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BIBS-Fraktion fordert: ‚Balkonwettbewerb‘ nach ökologischen Gesichtspunkten bewerten

"Pressemitteilung"   
  
Die BIBS-Fraktion fordert Stadt, Braunschweiger Zeitung (BZ) und Braunschweiger Baugenossenschaft (BBG) auf, beim so genannten „Balkonwettbewerb“ umweltgerechte Maßstäbe anzusetzen, die der Mitgliedschaft Braunschweigs im Bündnis der „Kommunen für biologische Vielfalt“ gerecht werden.

„Seit 2013 ist Braunschweig auf Initiative der BIBS-Fraktion, Mitglied des Bündnisses ‚Kommunen für biologische Vielfalt‘.“, erklärt BIBS-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Büchs. „Der von Stadtmarketing, BZ und BBG alljährlich durchgeführte Wettbewerb, bei dem von einer Jury der ‚schönste‘ Balkon gekürt werden soll, lässt dies leider völlig außer Acht. Berücksichtigt werden bisher offensichtlich nur vordergründig ästhetische Aspekte, d.h., dass der Siegerbalkon zum Beispiel durch eine besonders farbenfrohe Bepflanzung oder eine außergewöhnliche Gestaltung bestechen kann.

Grundsätzlich ist ein solches Projekt für mehr Grün in der Stadt zu begrüßen, aber heutzutage sollte es keinen Wettbewerb mehr geben, der die Umweltfrage vernachlässigt. Beim Braunschweiger Balkonwettbewerb scheint eine Prüfung zum fairen Umgang mit der Natur komplett zu fehlen“, so Wolfgang Büchs weiter. „Blumen auf den Balkonen können in der Stadt nämlich eine wichtige ökologische Funktion im Artenschutz erfüllen, wenn die richtigen Pflanzen verwendet werden. Künftig sollte deswegen als mitentscheidendes Preisvergabe-Kriterium die Prüfung der Balkone nach ökologischen Gesichtspunkten erfolgen.

Mögliche Prüfkriterien wären beispielsweise: Kommen die Pflanzen aus einer umwelt- und sozial gerechten Produktion? Woher stammen die verwendeten Jungpflanzen? Eignen sich die Pflanzen als Trachtpflanzen für Bienen und andere Insekten? Sind es heimische Arten, die bei uns auch wild wachsen, gärtnerische Züchtungen oder gar Exoten? Heimische Produktion ist besser, denn lange Transportwege setzen klimaschädliche Gase frei. Das Substrat (Erde) muss bewertet werden, denn Torf wird aus schützenswerten Mooren gewonnen. Kommen die Pflanzen vielleicht aus einer Bioproduktion? Womit werden sie gedüngt? Werden sie in einem Plastiktopf gekauft, welcher Pflanzenschutz wird durchgeführt und wie werden die Pflanzen im Herbst entsorgt? Wenn diese Prüfkriterien berücksichtigt würden, könnte Braunschweig noch mehr als Kommune für biologische Vielfalt punkten“, so Büchs abschließend.

Für den Planungs- und Umweltausschuss am 09.08.2017 und die Ratssitzung am 22.08.2017 hat die BIBS-Fraktion beantragt, dass künftig der „Balkonwettbewerb“ nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet wird.



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