Da freuen wir uns aber...., oder vielleicht doch nicht?
- Montag, 15. August 2016 13:04
- Uwe Meier
Balkonwettbewerb 2016 sichtet die schönsten Balkone
Obere Reihe (v.l.n.r.): Brigitte Pfeng (Teilnehmerin BBG-Balkonwettbewerb), Ulrike Neumann (Braunschweig Stadtmarketing GmbH), Bürgermeisterin Annegret Ihbe (Stadt Braunschweig), Andreas Gehrke (BBG) und Klaus Dieter Pfeng (Teilnehmer BBG-Balkonwettbewerb). Untere Reihe (v.l.n.r.): Simone Lampe (BBG), Tobias Grosch (Braunschweig Stadtmarketing GmbH), Jürgen Verwohl (BBG), Rolf Kalleicher (BBG), Michael Möller (Blumen Möller), Johanna Rode (Braunschweig Stadtmarketing GmbH) und Lena Ilsemann (BBG).
Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Peter Sierigk
Immer wieder gibt es die ewig Miesepetrigen. Da hat man schon eine tolle geschmackvolle Suppe, und dann kommt jemand, der oder die da reinspuckt oder ein Haar in ihr findet. Das sind genau die, die wir nicht brauchen können in unserem schönen Braunschweig. Schließlich wollen WIR uns freuen, wie auf dem Bild oben. Also, sei kein Spielverderber, bekommt man gesagt. Ehrlich, das will man auch gar nicht sein, aber was soll man (ich) tun, wenn wieder mal etwas vom Stadtmarketing und der BBG nicht zuende gedacht wurde.
Dieser Balkonwettbewerb, der seit Jahren stattfindet, ist nicht zuende gedacht. Und niemand fällt das auf, nicht mal dem NABU, dem BUND oder den Grünen, denen, aus welchen Gründen auch immer, Umweltbewusstsein nachgesagt wird.
Wie kann es heutzutage noch einen Wettbewerb geben, ohne die Umweltfrage zu stellen? Es sollte doch inzwischen selbstverständlich sein, bei allen Aktionen die Frage der Umweltrelevanz zu stellen. Also, wann kommt als mit entscheidendes Preisvergabe-Kriterium die Forderung nach fairem Umgang mit der Natur, einschließlich der Abtötung von Lebewesen? Von Leben, das wir nicht gegeben haben. Wo findet man die Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen, die in zusätzlichen Prüfkriterien münden sollten?
Um konkret zu werden; es fehlt im Balkonwettbewerb eine Prüfung zum fairen Umgang mit der Natur:
Wie wurden die Jungpflanzen in den Gärtnereien herangezogen? Wurden als Kultursubstrat Torf oder Ersatzstoffe benutzt? Torf sollte bekanntlich im Moor bleiben. Aus welchem Material bestehen die Töpfe, und wie werden die entsorgt? Wurden die Jungpflanzen nach EU-Biorichtlinie angezogen, mit selber gemischtem Substrat oder aus dem Erdesack - und was war da drin? Liegt eine Dokumentation für den Einsatz von Agrarchemikalien (Pflanzenschutzmittel, Düngemittel) vor? Besonders wertvoll wäre es, wenn die Balkonbesitzer die Jungpflanzen nach ökologischen Maßstäben selbst heranziehen würden. Weil das eine wahre Herausforderung ist - gebe ich ja zu - wäre das ein Superkriterium für einen echten selektiven Wettbewerb.
Ähnliche Fragen stellen sich für die Pflege der Balkonkastenpflanzen. Fragen nach dem Substrat, Düngung, Pflanzenschutz und Entsorgung gäbe es auch hier.
All das wären Prüfkriterien, die objektiv feststellbar wären. Nur Schönheit allein, was immer die auch sei, reicht nicht, soll der Balkonkastenwettbewerb auch sinnvoll und der Zukunft zugewandt sein.
Diese kritischen Fragen erwarte ich von einem Stadtmarketing, das seine Aufgaben zukunftsorientiert ernst nimmt.