Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Landkreis geht Ursachen nicht auf den Grund - statistischer Ausreißer oder Folge von radioaktiver Strahlung

Das Verhältnis von Jungen- zu Mädchengeburten ist erstaunlich konstant. Auf 104 – 106 Jungengeburten kommen 100 Mädchengeburten. In der Umgebung von Atomanlagen treten allerdings gravierende Abweichungen auf, dort werden weniger Mädchen geboren.

Dieses Phänomen der fehlenden Mädchengeburten tritt auch in der Umgebung des Zwischenlagers in Gorleben im Wendland auf. Der dortige Landkreis hat 2014 dazu eine wissenschaftliche Studie erstellen lassen, in der es auch um die Ursachenforschung geht.

In dieser Studie steht auch, dass in Remlingen von 1971 bis 2012 434 Jungen lebend geboren wurden. Aufgrund des Geburtengeschlechtsverhältnisses wäre mit ca. 411 Lebendgeburten von  Mädchen zu rechnen gewesen. Tatsächlich wurden aber nur 336 Mädchen lebend geboren. Es "fehlen" somit für diesen Zeitraum ca. 75 Mädchen, das entspricht etwa jedem fünften Mädchen.  

In einem Bericht von 2011, der vom Landkreis Wolfenbüttel herausgegeben wurde,  wird zwar neben den signifikant erhöhten Schilddrüsenkrebsfällen bei Frauen und Leukämiefällen bei Männern auch auf das abweichende Geburtengeschlechtsverhältnis hingewiesen - ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. In dem Bericht kommt zu dem Schluss, dass „ein Effekt von ionisierender Strahlung auf das sekundäre Geschlechterverhältnis wissenschaftlich nicht hinreichend belegt“ sei.

Schon 1958 hat ein wissenschaftliches Komitee der Vereinten Nationen veröffentlicht, dass radioaktive Strahlung nicht nur zu Fehlgeburten, Sterilität und Totgeburten führt, sondern auch zur Veränderung des Geburtengeschlechtsverhältnisses.

In dem Bericht des Landkreises von 2011 wir von einem „statistischen Ausreißer“ gesprochen, weil die geringeren Mädchengeburten nur in Remlingen und nicht in den  umliegenden Gemeinden festzustellen sind. Es ist seinerzeit nicht untersucht worden, ob das daran liegen könnte, weil die Abluft nicht durch einen hohen Schornstein weitläufig verteilt wird, sondern über einen lediglich 11 Meter hohen Diffusor nur in die nahe Umgebung.

Einen „Ausreißer“ könnte es in einem Jahr oder zwei geben, aber die Zahlen beziehen sich auf die Jahre 1971 bis 2012 Jahren und waren erst in der Summe auffällig.

Die WAAG sieht auf jeden Fall auch keinen „Beleg“ dafür, dass die ionisierende Strahlung aus der Schachtanlage Asse II nicht Ursache für die fehlenden Mädchengeburten und die erhöhten Krebsraten in Remlingen ist. Im Gegenteil, da beide Auffälligkeiten dort auftreten, hält die Bürgerinitiative es für dringend geboten, dass der Landkreis Wolfenbüttel eine Studie in Auftrag gibt, die der Wendland-Studie entspricht, um die Ursachen der bereits heute bestehenden Risiken zu ermitteln, aber auch um die Risiken der zukünftigen Zwischenlagerstandorte einschätzen und vergleichen zu können.

Die Wendlandstudie ist nachzulesen auf waagwf.wordpress.com.

Jedes Mitglied des Kreistages hat die Möglichkeit, sich zu informieren. Niemand wird sagen können, er/sie habe davon nichts gewusst.

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.