nimmt ihn aus dem Spiel und versteckt ihn vor der anstürmenden Fangemeinde.

Läßt sich eine Fußballfangemeinde durch solche Spielzüge beeindrucken? - Kaum: die Fans besorgten sich einfach einen eigenen Ball und fordern die Vereinsführung erneut heraus vorzuzeigen und zu präsentieren, was sie kann und was sie gemacht hat.

Was macht die Vereinsführung? Besinnt sie sich auf soliden kämpferischen Einsatz, auf Spielkunst und Spielkultur. Mitnichten, die Vereinsführung demontiert einfach das eigene Tor und versteckt es vor der anstürmenden Fangemeinde.

Wie geht es nun weiter, läßt sich eine Fußballfangemeinde durch diese Art von „Sportsgeist“ beeindrucken? Wohl kaum. Schaut man auf ihr Forum, stellt man fest, dass sie eines ihrem Vereinspräsidenten und seiner Vereinsführung nicht zum Vorwurf machen: dass er die einheimischen Brauereien nicht genügend unterstützt hat mit Worten, denen immer auch Taten folgten.

Ansonsten scheinen die Fans zu wissen: es braucht Geduld und Vertrauen, bis der Ball über den schussstarken Sturm der Eintracht mit ebenso traumwandlerischer Sicherheit den Weg in das gegnerische Tor findet wie der Präsident den Weg in die nächste Wirtschaft oder der einträchtige Chor des "Eintracht-Gesangvereins" den treffenden Ton:

„Kein Bier für Glogo!“ schallt es im Forum aus dem Chor der Fangemeinde.

Und wie stellt sich die Vereinsführung dem neuerlichen Angriff?

In mühevoller, jahrelanger Kleinarbeit hat sich der Präsident für den Fall von Klimakatastrophen im eigenen Verein (mit gefährlichen Trockenperioden) einen eigenen, ihm gewissermaßen auf den Leib geschneiderten Sponsor aufgebaut, der auch dieser Gefahr mit einer genialen Erfindung begegnet ... Kein Bier für Glogo? Denkste! Glogo hat vorgesorgt. Bier für Glogo gibt's jetzt 24 Stunden am Tag, Kastenweise!

, ist in Füth Wirklichkeit geworden. Die dortige Kommune hat auf Drängen ihrer Bevölkerung der Privatisierung der Abwasserentsorgung einen Riegel vorgeschoben. Artikel aus den Füther Nachrichten vom 01.06.06

Wenn Bayern so oft als Vorbild fü vorausschauende Politik angesehen wird, warum sollte dann der Braunschweiger Stadtrat der Vernunft seiner Büger nicht Folge leisten?