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Rückkehr der Wölfe

Foto: Martin Mecnarowski (http://www.photomecan.eu/)

 Nach vielen Jahren der Abwesenheit kehrt der Wolf nach Deutschland zurück. Was besonders auffällig ist, die Tiere zeigen keine Scheu und haben ein völlig neues Jagdverhalten, sagt Wildmeister Peter Markett.

Seit dem Jahr 2000, dem Rückkehrjahr der Wölfe in Deutschland, hat sich die Population rasant vergrößert. Inzwischen wurden 70 Wolfsrudel hauptsächlich in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gezählt. (mz)

Peter Markett vom Davert-Hochwaldring:

Neues Jagdverhalten

"Besonders auffällig sei, dass sich die Tiere „den Gegebenheiten angepasst haben“, betont Peter Markett. Sie zeigten „keine Scheu“ und hätten „mit den Wölfen von früher nichts mehr zu tun“. Das zeige sich besonders im Jagdverhalten. „Rehe zu jagen, ist ihnen anscheinend viel zu umständlich“, sagt der Wildmeister und belegt das anhand einer Studie des Naturschutzbunds. Demnach hatten die Raubtiere in Sachsen und Niedersachsen 2015 vor allem Schafe und Rinder gerissen. „Das ist eine ganz neue Masche“, konstatiert Markett: „Sie treiben ihre Beute oft in einen Graben. Da bleibt sie dann im Matsch stecken und wird gefressen.“Gleichzeitig stellt er aber auch fest, dass „ein Wolf erst dann zu einem Problemwolf wird, wenn er Menschen angreift oder die Gefahr besteht, dass er Menschen angreift.“ In der Regel sei das aber nicht der Fall.

„Besonders emotionales Thema“

Markett sieht das als „besonders emotionales Thema“. Ein Beispiel dafür sei der niedersächsische „Problemwolf Kurti“, den die Landesregierung in Hannover im vergangenen Jahr zum Abschuss freigegeben hatte, nachdem er Menschen hinterher gelaufen war und einen angeleinten Hund gebissen hatte. Nach der Tötung habe Umweltminister Stefan Wenzel mehr als 70 Anzeigen am Hals gehabt, berichtet Markett, der sich zurzeit zum Wolfsberater für die Davert weiterbildet. „Das Thema wird uns beschäftigen. Vielleicht schon morgen“, ist er sich sicher. Schwierig werde es etwa dann, wenn ein Wolf von einem Auto angefahren wird. In diesem Fall müsste ein Veterinär entscheiden, ob das Tier überlebensfähig sei oder nicht. Das liegt daran, dass Wölfe in Deutschland zu den streng geschützten Tieren gehören.

Verhaltenstipps

Wölfe sind scheu und meiden üblicherweise den Menschen. Daher ist es auch überaus selten, dass Spaziergängerinnen und Spaziergänger einen Wolf aus der Nähe zu Gesicht bekommen. Falls es doch dazu kommen sollte, werden folgende Verhaltensregeln empfohlen:

  • Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern.
  • Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.
  • Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
  • Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt.
  • Bei eventuellen Sichtungen eines Wolfes, diese direkt an die zuständigen Behörden oder den zuständigen regionalen Wolfsberatern melden."


Anmerkung der bs-Redakteurin:
Diese Verhaltenstipps sind sicher sehr wertvoll, aber das gilt nur für Erwachsene. Wie will man das kleinen Kindern erklären, die mit der Tagesmutter den Vormittag in der Buchhorst verbringen? Wir haben inzwischen festsstellen müssen, dass sich Rehe und Wildschweine in der Buchhorst dicht an die Häuser wagen. Wenn sich die Wölfe unkontrolliert vermehren, werden sie eines Tages auch hier auftauchen, vielleicht sogar im Rudel. Können sie dann ein Kleinkind von einem Schaf unterscheiden?

Dass Tiere geschützt werden, damit die Art erhalten bleibt, ist gut. Aber nicht um  jeden Preis.(mz)

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