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Das Geständnis eines EU-Kommissars...

Da wird gefordert, geschimpft, gestritten und dikutiert wegen zu kleiner Schrift auf den Verpackungen der Lebensmittel, und das schon seit sehr langer Zeit. Aber geändert hat sich nichts. Doch jetzt mischt sich der dafür Verantwortliche der EU mal unters Volk und geht selbst einkaufen. Und was geschieht? Er gesteht, daß er den Inhalt der Lebensmittelpackungen nicht liest, da die Schrift viel zu klein ist. Er schafft es nicht einmal mit Brille. Es scheint ihm nicht mal peinlich zu sein, das zuzugeben, obwohl er für diese Verordnung verantwortlich ist. Nicht mal ein Wort des Bedauerns kommt über seine Lippen. Sind wir denn nur die Domestiken der EU? (mz)

Schluss mit unleserlichen Zutatenlisten!


© fotolia.com / anetlanda
 

Es ist ein bemerkenswertes Geständnis, das der für Lebensmittel zuständige EU-Kommissar bei einer Konferenz in Brüssel abgelegt haben soll: "Ich schaue niemals auf die Kennzeichnung. [...] Ich kann sie nicht lesen, nicht einmal mit meiner Brille. Es ist absolut unmöglich." So zitiert das Fachmedium "EU Food Policy" Vytenis Andriukaitis, den obersten Lebensmittelpolitiker Europas.

Wie dem 65-Jährigen geht es jeden Tag vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern - auch bereits deutlich jüngeren: die wichtigen Informationen nur im Kleingedruckten auf der Rückseite, die Schrift winzig klein, die Zeilenabstände verschwindend gering und zu allem Übel vielleicht auch noch ein schwarzer Text auf dunkelblauem Hintergrund. Ziemlich schwer, das zu entziffern - und manchmal eben sogar "absolut unmöglich".

Herr Andriukaitis wird mit seiner Klage vielen aus der Seele gesprochen haben. Allein: Der EU-Kommissar ist nicht verantwortlich dafür, die Probleme zu beklagen, sondern sie zu lösen! Die Mindestschrift für Zutatenlisten oder Nährwertangaben muss größer werden, die Textgestaltung so, dass wir die Angaben gut lesen können. Fordern Sie den zuständigen EU-Kommissar auf, das jetzt anzugehen!

Kein Witz: Die EU-Lebensmittelinformationsverordnung erlaubt den Lebensmittelherstellern, Pflichtangaben wie Zutatenlisten in gerade einmal 1,2 Millimeter (!) kleiner Schrift auf die Packungen zu drucken. 1,2 Millimeter, bezogen auf das kleine "x" - das ist alles andere als lesefreundlich. Bei kleinen Verpackungen sind es sogar nur 0,9 Millimeter. Schon diese Ausnahme zeigt, worum es bei der Verordnung geht: nicht um die Informationsrechte der Menschen, die bei kleineren Packungen nicht geringer sind, sondern um die Interessen der Hersteller. Deren Lobbyisten waren nämlich gegen verbraucherfreundlichere Mindestschriftgrößen Sturm gelaufen. Ihr Argument: Würde die Schrift für Pflichtangaben über die Lebensmittel größer sein, bliebe "kein ausreichender Raum für den Markenauftritt und für sonstige Angaben zur Produktbeschreibung und Werbung". Mit anderen Worten: Damit die Hersteller ihre Produkte ausreichend bewerben können, sollen ihre Kundinnen und Kunden auf lesbare Zutatenlisten und Nährwertangaben verzichten.

Die bereits 2011 verabschiedete Lebensmittelinformationsverordnung hat es in die Hände der Europäischen Kommission gelegt, hier verbindliche Vorgaben festzulegen - passiert ist das nach mehr als fünf Jahren nicht. Zuständig für diese Aufgabe wäre, Sie ahnen es: Kommissar Vytenis Andriukaitis - der Mann, der selbst daran scheitert, Lebensmitteletiketten zu entziffern.

 

 

**Anmerkung der Webmasterin (bitte reinzoomen!!!)

Man stelle sich vor, wir würden den Braunschweig-spiegel unleserlich wie die Zutatenlisten schreiben .... ;-)

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