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„Solo-Prekariat“ auch am Braunschweiger Staatstheater?

Das Staatstheater Braunschweig ist eine wichtige, finanziell gut ausgestattete Kulturinstitution: So erhält das Haus im Haushaltsjahr 2019 allein von der Stadt Braunschweig weit über 10 Millionen Euro. Für Personalkosten gibt das Theater jährlich knapp 29 Millionen Euro aus.

Vor dem Hintergrund jüngster Medienberichte über die schlechte Bezahlung festengagierter SolistInnen an deutschen Opernhäuserm und Theatern fordert die BIBS-Fraktion zur Ratssitzung am 02.04.2019 Aufklärung über die Bezahlung der Braunschweiger SolistInnen am Staatstheater.

In einem Artikel des Magazins ‚Zeit Campus‘ vom 04.03.2019 war zu lesen, dass SängerInnen ohne Festengagement für mittelgroße Partien in Stücken wie La Bohème von Puccini an manchen Opernhäusern eine Gage von 100 Euro pro Vorstellung angeboten bekommen. Der Mindestlohn für SängerInnen im Festengagement beläuft sich nach Angaben des Artikels auf knapp 2000 Euro brutto im Monat.

In dem Artikel wird ein Sänger mit den Worten zitiert: "Die Verteilung innerhalb des – eigentlich sehr gut finanzierten – Systems Oper funktioniert nicht sauber, das Gehaltsgefälle ist unglaublich groß. Da sind die Techniker, die vergleichsweise gut verdienen, die Orchestermusiker, die auch relativ ordentlich verdienen, und die Choristen, die an vielen Theatern mehr verdienen als junge Solisten, obwohl beide die gleiche Ausbildung haben." Die BIBS-Fraktion will daher wissen, ob dieses so genannte „Solo-Prekariat“ auch am Staatstheater existiert.

„Sollte sich das bewahrheiten, müssen sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, das im Vergleich zum Gesamtpersonal überschaubare Solistenensemble angemessen und im Vergleich zu Orchester, Chor und Technik gleichwertig zu bezahlen.“, erklärt BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs. „Angesichts massiver Fördermittel und eines hohen Personalbudgets muss es möglich sein, die wesentlichen Akteure, nämlich die Protagonisten auf der Bühne, angemessen zu bezahlen.“

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