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Veröffentlicht: Donnerstag, 22. März 2018 10:34
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Geschrieben von Uwe Meier
Der Trend geht in die Stadt. Das Höfesterben ist seit Jahrzehnten politisch gewollt. Man denke nur an den Manshold-Plan. Der ländliche Raum wird für junge Menschen immer unattraktiver.
Ländliche Räume werden jedoch auch in unterschiedlicher Weise durch die Politik unterstützt – zum Beispiel mit Förderprogrammen. Der bedeutendste Förderansatz sind die Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum, an deren Zielsetzung, Ausgestaltung und Finanzierung die Länder, der Bund und die EU mitwirken. Aber auch Modellprojekte helfen, neue Instrumente der Regionalentwicklung zu erproben. Die Entwicklungsprogramme und Modellprojekte sind inhaltlich breit angelegt und zielen vorrangig darauf ab, Wirtschaftskraft und Lebensqualität in ländlichen Regionen zu verbessern.
Aus Newsletter „AGRAR-HINWEISE“ vom 21.03.2018
GEGEN DAS HÖFESTERBEN
Wir stellen hier Landwirte vor, die nicht Mitglied im Bauernverband sind, sondern in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Die AbL setzt sich für den Erhalt kleinerer und mittlerer landwirtschaftlicher Betriebe ein und können ein wichtiges Instrument gegen die Landflucht sein. Doch diese agrarpolitischen Positionen stehen häufig im Widerspruch zu denen des Bauernverbands.
Udo Haas blickt eher pessimistisch in die Zukunft: Kleine Betriebe werden durch Konzerne ersetzt.
Der Schriftzug „Ei love you!“ prangt auf dem Mobilstall. Davor picken Hühner Weizen auf. „Bis zu 25.000 Schläge macht ein Huhn am Tag“, kommentiert Landwirt Udo Haas das Picken. Auch Hund Oskar springt über das Feld. „Er ist immer dabei. Ohne ihn läuft das Auto gar nicht“, witzelt Haas. Das Feld liegt beim Flugplatz, ein paar Minuten Autofahrt von Haas‘ Bioland-Hof in Illertissen-Betlinshausen entfernt. Umzäunt ist es nicht. Bald wechseln die Hennen aber auf ein umzäuntes Feld, denn die Füchse bekommen gerade ihre Jungen und die brauchen Futter. „Wenn der Fuchs reinkommt, gerät er in einen Blutrausch und macht bis zu 40 Hühner tot, nimmt aber nur eines mit“, sagt Haas.
Ein Nebenerwerb und doch mehr
900 Legehennen und 20 Hähne hält der 53-jährige Landwirt, verteilt auf mehrere Hühnermobile. Der Vorteil: „Um einen Stall herum sind die meisten Fäkalien und Krankheitserreger“ – denen seien die Hühner aber nicht lange ausgesetzt, weil man den Mobilstall versetzen kann. Überdies baut Haas auf 140 Hektar Ackerland Kartoffeln, Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen, verschiedenes Getreide, Kernobst und Erdbeeren an. Ehefrau Andrea (48) macht die Buchhaltung, eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft arbeiten auf dem Hof mit. Für Haas ist die Landwirtschaft nur ein Nebenerwerb. Hauptsächlich bietet er Dienstleistungen in den Bereichen Erdbau, Abbruch und Asphalt an. Ökologische Landwirtschaft ist für den gläubigen Haas eine Herzensangelegenheit: „Ich mache es aus Respekt vor der Natur und Gottes Schöpfung.“
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