Kundgebung vor Wolfsburger Konzern-Zentrale


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In einem großen Paket wurden 12.000 Unterschriften symbolisch an VW übergeben. In einer eindrucksvollen Gemeinschaftsaktion von 10 Braunschweiger Bürgerinitiativen*, des NABU, der standhaften Wald-Eigentümerin und der Trommlergruppe "Sambattac" im Beisein von Zeitungen, Rundfunk und Filmteam wurde deutlich gemacht, dass die beabsichtigte Vernichtung eines Waldes mit 60.000 Bäumen nicht ohne Krach zu machen ist.

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VW zierte sich etwas und schickte zur Entgegenahme den Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, Herrn Gelfert.

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Sambattac machte ordentlich Stimmung

In einer Ansprache wurde nochmals an VW appelliert, die 60.000 Bäume zu verschonen und den drohenden Image-Schaden vom Konzern abzuwenden.

Jetzt tauchen auch noch Papiere auf, wonach die immer wieder ins Feld geführten Ersatzpflanzungen immer unwahrscheinlicher  werden ...  (mehr unter weiterlesen ...)


Während der Kundgebung vor der VW-Zentrale um 14 Uhr  in Wolfsburg wurde heute (Mittwoch) bekanntgegeben, dass die immer wieder seitens der Flughafenbetreiber und der Parteien betonten Ersatzpflanzungen nicht nur völlig ungewiß, sondern sogar unwahrscheinlich sind!

Die Ersatzpflanzungen für den Querumer Forst stehen nach Auftauchen entsprechender Dokumente nämlich unter dreierlei Vorbehalt:

1. Vorbehalt: Ersatz auf ca. 200 Teil-Kleinstflächen, verstreut über fünf Landkreise und Stadtregionen.
Auf 30 Seiten Exceltabelle sind die Klein- und Kleinstflächen ausgewiesen worden, auf denen später Baumpflanzungen überhaupt möglich wären (die Liste kann im BIBS-Fraktionsbüro angefragt werden und wird gern zur Verfügung gestellt);

2. Vorbehalt: ein zeitlicher Vorbehalt wurde in der letzten Bezirksratssitzung Bienrode/Waggum/Bevenrode vom 3.11.2009 bekannt. Da wird wörtlich im Protokoll Herr Köhler vom Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz zitiert: "Die Umsetzung der Ausgleichsflächen für die Erweiterung des Flughafens soll 3 Jahre nach Maßnahmebeginn erfolgen."

3. Vorbehalt: ein finanzieller Vorbehalt, der überhaupt jegliche Ersatzpflanzung unwahrscheinlich werden läßt. Es taucht in einem Landtagspapier der CDU-Fraktion eine sog. Ersatzzahlung auf. Demnach rühmt sich CCDU/FDP in Niedersachsen, "die Möglichkeit einer Ersatzzahlung" geschaffen zu haben: "Der Landtag hatte die Möglichkeit einer Ersatzzahlung geschaffen, wenn bei Baumaßnahmen oder anderen Eingriffen in Natur und Landschaft ein Ausgleich oder Ersatz in der Natur nicht möglich ist."

(Pressemitteilung David McAllister vom 18.05.2009)

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Da im einzelnen auch "zu hohe Kosten" als Grund an anderer Stelle genannt ist, dürfte im Falle der Abholzung des Querumer Forstes nicht nur ein ganzes Wald-Biotop, sondern auch die Wahrscheinlichkeit irgendwelcher "Ersatz-Bäume" sehr unwahrscheinlich sein.

Umso wichtiger sind die heute bekanntgegebenen weiteren Maßnahmen und Aktionen des Nabu und der Bürgerinitiative Baumschutz:

1. Auslobung eines Preises für denjenigen/diejenigen zum Auffinden der FFH-Spezien, die nicht so einfach mal in der jetzt angelaufenen "Umsiedlung"-Aktion erfasst sind (siehe dazu die Preis-Auslobung von bis zu 2.000 € auf der Nabu-Seite im Internet)

2. Weiterführung der öffentlichen Protestmaßnahmen am nächsten Wochenende: Samstag in der Innenstadt vor Graff 12-15 Uhr und am Sonntag in Riddagshausen/Kreuzteich von 13-16 Uhr.


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