Wein mit Würde
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 16. August 2017 10:47
- Geschrieben von AbL Newsletter
KONTEXT – Wochenzeitung - Pit Wuhrer – 9.8.2017

Kapstadt
Im wirtschaftlich immer noch von Weißen dominierten Südafrika übernimmt die vorwiegend schwarze Belegschaft das größte Bioweingut des Landes. Die stille Revolution im Kleinen wird von einem baden-württembergischen Weinhändler und einem Verein im Landkreis Konstanz gefördert.

Zufahrt zu einem Weingut in Südafrika
Mittagspause. Im Schatten eines großen Baums sitzen Andries Tromb und Chris Jacobs. Den ganzen Morgen über waren sie mit ihren acht Kollegen in den Reben gewesen, haben Stöcke beschnitten, den Boden bearbeitet, Unkraut gejätet. Ein harter Job, auch wenn vom Atlantik her eine Brise weht, die ihre Arbeit unter der sengenden Sonne Südafrikas etwas erträglicher macht. Müde blicken sie unter ihren Hüten hervor. Und doch klagen sie nicht.
"Der Lohn könnte zwar etwas höher sein", sagt Tromb, 50, der seit über zwanzig Jahren auf der Farm von Wilhelm Steenkamp arbeitet, "er liegt aber deutlich über dem für die Branche vereinbarten Mindestlohn". Der bringt rund neun Euro am Tag – und nicht einmal das zahlen die meisten Weinfarmer. "Hier erhalten wir auch Überstundenzuschläge und sind medizinisch gut versorgt. Außerdem bekomme ich jedes Jahr Anteile am Gesamtbetrieb gutgeschrieben", sagt Tromb. Die will er sich auszahlen lassen, wenn er in Rente geht. Jacobs, 30 Jahre alt, findet ökologische und politische Aspekte ebenso wichtig: "Erstens bin ich hier nicht den Giften ausgesetzt wie die Kollegen auf konventionell betriebenen Weingütern", zählt er auf, "zweitens werde ich respektiert. Und drittens gibt es gewählte Arbeiterkomitees, die unsere Interessen vertreten."

Eine funktionierende Belegschaftsvertretung in einem Land, in dem 23 Jahre nach Ende der Apartheid die Chefs noch immer zumeist weiß und die Untergebenen schwarz sind? Das erstaunt. Schließlich wird im südafrikanischen Weinsektor immer noch mit harten Bandagen gekämpft. So streikten Ende 2016 die LandarbeiterInnen der Robertson Winery, einem der größten Weinbetriebe des Lands, vierzehn Wochen lang – und konnten am Ende doch kaum mehr als den Inflationsausgleich durchsetzen.
Die Trauben der Rebstöcke, die Tromb, Jacobs und ihre Kollegen auf Steenkamps Farm pflanzen, hochbinden, pflegen und schließlich ernten, sind für Stellar Organics bestimmt. Diese Bio-Weinkellerei – dreihundert Kilometer nördlich von Kapstadt zwischen den Kleinstädten Vredendal und Klawer gelegen – hat ein Modell geschaffen, das der traditionell hierarchisch strukturierten und von Weißen beherrschten südafrikanischen Weinbranche den Weg in eine andere Zukunft weisen könnte. …

Foto: AbL Newsletteer
Spektakulär aber sind hier die vielfach ausgezeichnete Weine, teilweise ohne Schwefelzusatz. Und vor allem die Menschen. Leute wie Willem Roussow zum Beispiel, Gründer, Geschäftsführer und mit 28 Prozent größter Anteilseigner von Stellar Organics.
Der 46-Jährige hatte von Anfang an, schon beim Aufbau ab 1999, auf biologischen Anbau gesetzt. Und sich für Fairtrade engagiert, als dieses Konzept in Südafrika Fuß zu fassen begann. Warum? "Weil es allen nützt, den Beschäftigten und dem Betrieb." …
Mission Bevölkerungsschutz: Johanniter on tour in Braunschweig
Seit 2005 gibt es eine neue Steuergesetzgebung, die dazu führen wird, dass in Zukunft Renten zu 100% versteuert werden müssen. Bereits heute sind viele Rentner steuerpflichtig und es werden jährlich mehr.
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Die Agentur für Arbeit hat am Donnerstag, dem 17. August ab 16 Uhr, das Finanzamt zu Gast im Berufsinformationszentrum (BiZ) in Braunschweig.
Der SoVD in Braunschweig hat 57 Herzkissen an die Abteilung Senologie (Brustzentrum) des Klinikums Braunschweig, Celler Straße, übergeben. Edda Schliepack und Marlis Bursie (beide SoVDBraunschweig) übergaben die von Frau Bursie genähten Kissen an das Team der Klinik, darunter auch Oberärztin Dr. med. Irene Hainich. Diese Kissen in Herzform lassen sich besonders gut unter den Achseln tragen und lindern bei Frauen, die wegen Brustkrebs operiert wurden, den Wundschmerz. Die Idee für solche Herzkissen für Brustkrebspatientinnen kam aus den USA. Über eine dänische Krankenschwester gelangte sie nach Deutschland. Viele Brustkrebspatientinnen nehmen das Kissen mit nach Hause und verwenden es ein bis zwei Jahre nach der Operation. Sie tragen es z.B. auch im Auto unter dem Gurt.