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DIE BANANE - Die Braunschweiger Zeitung setzt Zeichen

Diese Frau bietet das Wichtigste an: Hoch belebten Boden.

Die BZ berichtet von der für Bananen gefährlichen Panamakrankheit. In diesem hoch belebten Boden mit belassenem Bewuchs (Foto) in der Plantage, wird diese nicht bekämpfbare pilzliche Bodenkrankheit (Fusarium oxysporum f. sp. cubense) durch Antagonismus in Schach gehalten. Bild aus der Ökofinca Platanera Rio Sixaola

Ich wollte am Samstag meinen Augen nicht trauen, als ich die Braunschweiger Zeitung aufschlug. Es empfing mich eine informative Banane und ein gut geschriebener, sachkundiger Beitrag über ihren Anbau und den komplexen phytomedizinischen Problemen. Sie ist zwar die bekannteste und wichtigste Südfrucht, aber gleich so ein Beitrag in einer Regionalzeitung? Das fand ich überraschend und bemerkenswert. Oder anders, das fand ich toll, weil sich in der Banane alles findet was von Bedeutung ist: Genuss, Profit, Arbeit, Ausbeutung, Hoffnung, Forschung, Umwelt, Kultur, Entwicklung, Diktaturen, Koloniarisierung, Infrastruktur usw. Sie ist eine hoch politische Frucht. Schön, dass die BZ sie aufgegriffen hat, und mit ihr Zeichen setzt.

 

Bananenfruchtstand von der Juniorbanane von der Platanera Rio Sixaola in Costa Rica. Der Braunschweiger Fruchhändler Matthies & Söhne importiert diese Banane.

Natürlich gibt es zur Banane noch viel mehr zu schreiben, aber es sollte in der BZ ja keine Monografie sein. Trotzdem möchte ich noch einiges Kritisches hier anfügen. Nämlich etwas zu den Siegeln oder Labeln, die auf die Bananen geklebt sind und ökologische und soziale Fortschrittlichkeit bei der Produktion den Kunden gegenüber belegen sollen. Allen diesen Labeln geht eine Zertifizierung vorraus. Also die Begutachtung der Produktion mit der Ausstellung eines Zertifikates.

Diese Finca hat kein Siegel, weil sie ökologisch nachhaltiger ist als jede Finca mit Label (Man beachte den Bodenbewuchs). Man will sich durch ein Label nicht "abwerten" lassen.

Label von Rainforest Alliance

Die onlinezeitschrift "Fruchthandel" gab diese Woche bekannt, dass das uns allen bekannte Handelsunternehmen "NETTO" nur noch aus nachhaltigem Anbau verkauft. Lesen Sie: "Deutschland: Netto verkauft nur noch Bananen aus nachhaltigem Anbau". Vor allem mit dem Label der Rainforest Alliance.

Das Frosch-Symbol der Rainforest Alliance ist diesem "Rotaugenlaubfrosch" (Agalychnis callidryas) entnommen, der nachts in den Regenwäldern Costa Ricas aktiv ist und laut ruft . (Foto U. Meier)

25 Jahre lang habe ich für die Zertifizierung und Besiegelung gearbeitet, um die gröbsten Problem aus der Produktion zu nehmen. Allein 10 Jahre auch als ehrenamtlicher Experte für die Rainforest Alliance bzw. SAN. Doch langsam kommen Zweifel hoch, ob das alles so stimmen kann. Nur eine Frage sollte man den Bananenfirmen und den im selben Boot sitzenden Zertifizierern, die die gleichen Interessen haben, stellen: Warum gibt es eigentlich keine belastbaren wissenschaftlichen und unabhängigen Untersuchungen über die Erfolge der ökologisch und sozial orientierten Zertifizierungen und Label?

Lesen Sie hier den ersten kritischen Aufsatz zur Frucht-Zertifizierung im "Fruchtportal": "Bananensiegel ein Fortschrittskiller?"

 

 

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