Zukunft der biologischen bzw. ökologischen Landwirtschaft
- Details
- Veröffentlicht: Sonntag, 29. Juli 2018 07:34
- Geschrieben von Uwe Meier
"Bio-Kühe" mit Hörnern Foto Uwe Meier
Vielfalt bei den Bio-Gurkengewächsen auf dem Erntedankmarkt in Riddashausen: hier Kürbisse Foto: Uwe Meier
Derzeit wird die Zukunft der grünen Gentechnik wieder heftig diskutiert. Der EUGH hat entschieden, dass auch die "neue" Methode CRISPR/CAS, die Minimaleingriffe in das Genom ermöglicht, um Eigenschaften des Organismus zu verändern, Gentechnik nach dem Gentechnikgesetz ist. Das ist richtig so, denn wenn der Eingriff in das Genom auch noch so gering ist, ein gezielter manipulativer Genaustausch ist es allemal.
Der renommierte Wissenschaftler vom "Forschungsinstitut für ökologischen Landbau" (FIBL) in Frick in der Schweiz, Urs Niggli, gilt als einer der Vordenker und Wegbereiter des Ökolandbaus, der auch mal bereit ist über den berühmten Tellerrand zu sehen. So äußerte er sich in der Diskussion um CRISPR/CAS auch mal vorsichtig positiv zu der Methode, weil es im Pflanzenbau eben Probleme gibt, die sich züchterisch konventionell nur schwer erfolgreich bearbeiten lassen. Wenn keine Arten übersprungen werden, könnte man die Diskussion vielleicht offener führen. Also, wenn z. B. ein Gen der Kartoffel auf ein Genom einer anderen Kartoffel übertragen wird. In der Bio-Szene lösten Nigglis Überlegungen einen Sturm der Entrüstung aus. Zu Unrecht denke ich. Wissenschaft, auch die Öko-Wissenschaft ist gefordert sicher geglaubte Erkenntnisse immer wieder in Frage zu stellen. So ist nun mal Wissenschaft, das müssen auch Ökos akzeptieren.
Für die Umweltzeitung Braunschweig bat ich Urs damals um einen Beitrag. Ich danke der Umweltzeitung Braunschweig für die Genehmigung diesen Beitrag aus 1/17 hier veröffentlichen zu dürfen. Es zeigt sich mal wieder, dass die Umweltzeitung Braunschweig ihrer Zeit oft vorraus ist und Themen aufgreift, die morgen diskutiert werden. Es wird dringend Zeit, dass sie mehr Abonennten bekommt. Für 3,20 € jeden 2. Monat werden es sich sehr viel mehr Bürger leisten können diese wertvolle Zeitschrift in unserer oberflächlichigen, medialen Kulturlandschaft zu fördern.