Atomkraftgegner im Braunschweiger Land beteiligen sich an 380 km langer Demo
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- Veröffentlicht: Dienstag, 05. März 2013 11:26
- Geschrieben von Silke Westphal AG Schacht KONRAD e.V.
Am kommenden Samstag findet anläßlich des 2. Jahrestags von Fukushima an einer Sperrzone im Abstand von 40km rund um das Atomkraftwerk Grohnde eine Aktions- und Menschenkette statt, an der sich auch viele Gruppen und Einzelpersonen aus dem Braunschweiger Land beteiligen.
Nach wochenlangen Planungen und Absprachen setzen sie unter dem Motto „Stell dir vor, die Katastrophe findet vor deiner Haustüre statt... “jetzt das in Szene, was in Fukushima vor zwei Jahren bittere Realität wurde und hoffentlich im Weserbergland niemals passiert:
In Lamspringe werden die Gruppe „Kanaldörfer gegen Schacht KONRAD“ und der BUND Salzgitter am Ortsausgang Richtung Graste (Parkplatz der Lebenshilfe) eine Sammelstelle einrichten. Von hier werden die „Kontaminierte“ mit Treckern und Anhängern abgeholt und zur Auffangstation gebracht. Auf der Wiese direkt neben dem Kreisverkehr werden die „Strahlenopfer dekontaminiert“ und erhalten Tee und Kuchen.
Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise ist um 10.30 auf dem OBI-Parkplatz in SZ-Fredenberg.
In Egenstedt wird die Braunschweiger Bürgerinitiative Strahlenschutz BISS einen Anlaufpunkt für „Strahlenflüchtlinge“ aufbauen.
In Bad Salzdetfurth werden durch „Asse-Aktivisten aus Groß Vahlberg“ und den Verein AufpASSEn e.V. Fässer an Stricken in der Lamme das Wasser „kontaminieren“.
In Groß Düngen werden die BASA (BürgerAktionSichereAsse) aus Sickte und die WAAG (Wolfenbütteler Atomausstiegsgruppe) gemeinsam eine „Strahlenmessstation“ errichten und „Kontaminierte“ ausmessen. Hierzu fährt um 9:30h ein Bus aus Sickte über Wolfenbüttel und nachmittags zurück, weitere Infos: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
In Hildesheim wird die Regionalgruppe der IPPNW Braunschweig in der Fußgängerzone vor der Rats-Apotheke ein „Dekontaminationszelt“ errichten und „Jodtabletten“ ausgeben. Die Braunschweiger Sambagruppe Sambattac wird zwischen Bahnhof und Markt „Evakuierte“ zusammen trommeln und begleiten. Stelzenläuferinnen werden versuchen, den Überblick über das Geschehen zu behalten. Überall sind „Messtrupps mit Strahlenschutzanzügen und Geigerzählern“ unterwegs.
In Sarstedt wird das Anti-Atom-Plenum Braunschweig einen „Notversorgungspunkt“ mit heißer Suppe, Tee und „Jodtabletten“ einrichten, das „Sperrgebiet abriegeln“ und unterstützt durch die Hannoveraner Sambagruppe Samba Luna den Flüchtenden mit Musik „Beine machen“.
Treffpunkt für eine gemeinsame Anreise nach Sarstedt mit „Notfallkoffern“, in Bademänteln, Nachthemden, Pantoffeln oder auch „Strahlenschutzanzügen und Schutzmasken“ ist um 9:30h auf dem Mensaparkplatz Katharinenstraße in Braunschweig.
Insgesamt beteiligen sich voraussichtlich mehr als 180 Anti-Atom-Gruppen an der wohl größten Demonstration, die es gegen das Atomkraftwerk Grohnde jemals gegeben hat. Die Aktion dauert von 12:05 bis 12:50 Uhr, im Anschluss daran wird es ab 14:00 Uhr in Hildesheim, Hannover, Göttingen, Stadthagen, Detmold und Minden Abschlusskundgebungen geben.
Die Aktion steht bundesweit im Zusammenhang mit Aktionen an den süddeutschen Atomkraftwerken in Gundremmingen und Neckarwestheim und der Uranfabrik in Gronau www.anti-atom-demo.de ; zeitgleich findet in Paris ebenfalls eine Menschenkette statt.