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"Magni-Viertel soll revitalisiert werden"

lautete die Überschrift in der BZ-Ausgabe vom 31. Juli 2009. Und weiter : "Stadtplaner, Kaufleute und Marketing-Experten denken über bessere Anbindung des historischen Viertels nach". Der Beitrag offenbart, wie sehr sich Braunschweiger Kaufleute und auch die Braunschweiger selbst von den "wahren " Marketing-Experten des OTTO-Konzerns (ECE) und den sog. Schloßfreunden um Herrn Borek " haben über den Tisch ziehen lassen". Willfährige Stadt- und Verkehrsplaner wurden eingesetzt, um aufkommende Zweifel zu nachteiligen Folgen zu zerstreuen.

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(Die Georg-Eckert-Straße mit der - in Braunschweig - preisgekrönten Fassade von Grazioli/Muthesius)

OB Dr. Hoffmann, der nun als "Hauptproblem" die Überbreite der Georg-Eckert-Straße ausmacht, ließ sich vom Großinvestor ECE instrumentalisieren, als er vor Kaufleuten der Stadt den "Magneten" ECE in der Wirkung so darstellte, dass alle davon profitieren werden. Das Problem Magniviertel belegt nun, dass dem wohl nicht so ist.

Auf einer Veranstaltung der "Union kaufmännischer Verein v. 1818" im Waldhaus Ölper am 25. Juni 2003 referierte Dr. Hoffmann vor der versammelten Kaufmannschaft über eine Stunde lang über das "Schloß" und die positiven Impulse, die vom Einkaufscenter ausgehen werden. Besonders stolz war er darüber, nun auch den Braunschweigern das "Schloß" wieder zurückgeben zu können. OB Hoffmann damals wörtlich: "Das ECE-Projekt lässt sich nur durchführen mit dem Versprechen den Braunschweigern gegenüber, dass sie ihr Schloß wiederbekommen." Dass sie eine Fassade bekommen, davon kein Wort. Auch ein Herr Langerfeldt und etliche IHK-Mitglieder dürften bei jener "Beschwichtigungsveranstaltung" dabei gewesen sein.

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Des Weiteren war im Herbst 2004 Prof. Greipl, im Metro-Konzern damals für Standortanalysen zuständig, in der TU, und kritisierte vor interessiertem Publikum das Wagnis, in einer Stadt, die schon mehr als ausreichende Verkaufsflächen hatte, nochmals 36000 Quadratmeter hinzuzufügen. Die von Prof. Greipl prognostizierten Auswirkungen, Leerstände, immer mehr Filialen großer Ketten bei immer weniger inhabergeführten Geschäften, sind inzwischen wahr geworden. Interessierte Braunschweiger waren daraufhin besser informiert als Carl Peter Langerfeldt und seine IHK-Kaufleute.

Abenteuerlich nun die Problemanalyse. Die Georg-Eckert-Straße sei zu breit dimensioniert und bilde eine Barriere. Beobachtet man die Publikumsströme, stellt man schnell fest, dass die potentiellen Käufer von der Straßenbahnhaltestelle vor Galeria-Kaufhof aus kein Hindernis in einer zu breiten Georg-Eckert Straße sehen. In Scharen strömen die Menschen hinüber zum ECE. Nur wenige betreten Galeria-Kaufhof. Auch eine schmalere Straße wird daran kaum etwas ändern. Die wahren Ursachen werden ausgeblendet.

Den Geschäften im Magniviertel geht es schlecht, weil bekannt ist und vielfach darauf hingewiesen wurde, dass die Marketingkonzeption des ECE mit darauf beruht , Käufer im Center „nicht mehr rauszulassen“. Käufer gehen nicht durch das ECE, um im Magniviertel einzukaufen. Das Problem ist das ECE-Kaufhaus.

Auch Herr von Carolath wird wohl kaum Erfolg mit einer Nachbesserung haben,- wie denn auch? Auch eine zusätzliche Querung wird das Publikum eher noch mehr dazu verleiten in Richtung ECE zu gehen als umgekehrt zum Magniviertel. Der Stadtplaner Ackers will offenbar seine Kenntnisse über alte Braunschweiger Handelswege unter Beweis stellen, welche heute keinerlei Relevanz mehr haben. Seine Feststellung: Galeria-Kaufhof steht im Wege. Dabei wurde "Horten" damals mit dem gleichen Ziel östlich des Stadtkerns gebaut, incl. "Hortentunnel", wie nun auch das ECE-Center, nämlich um Käufer aus der Innenstadt zum Magniviertel herüberzuziehen.

Zu den Rückfassaden des Wohnblocks wäre anzumerken, dass damals Investoren unbedingt das Areal bebauen wollten, war es doch wunderbar gegenüber dem Schloßpark gelegen. Wahr ist allerdings, dass sich schon damals die Gegner der Bebauung gegenüber den damaligen "Experten" nicht durchsetzen konnten. Der Wunsch von Investoren war auch damals schon wichtiger. Was den Bau der Straßenbahntrasse in der Friedrich-Wilhelm-Straße betrifft,- diese war ein Wunsch der Kaufleute. Für Herrn Prof. Ackers jedoch ein "verhängnisvoller Fehler".

Mein Fazit zu dieser verfahrenen Situation: die Braunschweiger Kaufleute haben sich mehrheitlich "einlullen" lassen. Restzweifel wurden trickreich ausgeräumt, und nur wenige haben den Mut gehabt, dem Oberbürgermeister die Stirn zu bieten. Die im Artikel aufgeführten Ursachen sind nicht stichhaltig. Wenn man die Empfehlungen der neuen "Experten" umsetzt, der Langerfeldt, Hoffmann, von Carolath aber auch Prof. Ackers, kostet das zwar erst einmal wieder viel Geld, wird aber wohl kaum zur gewünschten Verbesserung im Magniviertel führen.

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