Schloss-Steine hinter ECE-Center: Grüne sagen Nein!
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 09. August 2017 16:27
- Geschrieben von Bündnis 90/Die Grünen
"Pressemitteilung"
Zur Ratssitzung am 22. August hat die CDU-Fraktion Ende Juli einen Antrag mit dem etwas irreführenden Titel „Städtebauliche Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes“ gestellt (17-04973). Im Kern geht es bei diesem Antrag darum, alte und relativ wertlose Schlossreste vom Stadtrand (Querum) in die Innenstadt zu verlagern. Die GRÜNE Fraktion wird diesen Antrag in allen Ausschüssen und im Rat ablehnen.
Unsere Fraktionsvorsitzende und Kulturpolitikerin Dr. Elke Flake erläutert die Beweggründe:
„Wir halten den Vorschlag der CDU für wenig durchdacht und auch nicht umsetzbar. Die beim Bau der Schlossfassade der ECE-Shoppingmall nicht verwendeten Reststeine können u. E. ruhig an ihrem bisherigen Standort verbleiben. Die Verwaltung hat dazu Mitte Juli einen guten Vorschlag unterbreitet (17-04814), den wir gerne mittragen. Erhaltenswerte Steine werden gesichert, besonders bemerkenswerte oberirdisch präsentiert – unserer Ratsfraktion reicht das fürs Erste völlig aus. Möglicherweise könnten die Steine irgendwann aber auch mal an geeigneten Stellen anderweitig verwendet werden.
Die Unzufriedenheit der CDU mit dem Platz hinter den „Schloss-Arkaden“ können wir in dieser Schärfe auch nicht nachvollziehen. Das Areal zwischen ECE-Center und Kleinem Haus des Staatstheaters hat immerhin mehr Aufenthaltsqualität als die Steinwüste des Schlossplatzes. Anders als vor dem ECE-Center gibt es dahinter zumindest Grüninseln und Spielgeräte, eine große Wasserfläche, schöne Bäume und viele Abstellanlagen für Fahrräder .
Erstaunlich ist auch, dass die CDU die Rückansicht der „Schloss-Arkaden“ neuerdings als ungemein störend empfindet. Unter dem damaligen CDU-Oberbürgermeister Hoffmann und seinem Stadtbaurat Zwafelink wurde den Erbauern der Shoppingmall (Grazioli und Muthesius) – nicht den Rekonstrukteuren der Schlossfassade (Richi und Opfermann) – 2009 doch sogar der städtische Peter-Joseph-Krahe-Architekturpreis verliehen. (Wir haben das damals übrigens als „grandiose Fehlentscheidung“ kritisiert.)
Mit der Benennung nach Herzogin Anna Amalia hat die CDU im Übrigen selber dafür gesorgt, dass in manchen Kreisen falsche Erwartungen an die Gestaltung des Platzes geweckt wurden. Dabei ging es bei diesem Platz doch vor allem um eines: Städtebauliche „Schadensbegrenzung“.
Last but not least finden wir es etwas befremdlich, dass die CDU in Braunschweig immer und immer wieder um dasselbe Thema kreist – Schloss, Schloss und nochmals Schloss. Frei nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“!“
Fotos: HAA-Platz