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Essen statt E10: EU entscheidet in 48 Stunden

Rapsblüte. Rapsöl wird auch zur Bio-Diesel-Herstellung genutzt, um ihn in Fahrzeugen mit Dieselmotoren einzusetzen. Die CO2-Bilanz ist negativ. Ein Beispiel verfehlter Agrar- und Klimapolitik. (Foto: Uwe Meier)

Wer an der Zapfsäule E10-Benzin oder Diesel in seinen Wagen füllt, wird kaum daran denken: Gerade läuft auch Essen in seinen Tank – Weizen, Zucker und Raps, zwangsweise beigemischt als Agrosprit. Dies bedeutet Hunger für Menschen weltweit, etwa in Burkina Faso, Guatemala und Indonesien. Denn umso mehr Nahrungsmittel für den Tank angebaut werden, desto teurer werden sie auf dem Weltmarkt. Und Familien, die schon jetzt beinahe ihr gesamtes Einkommen für Essen ausgeben, können es sich dann schlicht nicht mehr leisten.

Aus diesem Grund plant die EU-Kommission, den Einsatz von Agrosprit einzudämmen. 2020 soll mit der Agrosprit-Förderung ganz Schluss sein. Schon diesen Freitag verhandeln die Vertreter der EU-Staaten den Plan. Deutschlands Stimme ist dabei entscheidend. Doch Umweltminister Peter Altmaier und Kanzlerin Angela Merkel wollen still und heimlich dagegen stimmen, während die Koalitionsverhandlungen die Schlagzeilen bestimmen. Dieses Plan können wir durchkreuzen – wenn wir jetzt klarmachen, dass die Bürger/innen Hungersprit nicht länger dulden.

Essen statt E10 – hier klicken und Appell unterzeichnen...
http://www.campact.de/agrosprit/appell/teilnehmen/?_mv=1AsADfRatQi8PY6NDyD8Yq

Plantage der Afrikanischen Ölpalme. Hier stand mal tropischer Regenwald (Foto: Uwe Meier)

Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind. Agrosprit sei deshalb ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagt der frühere UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler. 90 Prozent der EU-Biokraftstoffe werden aus essbaren Pflanzen hergestellt. Würde die EU auf die Beimischung verzichten, könnten mehr als 120 Millionen Menschen von der dadurch verfügbaren Nahrung satt werden.

Deutschland ist der größte Hersteller und Verbraucher von Agrosprit in der Europäischen Union. Hierzulande werden vor allem heimischer Raps, aber zunehmend auch Palmöl aus Übersee verspritet. Statt den Agrosprit-Anteil von derzeit fünf Prozent in der EU zu senken, will die Merkel-Regierung ihn sogar erhöhen – und Subventionen bis zum Jahr 2030 garantieren, zehn Jahre länger als bisher geplant. Wir können das gemeinsam verhindern, wenn wir jetzt aktiv werden.

Wir haben gute Erfahrungen gemacht bei unsere Kampagne gegen Nahrungsmittelspekulationen, der anderen großen Ursache für steigende Lebensmittelpreise. Mehr als 240.000 Unterschriften, Demos in Berlin und Frankfurt, ein dreihundertköpfiges Protestorchester: der öffentliche Druck veranlasste nicht nur die DZ Bank zum Ausstieg aus dem Geschäft mit dem Hunger. Er führte auch dazu, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble wichtige Teile unserer Forderungen in die EU-Finanzmarktrichtlinie einbringen will.

Hieran knüpfen wir mit der Kampagne für einen Agrosprit-Stopp an und haben uns dafür mit der Entwicklungs-Organisation Oxfam zusammengetan. Nun nutzen wir unsere gemeinsame Erfahrungen, um Agrosprit aus dem Tank zu verbannen. Bitte unterstützen Sie uns dabei – und unterzeichnen Sie jetzt den Appell:

Mehr Fakten finden Sie in der 5-Minuten-Info...
http://www.campact.de/agrosprit/appell/5-minuten-info/?_mv=1AsADfRatQi8PY6NDyD8Yq

PS Weltbank, Entwicklungs-Organisationen und viele Wissenschaftler/innen drängen darauf, dass Agrosprit von den Zapfsäulen verschwindet. Der Grund: Selbst sein Beitrag zum Klimaschutz ist bestenfalls gering – und bei manchen Sprit-Sorten sogar negativ, wenn alle Emissionen berücksichtigt werden, die durch den Anbau der Energiepflanzen entstehen.

PPS Die Koalitionsverhandlungen haben zuletzt viele politische Chancen eröffnet, die wir mit Kampagnen genutzt haben. Obwohl wir die Zahl unserer Aussendungen eng begrenzen, haben Sie daher in den vergangenen Wochen mehr E-Mails von uns erhalten als gewöhnlich. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

Campact - Demokratie in Aktion (http://www.campact.de)
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