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Ohne Sanierung des Atommüll-Bergwerkes Asse II keine Glaubwürdigkeit in der Atommüll-Endlagerfrage

"Presseerklärung"

Die Atommüll-Kommission versucht heute, in Berlin mit der Präsentation ihres Abschlussberichtes darzustellen, dass man ernsthaft an die Atommüll-Problematik herangehen will. Derweil droht im unterirdischen Atommüll-Lager des ehemaligen Salzbergwerks Asse II bei Braunschweig (im Landkreis Wolfenbüttel) der Atommüll, der dort von 1967 bis 1978 eingelagert wurde, zu vernässen und am Ende abzusaufen, siehe http://www.asse-watch.de/daneben.html.

Vor drei Jahren wurde mit der Novelle des Atomgesetzes gesetzlich festgeschrieben, dass der Müll aus der Asse zurückgeholt werden soll. Doch das Bundesumweltministerium lässt seither das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber von Asse II an der langen Leine arbeiten.

 

Was aber tut das BfS?
1. Das BfS betoniert nach und nach die Strecken auf der 750m-Sohle und zerstört damit vorhandene Drainage-Möglichkeiten. Dadurch erhöht es drastisch die Gefahr, dass der Atommüll durchfeuchtet, vernässt und am Ende in Salzlauge in Lösung geht.

2. Das BfS verschleppt Maßnahmen, die für eine Rückholung des Atommülls aus Asse IIdringend notwendig sind, wie der Bau eines neuen Schachtes (Schacht 5), durch den der Atommüll geborgen werden soll.

3. Das BfS hat noch nicht einmal eine detaillierte Planung für die Rückholung erstellen lassen. Erst Mitte 2015 beauftragte das BfS eine Konzeptplanung und gab dafür vier Jahre Zeit. Eine Konzeptplanung ist noch weit entfernt von einer detaillierten ausführungsreifen Planung. Wird diese schon über vier Jahre gestreckt, werden die anderen notwendigen Planungsschritte noch einen unvertretbar langen Zeitraum in Anspruch nehmen.

4. Das BfS versteckt seine Untätigkeit in Sachen Rückholung hinter selbstverschuldeten Verzögerungen bei nebensächlichen Arbeiten, etwa der 3D-Seismik.
Es entsteht bei uns der Eindruck, dass hier auf Zeit gespielt wird. Eine Erklärung, die sich aufdrängt, wäre eine von Beginn an systematisch betriebene Täuschungsstrategie, bei der das alte, verworfene Flutungs-Konzept unter dem Vorwand der Notfallvorsorge umgesetzt und die Rückholungsabsicht
nur vorgetäuscht wird. In unserer Erklärung: „Atommüll-Rückholung aus Asse II: Zielt der Betreiber BfS absichtlich daneben?“ vom 29. Juni 2016 haben wir 14 konkrete Punkte des Versagens des BfS benannt, Quellenhinweise angefügt, und sechs Forderungen zu Asse II erhoben, siehe http://www.assewatch.de/daneben.html

Der ernsthafte Wille zur Rückholung des Atommülls aus dem Schacht Asse II ist bis heute nicht erkennbar. Wie soll Glaubwürdigkeit für die Lösung der Atommüll-Endlagerfrage entstehen, wenn schon bei schwach- und mittelradioaktiven Abfall so stark verzögert wird?

Im Asse II – Koordinationskreis arbeiten folgende Organisationen und Gruppen gegen die Flutung der Asse zusammen:
AufpASSEn e.V. • Aktion Atommüllfreie Asse Wolfenbüttel (AAA) • Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) • BUNDKreisgruppe Wolfenbüttel • Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Thomas Wolfenbüttel • Jugendumweltnetzwerk NiedersachenAK Asse • SPD Ortsvereine Denkte/Kissenbrück und Remlingen • Vahlberger Asse Aktivisten • Wolfenbüttler AtomAusstiegsGruppe (WAAG) • sowie zahlreiche Einzelpersonen.

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